Nach dem Spitzenspiel gegen den Oberliga-Absteiger LHV Hoyerswerda bekommen die Sachsenliga-Handballer des SV Koweg Görlitz gleich das nächste Kaliber vorgesetzt. In einem weiteren Heimspiel muss sich das Team um Trainer Petr Masat am Sonntag (17Uhr) gegen den oberen Tabellennachbarn NHV Concordia Delitzsch 2010 beweisen. Nicht nur aufgrund eines wieder zu erwartenden Andrang am Einlass dürfen die blau-gelben Fans gern schon frühzeitig in der Jahnsporthalle erscheinen.
Wer sich zum Saisonbeginn an den Spekulationen rund um den Aufsteiger der Saison 2014/15 beteiligt hat, der dürfte neben Hoyerswerda und Plauen zwangsläufig auch Concordia Delitzsch in die engere Auswahl einbezogen haben. Nach einem 5.Platz im Spieljahr 2011/12 schlossen sich zwei Vizemeisterschaften der Sachsenliga in den Folgejahren an. Die Mannschaft um Michael Schneider schien reif für den Gang in die höhere Klasse. Doch kaum hatte die Saison begonnen, kehrte schnell Ernüchterung in Delitzsch ein. Zwei Spieler haben sich aus beruflichen Gründen verabschiedet, drei Langzeitverletzte (Daniel Hannuschke – Fingerbruch, Ivo Doberenz – Schulterverletzung, Jens Groeschel) schmälerten den Kader zusätzlich. Der Wunsch des NHV-Trainers nach Neuzugängen beschränkte sich letztlich auf die Reaktivierung des langjährigen Spielers Frank Böhnke, der seine Karriere bereits beendete und seither die Geschäftsstelle des Vereins führt. Die personellen Probleme blieben nicht ohne Konsequenzen. Nach drei Niederlagen ist der Traum nach dem Aufstieg erst einmal in weite Ferne gerückt, inzwischen hat Delitzsch mit Platz fünf sechs Punkte Rückstand auf den Tabellenführer Plauen-Oberlosa. Da muss nun schon einiges für die Gäste laufen, um sich doch noch einmal in die engere Auswahl zu bringen. Nichts desto trotz bleiben die Concorden ein Spitzenteam der Liga, welches es erst einmal zu bezwingen gilt. Das gemäß der Strafenkartei derzeit fairste Team der Sachsenliga ist mit namhaften Akteuren immer noch gut aufgestellt, hat mit Jan Jungandreas und Danny Trodler zwei Akteure in den Top-Ten der Torschützenliste platziert. Jungandreas beweist sich als sicherer Siebenmeterschütze – mehr als die Hälfte seiner Treffer erzielte der 26-Jährige vom Punkt. Den Vergleich braucht Koweg allerdings nicht zu scheuen. Mit gleicher Punktzahl ausgestattet treffen am Sonntag zwei Team auf Augenhöhe aufeinander. Die Offensive der Kontrahenten nimmt sich einander nichts, einzig in der Abwehr haben die Görlitzer noch leichte Nachteile. Pro Spiel kassierten die Neißestädter zwei Treffer mehr. „Ich hoffe das wir am Sonntag wieder an die Leistung aus dem Spiel gegen Hoyerswerda anschließen können. Wenn wir das schaffen haben wir ganz gute Chancen auf den Sieg“, sagt Koweg-Trainer Petr Masat. Seine Mannen könnten den Concorden die dritte Auswärtsniederlage in Serie bescheren. Für dieses Ziel ließen sich die Görlitzer auch nicht davon abbringen, am Feiertag ihre etatmäßige Trainingseinheit abzuhalten. Masat: „Ich hoffe die Jungs haben gegen Hoyerswerda alle Fans überzeugen können, am Sonntag wieder zu kommen. Wir werden jede Unterstützung gut gebrauchen können.“ Für die Fans steht bereits vor dem Anpfiff ein Leckerbissen bereit: die weibliche D-Jugend veranstaltet zuvor einen Kaffee- und Kuchenverkauf. Die Einnahmen sollen die Fahrt zum traditionellen Nachwuchsturnier in Prag zum Osterwochenende teilfinanzieren.

Robert Eifler




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