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ABTEILUNGEN  Handball  1.Männermannschaft
27/07/2014
Koweg nimmt Herausforderung an.
Die Handballer von Koweg Görlitz entscheiden sich für die Sachsenliga, reduzieren aber ihre Ziele.

Verbleib oder Rückzug – dieser Entscheidung sahen sich Abteilungsleitung und Handball-Herren des SV Koweg Görlitz Anfang Juni konfrontiert. Nach zahlreichen, und zum Teil überraschenden Abgängen bangte man um die Spielfähigkeit in Sachsens höchster Handballklasse. Doch vor allem die verbliebenen Spieler sahen keine Notwendigkeit eines freiwilligen Startverzichts in der Sachsenliga – schließlich sei man sportlich nicht abgestiegen, ein Rückzug käme einer Selbstaufgabe gleich. Zudem hätte der Abgang weiterer Spieler gedroht, wenn die Entscheidung in Richtung Neubeginn in der Verbandsliga ausgegangen wäre. „Wir wissen dass einige sehr schmerzliche Niederlagen auf uns warten werden. Aber ich bin überzeugt dass wir mit der richtigen Einstellung und hartem Training den Klassenverbleib schaffen werden“, sagte Kowegs neuer Trainer Petr Masat in jener Mannschaftssitzung, die über die Zukunft entscheiden sollte. Der Klassenverbleib sei das einzig realistische Ziel, dem es nun alles unterzuordnen gilt. Die besondere Situation verlangt nun einmal, von den hohen Ansprüchen der letzten Jahre abzurücken und sich in Demut zu üben. Seit dieser Zusammenkunft hat, wie jedes Jahr in den Sommermonaten, die „Tour der Qualen“ für die Koweg-Handballer begonnen. Das Trainergespann Petr Masat und Robert Meißner, der zukünftig das Verbandsliga-Team leiten wird, hat dafür ein besonders intensives Programm ausgetüftelt. Und entgegen einigen Unkenrufen, einen ehemaligen Spieler nicht nahtlos als Trainer installieren zu können, genießt Masat bereits jetzt eine hohe Akzeptanz im Team und hat bereits in der kurzen Zeit seit seiner Amtsübernahme einiges bewegen können. Standen zunächst Einheiten zur konditionellen Auffrischung auf dem Plan, erhöhte das Duo in letzter Zeit die Intensität. In wöchentlich drei bis vier Einheiten wechselten sich Konditions-, Sprint- und Kraftübungen ab. Den vorläufigen Höhepunkt erreichte die Vorbereitung am vergangenen Wochenende mit einem Trainingslager in Grünheide, wo der neue mannschaftliche Geist geschärft werden sollte. Neben den täglichen Morgenläufen stellten neun abwechslungsreiche Trainingseinheiten und zwei Testspiele das sportliche Programm der vier Tage. Zum einen duellierten sich die Neißestädter mit dem Oberligisten HC Einheit Plauen und verloren in einer Spielzeit von 3x25 Minuten mit 26:33. Über eine herkömmliche Distanz von 60 Spielminuten gingen die Neißestädter zum Abschluss gegen den Vorjahressiebten der Oberliga Ostsee-Spree, SG OSC Berlin. Nach einem kräftezehrenden Programm kamen die Blau-Gelben nicht über ein 20:33 hinaus. „Wir wollen dieses Ergebnis überhaupt nicht überbewerten. Mir war es wichtig, dass sich die Jungs so langsam wieder an den Ball gewöhnen, Kombinationen wieder in Erinnerung rufen und konstruktive Deckungsarbeit leisten“, so Masat. All das habe er gesehen, doch für die Realisierung des Saisonziels stünde noch sehr viel Arbeit an. Für einen der 14 Teilnehmer am Trainingslager waren die Spielzüge dabei völlig neu. Michal Kvasnička ist erster Neuzugang für das Görlitzer Sachsenliga-Team. Der 28-jährige Tscheche wechselt vom HBC Jičín, mit dem er 2013 Meister in seinem Heimatland wurde, an die Neiße. Kvasnička überzeugt mit seiner starken Athletik und einer hohen Übersicht im Spiel und ergänzt sich somit perfekt mit Mittelmann Fabrice Türkowsky. Masat: „Michal ist schon jetzt eine absolute Bereicherung für das Team. Er wurde sofort gut aufgenommen und hat sich bestens integriert.“ Vom Trainingslager zieht der Görlitzer Neu-Coach ein recht zufriedenstellendes Fazit. Von der Mannschaft habe er einen sehr disziplinierten und engagierten Auftritt erlebt, worauf er aufbauen könne. „Es haben alle richtig gut mitgezogen und trotz der Niederlagen kann ich behaupten, dass uns die letzten Tage stark zusammengeschweißt haben und sich hier ein Team bildet“, ist Masat zunächst verhalten optimistisch. Mit der gleichen Intensität geht die Vorbereitung in den nächsten Wochen weiter. Der nächste größere Belastungstest steht für Ende August an, wenn die Mannschaft ein zweites Trainingslager in Görlitz absolviert.

Robert Eifler





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