Koweg setzt sich klar im Sachsen-Derby durch.
SV Koweg Görlitz : SC Hoyerswerda 35:26 (15:16)
Das Sachsen-Derby der Mitteldeutschen Oberliga konnten die Handball-Damen des SV Koweg Görlitz für sich entscheiden. Gegen den Aufsteiger SC Hoyerswerda gelang den Neißestädtern ein deutlicher 35:26-Sieg, obwohl sich der Gast zum Pausentee noch leicht behaupten durfte (15:16). Mit dem Erfolg klettert das Team um Trainer Jörg Adam gleich zwei Plätze in die obere Tabellenhälfte vor.
Mit dem SC Hoyerswerda stellte sich am Sonntag ein komplett neuer Gegner aus dem sächsischen Einzugsgebiet der Oberliga in der Jahnsporthalle vor. Nach dem Aufstieg in die Sachsenliga 2012 brachten die Damen aus der Zusestadt nur zwei Spielzeiten, um in Deutschlands vierthöchster Spielklasse anzukommen. Ihr Mut wurde bisher mit fünf Punkten belohnt. Dennoch bedarf es mehr als einer nur durchschnittlichen Leistung, um den Liganeuling zu bezwingen. Im Hinspiel setzten sich die Koweg-Damen mit 30:25 durch, als „das wohl beste Saisonspiel“ bezeichnete Trainer Jörg Adam den Erfolg Mitte November. Und dass Hoyerswerda keineswegs zu unterschätzen ist sollte vor allem die erste Halbzeit im zweiten Aufeinandertreffen beider Team unter Beweis stellen. Denn da konnte sich der SC noch mit einem Tor behaupten (15:16). Ohnehin waren die Gäste im ersten Spielabschnitt tonangebend, ließen den Koweg-Damen keine Chance für eine eigene Führung. Zurückzuführen war das aber auch auf einige technische Fehler und ungeschickte Würfe der Neißestädterinnen. Unter anderem leiteten Lattentreffer direkt Tempo-Gegenstöße der SC-Damen ein. „Wir haben eigentlich gar nicht so schlecht angefangen. Das wir gleich in Rückstand gerieten war etwas bitter für uns“, sagte Adam. In der 15. Spielminute ereilte sein Team eine Schrecksekunde, als Dominica Tvrdonova umknickte und vorerst vom Feld genommen werden musste. Adam: „Damit sind wir etwas aus unserem Konzept gefallen und mussten sofort umdenken.“ Er war gezwungen, auf die gesundheitlich angeschlagene Emilia Wasiucionek zu setzen, die er eigentlich weitgehend schonen wollte. Und Jenny Kolewa, die zuletzt mit einer Erkältung zu kämpfen hatte, war Dauerbesetzung auf der Königsposition im linken Rückraum. Die Partie sichtlich in den Griff bekommen haben die Gastgeberinnen aber vor allem durch die Einwechselung von Yvonne Kurtycz, die das Spiel deutlich belebte. Das wusste auch der Görlitzer Coach zu würdigen: „So wie sie sich heute präsentiert hat wünsche ich sie mir. Mit so einer Leistung ist sie sehr wertvoll für uns.“ So richtig Stabilität gewannen die Neißestädterinnen nach dem Seitenwechsel. Im Laufe der zweiten Halbzeit hat sich gezeigt, dass Koweg spielerisch und konditionell die klar bessere Mannschaft ist. Die Umstellung der Abwehr auf ein etwas offensiveres 5:1 sollte sich auszahlen. Dem langsamen Positionsspiel von Hoyerswerda wurden somit weiter Grenzen gesetzt, was sich letztlich auch an der Zahl an Gegentreffern niederschlägt. Gerade einmal zehn Tore mussten die Gastgeberinnen im zweiten Durchgang noch hinnehmen. Viele Würfe konnte Anne Naumann, die nach dem Seitenwechsel ihre Chance bekommen sollte, entschärfen. „Sie hat mit ihren Emotionen und gehaltenen Bällen gezeigt dass sie ein wichtiger Rückhalt für uns sein kann“, so Adam. Nach allen getroffenen Maßnahmen gewannen die Görlitzerinnen mehr und mehr die Hoheit über die Partie und setzten sich unter einer geschlossenen Mannschaftsleistung bis auf 35:26 ab. Zu den Höhepunkten zählte Adam neben einem Dreher von Lydia Marceluk von der linken Außenposition – „was im Damenhandball nicht allzu häufig zu sehen ist“, wie der Coach kommentiert – den ersten Saisontreffer von Toni Maria Beschnitt. Das Talent aus der vereinseigenen Nachwuchsschmiede verwandelte in den Schlusssekunden einen Siebenmeter. Adam: „Heute hat vor allem in der zweiten Halbzeit alles funktioniert und wir haben schöne Spielszenen gesehen. Wir konnten die Last auf viele Schultern verteilen, was uns viele Vorteile verschafft hat.“ Der Sieg dürfte für sein Team eine gute Motivationsspritze für das kommende Heimspiel sein. Dann kommt der SC Markranstädt wohl zum vorerst letzten Mal in die Neißestadt. Den Piranhas ist die Meisterschaft in der Mitteldeutschen Oberliga drei Spieltage vor Saisonende rechnerisch nicht mehr zu nehmen.
Koweg: Klaus, Naumann, Seidel – Marceluk (4), Witschel (1), Neumann (2), Beschnitt (1/1), Rejfur, Conrad (1), Kurtycz (9/6), E. Wasiucionek (2), A. Wasiucionek (3), Kolewa (10), Tvrdonova (2/1)
Spielfilm: 0:3, 2:4, 6:6, 6:10, 9:11, 12:13, 15:16, 18:17, 21:18, 23:19, 26:21, 29:23, 32:24, 35:26
Robert Eifler
Fotos: Gert Richter
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