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ABTEILUNGEN  Handball  1.Männermannschaft
16/11/2014
Nur 45 Minuten dem Oberliga-Absteiger gewachsen.
SV Koweg Görlitz : LHV Hoyerswerda 26:32 (14:16)

In Görlitz ist es schon einige Zeit her, dass kurz vor dem Anpfiff zu einem Handballspiel der Sachsenliga immer noch einige Zuschauer auf Einlass warten. Die Mischung aus einem neu formierten Koweg-Team und einem Oberliga-Absteiger als Gast legte genug Strahlkraft an den Tag, um die Görlitzer Jahnsporthalle wieder einmal ordentlich zu füllen. Die Fans beider Lager sollten auch niveauvollen Handball zu sehen bekommen. Und einen Gastgeber, der dem LHV Hoyerswerda alles abverlangte – zumindest 45 Minuten lang. Denn in der Schlussphase brachen die Görlitzer völlig ein und unterlagen viel zu deutlich mit 26:32 (14:16).
Ein Gästesieg mit sechs Toren Unterschied war letztlich das, was von vielen als Ausgang für das Derby erwartet wurde. Bis in die 46. Minute hinein hätte als Ergebnis allerdings auch das Unerwartete eintreten können. Zu diesem Zeitpunkt lagen die Koweg-Herren, dank einer intensiven Vorstellung mit 26:24 in Front. Bereits fünf Minuten zuvor sah sich der LHV Hoyerswerda durch die dritte Hinausstellung für seinen polnischen Neuzugang Lukasz Stodtko um einen seiner stärksten Torschützen beraubt. Alles schien angerichtet für eine dicke Überraschung in der Sachsenliga. „Auf diese Dreiviertelstunde kann ich absolut stolz auf meine Jungs sein. Wir haben viel dafür investiert, bis dahin zu kommen“, lobte Koweg-Trainer Petr Masat sein Team. Nach ersten Führungstreffern für die Zusestädter brachten sich die Gastgeber nach mehreren Anläufen durch einen Doppelschlag von Kai Vogt selbst in Front (5:3). Ein anschließendes fast vierminütiges Überzahlspiel der Görlitzer ging grundlegend daneben, der Ausgleich ließ nicht lange auf sich warten. Doch diese kurze Schwächephase merzten die Koweg-Herren kurz darauf wieder aus – bei eigener Unterzahl. Verkehrte Welt in der Jahnsporthalle. Görlitz sollte im ersten Durchgang noch mehrfach die Möglichkeit bekommen, ihre Führung auf drei Treffer zu erhöhen (10:8). Diese blieben allesamt ungenutzt – und wieder war Hoyerswerda am Drücker, drehte erneut den Spielstand (12:13). Beide Abwehrreihen schenkten sich einander nichts. Diese Spannung sollte bis zur Mitte der zweiten Halbzeit andauern. Nach einem 14:16-Rückstand zum Seitenwechsel kamen die Görlitzer wesentlich besser aus der Kabine, glichen erneut aus und gingen wieder selbst in Führung. Manchmal wächst man eben mit seinen Herausforderungen, beim 26:24 schien die Überraschung zum Greifen nah. Doch 15 Minuten reichten Hoyerswerda aus, um klare Verhältnisse zu schaffen. Acht Tore schenkten die Zusestädter dem Gastgeber im Schlussakt ein. Dem entgegen hatte Koweg keinen einzigen Treffer mehr entgegenzusetzen – LHV-Keeper Eric Zeithamel überzeugte als Meister seines Fachs und parierte alles, was auf sein Gehäuse kam. Dazu gesellten sich noch einige Passfehler der Blau-Gelben, aus denen Kontertore des ehemaligen Oberligisten resultierten. Totale Euphorie hatte sich beim Koweg-Team in pure Enttäuschung gewandelt. „Beim 26:24 hatte ich noch gedacht dass es ein enges Spiel werden könnte. Der Unterschied war letztlich gar nicht so groß, wie es das Ergebnis sagt. Das haben meine Jungs nicht verdient, es schmälert absolut ihre Leistung“, sagte Masat. Am Ende habe einfach die Kraft gefehlt, wohl auch aufgrund mangels Alternativen auf der Bank. So fehlten Fabrice Türkowsky und Marc Rechner verletzungsbedingt. Masat: „Ich glaube wir haben heute dennoch sehr guten Handball gesehen. Nun müssen wir nur versuchen diese Leistung gegen Delitzsch wieder zu zeigen.“ Dafür dürfte sich das Anstehen und Warten am Einlass allemal gelohnt haben – und ein Wiedersehen am nächsten Wochenende nicht ausgeschlossen. Auch das Schiedsrichtergespann Niedtner/Schüller war angetan von der guten Zusammenarbeit sowohl mit den Verantwortlichen am Kampfrichtertisch und der Bank, zudem äußerten sie sich in der Abschlussbesprechung lobend zur angenehmen Atmospäre, zu der die zahlreichen Fans beitrugen.

Koweg: Purschke, Hollain – Michel (1), Vogt (7/2), Galach (3), Gähler, Brendler (2), Wallor, Wosniczka (4), Kvasnička (3), Höhne, Krause (1), Kosmala (3), Šulz (2).

Spielfilm: 0:1 (1.), 3:3 (5.), 5:3 (10.), 6:6 (15.), 10:8 (20.), 12:12 (25.), 14:16 (30.), 18:18 (35.), 20:21 (40.), 24:23 (45.), 26:27 (50.), 26:30 (55.), 26:32 (60.)

Robert Eifler


Fotos: Gert Richter




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