Koweg-Damen kämpfen weiter gegen den Fehlerteufel.
SV Koweg Görlitz : HC Burgenland 24:27 (12:14)
Alles steht und fällt mit den Eigenfehlern. Und da machen die Oberliga-Handballerinnen des SV Koweg Görlitz einfach noch zu viele. Auch im zweiten Heimspiel des neuen Jahres war ein Sieg möglich, am Ende aber musste das Team um Trainer Jörg Adam wieder dem Gegner gratulieren. Mit 24:27 (12:14) verloren die Neißestädterinnen gegen den Aufsteiger HC Burgenland und dadurch auch etwas den Abstand zur oberen Tabellenhälfte.
Es ist die hohe Fehlerquote, die den Koweg-Damen immer wieder im Weg steht. Auch im Spiel gegen den HC Burgenland zog sie sich wie ein roter Faden durch – von der ersten Minute an. Seien es Pass- oder Fangfehler, technische Missgeschicke oder einfach nur ein Fehlverhalten nach dem Erhalt von Zeitstrafen. „Wir verpassen es durch zu viele Fehler, uns nach guten Phasen zu belohnen“, so Koweg-Trainer Jörg Adam. Deutlich wurde dies zum ersten Mal nach den ersten Führungen zum 4:3 (E. Wasiucionek) und 5:4 (Tvrdonova), als es die Neißestädterinnen versäumten die Kontrolle über die Partie zu halten. Vielmehr nutzte der Aufsteiger aus Sachsen-Anhalt, angeführt von einer starken Jessica Stiskall im Rückraum, die Fehler der Koweg-Damen zum eigenen Vorteil aus, ging selbst mit bis zu vier Toren Differenz in Front (6:10). Doch dank ihrer kämpferischen Einstellung ließen die Gastgeberinnen den Kontakt zum Kontrahenten nicht völlig abreißen, halbierten bis zum Kabinengang den Rückstand, um nach dem Seitenwechsel durch Tore von E. Wasiucionek und Marceluk zum 14:14 auszugleichen. Die anschließenden 20 Minuten waren geprägt vom gleichen Bild: Burgenland ging in Führung, Koweg glich wieder aus. Mehr aber war für die Neißestädterinnen – trotz zahlreicher Möglichkeiten – nicht drin. Da machte es auch keinen Unterschied, wen er von seinem Kader ins Rennen schickte. Einzig die junge Anne Neumaann auf der rechten Außenposition wusste mit ihrer Treffsicherheit zu überzeugen. Adam: „Ich denke wir haben es versäumt in 50 Minuten uns eine bessere Ausgangslage für den Endkampf zu schaffen. Wir hätten uns durch ein geschicktes Spiel besser positionieren können.“ So aber gingen die Görlitzerinnen mit einem ausgeglichenen Torverhältnis (21:21) in die letzten zehn Spielminuten. Und in diesen versagen den Gastgebern endgültig die Nerven. „Die Chancenverwertung war eine absolute Katastrophe“, sagt Adam, der sich aber bewusst mit gezielten Vorwürfen zurückhält. „Es macht einfach keinen Sinn Spielerinnen, die zuvor eine tolle Leistung abgeliefert haben, für einen Fehlwurf ins Kreuzfeuer zu nehmen“, ergänzt der Görlitzer Übungsleiter. Vielmehr habe seinem Team in der Schlussphase die spielerischen Mittel gefehlt, den Spieß noch einmal umzudrehen. Zudem machten zwei verworfene Siebenmeter das Kraut zusätzlich fett. „Über die Niederlage kann man sehr unzufrieden sein. Man darf aber auch nicht die Realität aus den Augen verlieren. Wir haben heute gegen den Tabellendritten mit drei Toren verloren. Und der steht zu diesem Zeitpunkt der Saison nicht mehr zufällig dort oben“, stellt Adam den Versuch an, die Enttäuschung etwas zu entschärfen.
Koweg: Klaus, Seidel – Marceluk (2), Witschel, Kolewa (1), Kurtycz (2/2), Neumann (8), Rejfur, Conrad, Muras, E. Wasiucionek (3), A. Wasiucionek (1), Tvrdonova (7/2)
Spielfilm: 0:1 (2.), 1:3 (5.), 3:3 (10.), 5:7 (15.), 6:10 (20.), 9:11 (25.), 12:14 (30.), 15:17 (35.), 16:18 (40.), 19:19 (45.), 21:21 (50.), 22:24 (55.), 24:27 (60.)
Robert Eifler
Fotos: Gert Richter
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