Koweg-Damen fahren zum "Familientreffen".
Am kommenden Samstag (19:15Uhr) gehen die Oberliga-Handballerinnen des SV Koweg Görlitz zum vorletzten Mal für dieses Jahr auf Auswärtstour. Das Team um Trainer Jörg Adam ist auf Gastspiel beim SC Markranstädt – Adam spricht beim Duell mit dem verlustpunktfreien Tabellenführer sogar von einem Familientreffen.
Wer etwas in der Vereinshistorie des SC Markranstädt kramt findet so einige wesentliche Stationen. 1998 gegründet bildete der SC umgehend eine Spielgemeinschaft mit Turbine Leipzig und war sofort in der Regionalliga präsent. Nach nur einem Jahr erfolgte der Aufstieg in die 2. Bundesliga, wo Markranstädt anschließend neun Jahre lang recht erfolgreich unterwegs war. Nach einem Zwangabstieg ging es 2010 bis in die Sachsenliga hinab. Seither kreuzten sich bereits mehrfach die Wege mit den Koweg-Damen. In der Saison 2010/11, Adam hatte gerade das Görlitzer Team als Cheftrainer übernommen, holten die Neißestädterinnen immerhin ein 24:24-Unentschieden gegen Markranstädt, der ganz knapp der SG HV Chemnitz den Vortritt um den Aufstieg lassen musste. Im Jahr darauf schaffte Koweg erneut ein Remis gegen die Piranhas (29:29). Ein entscheidender Punktgewinn, der den Neißestädterinnen den Gang in die Mitteldeutsche Liga ermöglichte – knapp vor Markranstädt. Ein weiteres Jahr später gelang dem SC dann selbst der Aufstieg. „Mittlerweile sind die Vorzeichen aber etwas anders als damals“, sagt Adam. Im Aufstiegsjahr wurde Markranstädt sofort Tabellenzweiter, aktuell führen sie die Oberliga verlustpunktfrei an. Allen Anschein nach werden ihnen nur die Chemnitzerinnen das Wasser reichen können. Während die Koweg-Damen also so langsam an Grenzen stoßen versucht Markranstädt die nächste Hürde zu nehmen. Verstecken brauchen sich die Neißestädterinnen am Samstag aber nicht, immerhin fahren sie nicht als No-Name-Kandidat zum Sportclub. Adam: „Auch wenn unserer vierter Tabellenplatz nur eine vorübergehende Momentaufnahme ist so dürfte das Spiel am Samstag durchaus im Spitzenbereich liegen. Wer hätte das vor wenigen Wochen noch gedacht?“ So freut er sich zusammen mit dem Team, zum 8. Spieltag auf einen Gastgeber zu stoßen, der mit tollen Charakteren und einer Atmosphäre auf Bundesliga-Niveau aufwartet. Und das ganz ohne Druck für die Görlitzerinnen, denn die Favoritenrolle nimmt unbestreitbar der SC mit ins Spiel. „Wir werden versuchen uns so teuer wie möglich zu verkaufen. Die Vergangenheit hat gezeigt dass wir nie ohne Chance waren und uns durchaus auch enge Duelle geliefert haben. Ich denke uns alle erwartet ein richtig schönes Handballspiel“, fügt Adam an. Die zahlreichen Fans der Koweg-Damen, die sich mit auf den Weg machen werden, werden ihren Teil beitragen. Der Koweg-Trainer geht sogar soweit, um von einem Familientreffen zu sprechen. Der Trainerstab aus Görlitz und Markranstädt arbeitet bereits seit einigen Jahren eng zusammen. Koweg profitiert unter anderem von den Spielervideos, die der SC aufnimmt. Auch bei der Vermittlung von Spielern hilft man sich gegenseitig. Zudem sind die Fanclubs gern geneigt, für den jeweils anderen Verein zu trommeln – außer natürlich bei direkten Aufeinandertreffen. Adam: „Wir werden Markranstädt am Samstag deshalb aber nichts schenken. Das brauchen die auch nicht.“ Bis auf Magdalena Rejfur (Virusinfektion) wird Adam alle seine Damen an Board haben.
Robert Eifler
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