Koweg-Herren empfangen Aufsteiger zum Saisonauftakt.
Zwei Mannschaften – die gleiche Frage. Wo sich die Handballer des SV Koweg Görlitz und HSV Weinböhla zum Auftakt der neuen Sachsenliga-Saison einordnen werden, ist völlig offen. Beide Vereine haben turbulente Wochen und Monate hinter sich, in denen sich das Gesicht der ersten Männermannschaften deutlich geändert hat. Am Sonntag (17Uhr) empfangen die Neißestädter den Aufsteiger aus der Oststaffel der Verbandsliga zum ersten Kräftemessen in der Jahnsporthalle und es wird sich zeigen, welches der Teams schon besser zusammengefunden hat.
Derart ereignissreiche Wochen wie in der Vorbereitungsphase auf die Sachsenliga-Saison 2014/15 brauchen die beiden Mannschaften wohl nicht so schnell wieder. Nach insgesamt acht Abgängen und dem Wechsel von Petr Masat vom Spieler ins Traineramt bangte Koweg noch im Juni um die Spielfähigkeit und zog zwischenzeitlich sogar den Rückzug aus der Sachsenliga in Betracht. Sechs externe und zwei interne Neuzugänge später sah die blau-gelbe Welt schon wieder wesentlich besser aus. Doch die Neißestädter sind damit kein Einzelfall in der Liga. Auch der HSV Weinböhla, der sich zwei Jahre lang mit dem zweiten Platz in der Verbandsliga Ost begnügen musste und im dritten Anlauf endlich den Aufstieg schaffte, erlitt einen ähnlichen Aderlass. Gleich sechs Akteure wechselten zum HVH Kamenz, ein weiterer schloss sich dem HSV Pulsnitz an. Dies konnte der HSV allerdings mit fünf Neuzugängen kompensieren. Ein ähnliches Szenario wie die beiden Vereine traf ebenfalls noch den HV Oberlausitz Cunewalde. Am Samstag legen Koweg und Weinböhla Zeugnis darüber ab, wie schnell man sich jeweils als Mannschaft gefunden hat und wie gut das Zusammenspiel einstudiert ist. „Die Stimmung in der Mannschaft ist richtig gut. Allerdings denke ich dass wir noch eine Zeit brauche werden, bis alles optimal passt“, dämpft Masat die Erwartungen, dass aufgrund der hochkarätigen Neuzugänge gleich wieder von Podestplatz gesprochen werden kann. Da hofft der Görlitzer Neu-Coach auch auf das Verständnis der eigenen Fans, sollte noch nicht alles perfekt laufen. Für den blau-gelben Anhang wird das Auftaktspiel am Sonntag ohnehin erst einmal zur Sichtung der Neuzugänge dienen. Denn das Duell mit dem Aufsteiger stellt gleichzeitig den ersten öffentlichen Auftritt der Koweg-Herren dar. Und das Interesse dürfte nach der langen Abstinenz groß sein. Neben einem Vorbereitungsturnier in Leipzig und dem Auftritt in der ersten Pokalrunde vor einer Woche hatten sich die Neißestädter mehr darauf beschränkt, sich abzuschotten und an Kondition, Athletik und Kombinationen zu feilen. Im Pokalwettbewerb beim SV Lok Leipzig wurde dem Team aber noch einmal aufgezeigt, dass es noch an einigen Stellen zwickt. Der Verbandsligist konnte nur knapp mit 32:29 geschlagen werden. Weniger erfolgreich erging es dem HSV Weinböhla, der sich mit einem 21:22 beim Sachsenliga-Absteiger Zwönitzer HSV begnügen musste. Masat: „Das hat für mich überhaupt keine Bedeutung. Ich gehe davon aus dass wir hier eine starke Mannschaft empfangen werden. Es wird nicht leicht das Spiel zu gewinnen. Aber wir freuen uns, dass es endlich losgeht.“ Noch gleicht eine Vorschau dem berühmten Blick in die Glaskugel. Doch Sonntag Abend werden beide Teams eine erste Antwort für ihre Frage nach der Standortbestimmung bekommen.
Robert Eifler
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