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18/09/2014
Görlitzer Frauen wollen noch mehr Fans begeistern.
Die Mitteldeutsche Handball-Oberliga scheint so stark wie nie. Und es gibt zusätzliche Probleme. Von Frank Thümmler, SZ-Ausgabe vom 18.09.2014 Die Görlitzer Handballerinnen haben sich in den vergangenen Jahren einen tollen Ruf erarbeitet – nicht nur in Görlitz. Zuschauer erleben attraktive, hochklassige Handballspiele, die oft genug auch spannend bis zur letzten Sekunde sind. Diese Saison, so zeichnet sich ab, könnte die bisher schwierigste für das Team werden, seitdem Jörg Adam das Zepter als Trainer dieser Mannschaft vor vier Jahren übernommen hat. Nach einem Stablilisierungsjahr in der Sachsenliga, dem überragenden Erfolg als Sachsenmeister und Aufsteiger in die Mitteldeutsche Oberliga und dann zwei guten Jahren mit Mittelfeldplätzen in dieser vierthöchsten Spielklasse könnte es in dieser Saison sogar eng werden mit dem Klassenerhalt. Der Grund: Die Liga ist so ausgeglichen wie nie. Ein Blick auf die Tabelle der vergangenen Saison verrät: Marienberg, der Oberligameister der vergangenen Saison, ist aufgestiegen, die drei schwächsten Teams fehlen in dieser Saison. Koweg war unter den verbliebenen Mannschaften Drittletzter, hat nur die Bundesliga-Reserve des Thüringer HC und den BSV Magdeburg hinter sich gelassen. Die Magdeburgerinnen profitieren aber vom finanziell bedingten Aus in Haldensleben, haben sehr viele Spielerinnen von dort aufgenommen und zählen für Koweg-Trainer Jörg Adam in dieser Saison zu den Favoriten. Bleiben noch die drei Aufsteiger. Beim HC Burgenland haben die Görlitzerinnen am vergangenen Wochenende mit 26:21 verloren, „verdient“, wie Adam einschätzt. Die anderen beiden Aufsteiger, der HC Hoyerswerda und die Zweitliga-Reserve der Rödertalbienen, haben auswärts knapp verloren, in Magdeburg und beim Meisteranwärter Markranstädt. „Das beweist, leichte Gegner gibt es in dieser Saison nicht mehr“, sagt Adam. Seine Mannschaft ist nahezu unverändert. Auf der Torwartposition wurde Anke Thonke (Karriereende) durch Anne Naumann ersetzt, die bereits Bundesligaerfahrung gesammelt hat. Das könnte sich als Verstärkung erweisen, aber Naumann hat sich vor gut einem Monat das Kreuzband gerissen und fällt erst einmal mehrere Monate aus. „Zum Glück haben wir mit Romy Klaus und Nicole Seidel zwei weitere starke Torfrauen im Kader. Sie haben mein volles Vertrauen“, sagt Adam. Die zweite Veränderung betrifft den Rückraum, wo das hoffnungsvolle Talent Josephine Tschuck den Verein wegen ihres Studiums Richtung Leverkusen verlassen hat. Dafür ist Jenny Kolewa, wie Anne Naumann vom HC Sachsen Neustadt-Sebnitz, nach Görlitz gewechselt. Sie bringt einiges mehr an Erfahrung als Josephine Tschuck mit und gehörte in Neustadt zu den absoluten Leistungsträgerinnen – war auch emotional eine der Anführerinnen. Der Konkurrenzdruck gerade im Rückraum ist jetzt, im Winter war ja auch noch Dominika Tvrdonova zu Koweg gewechselt und Karolina Muras ist nach fast einem Jahr auch wieder zurück im Team, riesengroß. Adam: „Solche Variationsmöglichkeiten, ich habe jetzt sieben Aufbauspielerinnen, wünscht sich natürlich jeder Trainer. Auf der anderen Seite müssen wir aufpassen, dass wir uns im Konkurrenzkampf nicht aufreiben, dass wir als Mannschaft zusammenwachsen. Auch das wird eine Herausforderung für uns alle.“ Der Kader ist insgesamt sehr breit aufgestellt. Einsatzzeiten wird nicht jede Spielerin so erhalten können, wie sich das selbst vielleicht vorstellt. Und es rücken weitere junge Spielerinnen nach. Vier B-Juniorinnen trainieren bereist mit der Mannschaft mit – und Adam glaubt, dass eine von ihnen sogar recht schnell den Sprung in die Mannschaft schaffen könnte. „Wenn sich die Möglichkeit ergibt, will ich diese jungen Spielerinnen auch einsetzen“, sagt Adam. Junge Mädchen an das Aushängeschild erste Frauenmannschaft heranzuführen, ist schließlich das Ziel der in der Region einzigartigen Nachwuchsausbildung bei Koweg Görlitz. Und Spielerinnen wie Anne Neumann oder Juliane Conrad haben in der jüngeren Vergangenheit bewiesen, dass dieser Schritt zu schaffen ist. Diese Philosophie kommt auch bei den Zuschauern gut an, die in den letzten Jahren immer zahlreicher zu den Handballspielen der Görlitzer Frauenmannschaft erschienen sind. Nach der vergangenen Saison hat sich sogar ein extra Fanclub gegründet. Die Koweg-(B)Engel wollen nicht nur das Frauenteam, sondern auch den gesamten weiblichen Handballnachwuchs bei Koweg Görlitz unterstützen. „Dass es so etwas in Görlitz gibt, macht mich schon ein wenig fassungslos“, kommentiert Jörg Adam, der immer wieder betont, wie wichtig die Zuschauer für die Mannschaft sind. Natürlich als Stimmungsmacher, aber auch aus finanziellen Gründen und der resultierenden erhöhten Aufmerksamkeit für Sponsoren. „Für uns ist es ganz extrem wichtig, dass zu unserem Heimauftakt am Sonntag viele Zuschauer kommen“, sagt Adam. Diesen Wunsch hat er natürlich für jedes Heimspiel, aber der Spielplan macht diesen Saisonauftakt für die Koweg-Damen zu etwas ganz Besonderem: Das Spiel am Sonntag ist bereits das vorletzte Heimspiel dieses Jahres. Es folgen nur noch eine Heimpartie am 2. November gegen den Thüringer HC II und ansonsten sechs Auswärtsspiele. Das ist sportlich eine schwierige Situation – überwindet die Mannschaft nicht ihre Auswärtsschwäche der Vorsaison, könnte sie frühzeitig ins Hintertreffen geraten – aber auch finanziell. „Mit den Zuschauereinnahmen der Heimspiele finanzieren wir unsere Auswärtsfahrten. Das wird diesmal kaum gelingen“, erklärt Adam, der hofft, dass die Lücke, die der Verein schließen muss, nicht allzu groß wird. Die Koweg -Frauen stehen am Sonntag (17Uhr) gegen den BSV Magdeburg also doppelt unter Druck. Und die Anhänger müssen schnell vergessen, dass die Magdeburgerinnen bei ihren bisherigen Gastspielen nur Kanonenfutter waren – in dieser Saison sind sie es definitiv nicht mehr: „Das wird ein richtiger Kracher“, wirbt Jörg Adam. Ein Sieg wäre extrem wichtig. Damit wieder ein Mittelfeldplatz herausspringt – und der gute Ruf des Görlitzer Frauenhandballs noch lauter wird. --- Die Zuschauer entscheiden mit über die Saison der Koweg-Frauen Von Frank Thümmler Das war vor wenigen Jahren noch unvorstellbar: Die Handballerinnen von Koweg Görlitz haben hinsichtlich sportlicher Attraktivität und Zuschauerzuspruch die erste Männermannschaft des Vereins eingeholt, teilweise sogar überholt. Die Zeiten, als die Koweg-Frauen vor wenigen Dutzend Zuschauern in der Rauschwalder Sporthalle spielten, sind längst vergessen. Mit den besseren Leistungen sind die Ansprüche gewachsen – auch bei den Fans. Schnell ist vergessen, wie es einst war. Aber es kann nicht immer nur steil aufwärts gehen. Den Vorjahresplatz zu wiederholen, wäre diesmal wohl ein Erfolg. Gerade wenn es schwieriger wird, sind die Fans wichtig. Letztlich entscheiden sie auch mit ihren Füßen, wie es weitergeht mit dem Handball in Görlitz. Der Verein braucht viele Zuschauer – für die Stimmung und für das Budget. Also auf in die Jahnsporthalle, egal ob Frauen oder Männer spielen. Finde uns auf facebook... |
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