Sonntag ist wieder Derby-Zeit.
Es war noch nicht der große Befreiungsschlag. Blut geleckt haben dürften die Sachsenliga-Handballer des SV Koweg Görlitz (.) am letzten Spieltag aber allemal. Immerhin gelang dem Team um Trainer Matthias Schmidt nach fünf glücklosen Auftritten mit einem 29:29-Heimremis gegen den Aufsteiger TSV Radeburg wieder ein Teilerfolg. Am Sonntag (16Uhr) wollen die Görlitzer nachlegen. Auch wenn die bisherige Bilanz gegen den Gastgeber HV Oberlausitz Cunewalde (4) für die Neißestädter spricht, so wird eine ganz harte Nuss zu knacken sein.
Seit der letzten Saison duellieren sich beide Vertretungen in der Sachsenliga – in allen drei Aufeinandertreffen konnten die Koweg-Herren als Sieger hervorgehen. Eine Garantie für einen erneuten Erfolg ist dies allerdings nicht, denn die Kräfteverhältnisse scheinen sich etwas gedreht zu haben. Während die Görlitzer in den letzten Wochen immer weiter im Niemandsland der Tabelle verschwanden und das Wort „Abstiegskampf“ immer präsenter wurde, sammelte Cunewalde fleißig Punkte. Seit Mitte Dezember musste der Gastgeber gerade einmal drei Vergleiche verloren geben, alle auf auswärtigem Terrain. Dem gegenüber stehen sieben Siege im gleichen Zeitraum – der Klassenverbleib für Cunewalde ist demnach längst in trockenen Tüchern. Cunewalde hat sich mit 20 Zählern inzwischen hinter dem Podest eingenistet. Aus Sicht der Koweg-Herren wird es am Sonntag (16Uhr) also eine schwere Auswärtsaufgabe – verloren ist die Partie im Vorfeld aber keineswegs. Denn Derbys haben ja bekanntlich immer ihren eigenen Charakter – da sind Bilanzen der letzten Wochen und Monate schnell hinfällig. Da braucht es keine Extramotivation, jeder Spieler ist "heiß wie Frittenfett". Und wollen die Neißestädter tatsächlich den Zitterbalken für diese Saison verlassen, dann sollten sie die Gelegenheit am Schopfe packen. „Das Unentschieden am letzten Wochenende hat schon mal etwas Mut gemacht, dass wir die Saison noch halbwegs vernünftig beenden können“, sagt Kowegs Mannschaftsbetreuer Sven Bodinka. Von Trendwende aber will er aber nicht sprechen. „Wir müssen weiterhin das Glück erzwingen, schenken wird uns hier niemand etwas“, fügt er an. Viel zum Gegner braucht er indes nicht zu sagen, kennt man sich doch gut untereinander und jeder weiß um die Stärken, aber auch Schwächen des Kontrahenten. Auf die Unterstützung ihrer Fans werden sich die Neißestädter verlassen können. Nicht auszuschließen, dass es sowohl auf Parkett als auch auf den Rängen hitzig zur Sache gehen wird. Letztlich aber haben die letzten Vergleiche gezeigt, dass diese Spiele von der Atmosphäre beider Fanlager her besonders waren. Der Schützenplatzhalle in Bautzen, in der die Cunewalder in dieser Saison ausgewichen sind, blüht also wieder ein ordentliches Highlight.
Robert Eifler
Finde uns auf facebook...