Blau-Gelb im Duell mit Hoyerswerda.
In der Sachsenliga erwartet die Handball-Herren des SV Koweg Görlitz am kommenden Sonntag (17Uhr) ein ganz besonderes Saison-Highlight. Zu Gast in der Görlitzer Jahnsporthalle ist der Oberliga-Absteiger LHV Hoyerswerda. Der sächsische Konkurrent hat seinen Ambitionen auf den direkten Wiederaufstieg schon mehrfach mit deutlichen Siegen Nachdruck verliehen – war allerdings bereits einmal angreifbar.
Gut drei Jahre ist es her, da konnte sich der LHV Hoyerswerda im Aufstiegsrennen der Sachsenliga erfolgreich durchsetzen und trat den Gang in die Mitteldeutsche Liga an. 17 Siege, drei Unentschieden und zwei Niederlagen ebneten der Weg vor dem Verfolger HC Einheit Plauen, der dem LHV zwei Jahre später in die vierthöchste Spielklasse folgte. Es blieb aber nur bei einem gemeinsamen Jahr, denn in der vergangenen Saison mussten die Zusestädter wieder ihren Hut nehmen. Nach einem 4. und 10. Platz konnte zuletzt der Klassenverbleib mit Rang 12 nicht gesichert werden. Für die Rückrunde übernahm Carsten John das Traineramt. 2010/11 stand John noch in Diensten des SV Koweg, und konnte mit diesem dem LHV Hoyerswerda eine der zwei Niederlagen zuführen. 37:35 gewannen die Neißestädter einst überraschend beim LHV. Es war einer jener Siege, der vielen in Erinnerung bleiben wird. Aus dieser Zeit wissen die Görlitzer auch, welch begeisterungsfähiges Publikum der Oberliga-Absteiger zu bieten hat. Die LHV-Fans scheuen sich keineswegs, selbst an den entlegendsten Spielorten ihr Team zu unterstützen. Die Neißestadt ist da nur ein Katzensprung entfernt – und das dürfte für ein stimmgewaltiges Aufeinandertreffen beider Fanlager sorgen. „Ich wünsche mir dass unsere Fans ordentlich Stimmung machen und uns helfen werden“, sagt Koweg-Trainer Petr Masat. Er könne sich sehr gut vorstellen, dass sich die Mehrzahl der Zuschauer in blau-gelb kleidet, um somit ihre Unterstützung dokumentieren. Denn auf der Platte wird seiner Mannschaft ein Team gegenüberstehen, das derzeit neben Plauen das Non-Plus-Ultra darstellt. Mit Conni Böhme wechselte ein langjähriger Spieler die Seiten des LHV und leitet nun die Fäden der ersten Mannschaft. Mit Michal Naimann (Jicin) und Lukasz Stodtko (Zabrze) holten sich die Gäste zwei Hochkaräter für die neue Saison an Bord. Letzterer ist einer von drei Akteuren, die in den Top-15 der Liga-Torschützenliste sind. Fünf Siege konnten die Zusestädter mit diesem ambitionierten Kader bisher einfahren, in den letzten zwei Duellen gegen Weinböhla und HSV Lok Pirna Dresden knackte der Absteiger sogar jeweils die 40-Tore-Marke. Kein anderes Team hat mehr Treffer auf dem Konto, kaum ein anderes weniger Gegentore. Nur ein einziges Mal zeigten sich die Gäste bisher verwundbar: beim 24:24-Heimremis gegen den Tabellendritten Radeburg. Genau aus diesem Grund belegt Hoyerswerda derzeit auch „nur“ den zweiten Rang, hinter den noch verlustpunktfreien Spitzenstädter aus Plauen. Beide Teams werden den Aufstieg wohl unter sich ausmachen. „Ich hoffe wir können am Sonntag Hoyerswerda lange genug unter Druck setzen. Aber das ist eine der schwersten Aufgaben in dieser Saison“, sagt Masat, der sich einige Tipps von Martin Hrib, Trainer in Radeburg, geholt hat. Masat: „Für die Handballfans der Region wird das am Sonntag ein Highlight werden. Ich hoffe die Halle ist ordentlich voll.“
Robert Eifler
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