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09/09/2014
Wieder (fast) alles neu bei Görlitzer Handballern.
Ein paar Wochen nach einem Scherbenhaufen steht das neue Sachsenliga-Team. Sächsische Zeitung, Ausgabe vom 09.09.2014 von Frank Thümmler Alles ist neu bei den Sachsenliga-Handballern des SV Koweg Görlitz. Dieser Satz war schon vor einem Jahr der erste der Saisonvorschau der hochklassigsten Männer-Handballmannschaft des Landkreises – und er stimmt auch dieses Mal. Damals trat der Neugersdorfer Matthias Wolf als neuer Trainer mit dem Ziel an, konsequent auf die Jugend zu setzen, trotzdem einen vorderen Sachsenliga-Platz zu erzielen und die Mannschaft binnen zwei, drei Jahren in die Oberliga zu führen. Der Weg dahin: eine nahezu kompromisslose leistungssportliche Ausrichtung des Trainings. Inzwischen, nach einer Saison mit zwischenzeitlicher Abstiegsangst und einer negativen Punktebilanz, ist der Trainer weg – mitsamt der Jugend (bis auf die Ausnahme Kevin Mühlan), auf die er setzen wollte. Das Experiment Wolf ist gescheitert – aber Koweg deswegen noch lange nicht am Ende. Petr Masat, 38 Jahre alt und in den vergangenen Jahren auf der Spielmacherposition im mittleren Rückraum als Koweg-Spieler so etwas wie der verlängerte Arm des jeweiligen Trainers, hat das Traineramt übernommen. „Unser Vorstand hat mich gefragt, ob ich Lust habe, die Mannschaft zu trainieren. Ich musste nicht lange überlegen, habe in Tschechien, in meinem Heimatort Jicin, bislang ja schon ein Juniorteam in der Extraliga betreut“, erzählt Masat. Ein neuer Trainer reicht aber angesichts von gleich neun (!) Spielerabgängen nicht aus, um konkurrenzfähig in die Sachsenligasaison zu gehen. Es braucht auch neue Spieler. Schließlichgehörten diese neun zu jenen 14 Spielern, die in der vergangenen Saison auf mehr als zehn Einsätze gekommen waren. Der zehnte, der fehlen wird, ist Masat selbst. Der Trainer soll nur noch in Ausnahmefällen das Trikot der Sachsenligamannschaft überstreifen und vorrangig Anweisungen von außen geben. Masat selbst hat zwei Spieler aus seiner Heimatstadt Jicin mitgebracht, wo Handball auf höchstem tschechischen Niveau (Meister 2013) gespielt wird. Michal Kvasnicka gehörte dort zum Kader der ersten Mannschaft, spielte in der vergangenen Saison auch im EHF Pokal und war als mittlerer Rückraumspieler einer der torgefährlichsten Werfer. Dazu kommt mit Petr Šulc ein Spieler, der laut Masat besondere Stärken in der Abwehr hat. Außerdem wurden drei polnische Spieler von MKS Lubin verpflichtet. Ein körperlich äußerst präsenter Kreisläufer (Michal Kosmala), ein potenzieller „Shooter“ für die Königsposition linker Rückraum (Damian Wosniczka) und ein Linkshänder, der Rechtsaußen oder rechten Rückraum spielen kann und sich schon als torgefährlich erwiesen hat (Sebastian Galach). „Das alles sind sehr gut ausgebildete Spieler, die in der höchsten Liga ihres Landes gespielt haben. Sie alle wurden gut aufgenommen und wir alle hoffen, dass diese Spieler auch für die Zuschauer interessant sind“, sagt Masat. War vor diesen Neuzugängen sogar offen, ob die Koweg-Männer überhaupt wieder in der Sachsenliga antreten, werden sie jetzt von den aufmerksam beobachtenden Konkurrenten schon wieder zum erweiterten Kreis der Favoriten gezählt. Der Trainer selbst sieht das deutlich vorsichtiger. „In der vergangenen Saison sollten wir unter die ersten Drei kommen, waren aber noch nicht so weit. Auf dem Papier sind wir jetzt vielleicht stärker. Aber es dauert ein halbes Jahr, bis das Zusammenspiel in allen Punkten klappt. Das Ziel heißt erst einmal Klassenerhalt.“ Er sagt aber auch: „Wenn wir gut arbeiten und von Verletzungen verschont sind, dann kann etwas Gutes herauskommen.“ Trotz der Abgänge einer ganzen Reihe aus Görlitz stammender Spieler und auch angesichts der fünf neuen Spieler aus Tschechien und Polen bleibt das Görlitzer Gesicht der Mannschaft erhalten. Dafür sorgen die Dauerbrenner Fabrice Türkowsky, Kai Vogt, Marco Brendler, Marc Rechner und einige Spieler aus dem Nachwuchs beziehungsweise der bisher zweiten Reihe. So wird der junge Torwart Michael Hollain als Nummer zwei hinter Peer Purschke eine viel wichtigere Rolle spielen als in der vergangenen Saison, in der er kaum Einsatzzeiten erhielt. Mit Rechtsaußen Patrick Michel ist ein Talent nach einem Jahr überwiegend in der dritten Mannschaft zurück im Kader. Der Zittauer Kevin Mühlan, der eigentlich schon in der vergangenen Saison als A-Jugendlicher an das Team herangeführt werden sollte, dann aber lange verletzt war, könnte jetzt den Sprung schaffen. Martin Adam und Eric Gähler aus der zweiten und dritten Mannschaft versuchen, sich jetzt ins erste Team zu spielen. Und mit Florian Höhne hat ein junger Neuzugang aus dem Görlitzer Umland (Bernstadt) einen sehr guten Eindruck in der Vorbereitung hinterlassen, sich jetzt aber leider an der Hand verletzt und fällt längere Zeit aus. Ganz besonderen Wert legt Trainer Petr Masat auf eine gute Stimmung im Team. Schließlich hat er in der vergangenen Saison im negativen Sinn gemerkt, wie wichtig das ist. „Das ist jetzt viel besser. Wir haben alle von Punkt Null angefangen. Ich denke, es gibt im Team eine sehr positive Einstellung und keinerlei Probleme zwischen Polen, Tschechen und Deutschen oder Jung und Alt“, sagt Masat, der nach einer Vorbereitung mit relativ wenigen Spielen nicht genau weiß, wo seine Mannschaft steht: „Wir haben eine gute Vorbereitung gemacht, sind aber keine professionelle Mannschaft. Wir sind selbst gespannt auf das erste Spiel. Es wird sicher noch nicht alles gleich klappen.“ Der Trainer hofft, dass die Zuschauer und Fans das akzeptieren, wenn es am Sonntag, ab 17 Uhr, in der Jahnsporthalle gegen Aufsteiger Weinböhla um die ersten Sachsenligapunkte der Saison geht. Finde uns auf facebook... |
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