Mit Krampf und Kampf zum Sieg.
SV Koweg Görlitz : HSV Lok Pirna Dresden 2. 26:25 (7:9)
Eine Pflichtaufgabe ist für die Sachsenliga-Handballer des SV Koweg Görlitz erfüllt. Mit 26:25 (7:9) setzte sich das Team um Trainer Petr Masat gegen den Vorletzten HSV Lok Pirna Dresden 2. durch. Über das Wie wird nur kurzfristig diskutiert werden – im Vordergrund stehen zwei weitere Punkte und die erneute Rückeroberung des 5. Tabellenplatzes.
Über Kampf und Willen in das Spiel hineingebissen. Das beschreibt es wohl am Besten, wie sich die Görlitzer Sachsenliga-Handballer gegen den abstiegsbedrohten HSV behaupten konnten. Auf die Initialzündung mussten die Fans allerdings lange warten. Denn bis in die zweite Halbzeit hinein waren eher die Gäste am Drücker, auch den zweiten Saisonvergleich mit den Blau-Gelben für sich zu entscheiden. Dies lang zum großen Teil an einen wenig erfolgreichen Angriff, den die Görlitzer spielten. „Gegen so eine Truppe müssen Spieler und Ball und ständig in Bewegung sein, damit du die ins Laufen bringst. Wir haben vorn aber oft keine Lösungen gefunden“, beklagt Koweg-Trainer Petr Masat. Besonders die Offensivleistung der ersten Halbzeit war kaum auszuhalten. In einem ziemlich zähen Beginn legten die Gastgeber erst einmal vor (5:4), ließen in der Folgezeit aber an Konsequenz und Effizient vermissen. Vier Gegentore innerhalb von zehn Spielminuten – ohne einen eigenen Torerfolg – brachten die Neißestädter erstmals richtig in Bedrängnis. Die allgemeine Torarmut spiegelte sich in einem 7:9-Halbzeitstand wieder. Masat: „Mit neun Gegentoren kannst du sicherlich leben. Aber sieben eigene Tore in einer Halbzeit gehen gar nicht.“ Es war somit auch die schlechteste Ausbeute in einer Halbzeit in der aktuellen Saison. Auch wenn die Zeichen für den zweiten Durchgang auf Besserung standen, sollten die Görlitzer noch einmal einen kräftigen Nackenschlag erhalten. Fünf Minuten nach Wiederanpfiff lagen die Neißestädter 9:13 hinten, ein weiteres Debakel gegen die Dresdner schien sich anzubahnen. 20 halbwegs gute Minuten sollten den Gastgebern ausreichen, um eine völlig verkrampfte Partie doch noch zu drehen. Hauptaugenmerk der Abwehr waren nun mit Volker Koch und Robert Düsel die zwei Aktivposten im Rückraum des HSV, mit denen das Dresdner Angriffsspiel steht und fällt. Da ein Kreisläuferspiel der Gäste selbst in Ansätzen nicht zu erkennen war konnte die Görlitzer Abwehr etwas offensiver auf beide agieren. Zusammen kamen Koch und Düsel aber immerhin noch auf 13 Feldtore und damit mehr als die Hälfte aller Gästetreffer. Masat: „Wenn da die Abwehr nicht konsequent genug ist haben auch die Torhüter kaum eine Chance bei deren Würfen.“ Koweg schaffte es, sich letztlich nicht nur den Ausgleich, sondern selbst wieder eine Führung zu holen, die mit 24:20 fünf Minuten vor dem Ende auch recht angenehm aussah. Da die Sicherheit trügt, der Sieg sollte doch noch einmal etwas in Gefahr geraten. Doch nach dem 26:25-Anschlusstreffer der Gäste ließen sich die Görlitzer in den verbleibenen zehn Spielsekunden bei eigenem Ballbesitz auf nichts mehr ein und sicherten sich somit zwei schwer errungene Punkte. „Wenn das heute schief gegangen wäre hätten wir ziemlich dumm dagestanden. Das muss besser werden, sonst sieht es in den nächsten Wochen düster für uns aus“, so Masat. Mit dem Sieg eroberten die Görlitzer zum wiederholten Male den 5. Tabellenplatz zurück, das Saisonziel Klassenverbleib ist längst gesichert. In den Kampf um den Aufstiegsplatz könnte indessen wieder etwas Phantasie kommen. Nach der dritten Saisonniederlage des SV Plauen-Oberlosa bröckelt etwas die Dominanz des Spitzenreiters – die zwischenzeitlich sieben Punkten Vorsprung zum ersten Verfolger sind auf vier Zähler geschrumpft. Die Hoffnung beim Zweiten aus Delitzsch dürfte also wieder gewachsen sein.
Koweg: Purschke, Hollain – Vogt (4), Rechner, Gähler (1), Galach (4), Brendler, Türkowsky (8/5), Wosniczka (2), Kvasnička (2), Šulz, Kosmalla (5), Krause
Spielfilm: 1:0 (2.), 1:1 (5.), 3:3 (10.), 5:4 (15.), 5:7 (20.), 5:8 (25.), 7:9 (30.), 9:13 (35.), 14:16 (40.), 18:18 (45.), 21:19 (50.), 24:20 (55.), 26:25 (60.)
Robert Eifler
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