Kein Sieger im Nachholespiel.
SV Koweg Görlitz : TSV 1862 Radeburg (N) 29:29 (16:14)
Wenigstens wieder einmal einen Punkt – das war am Sonntag-Abend die einhellige Meinung der Anwesenden in der Görlitzer Jahnsporthalle. Nach fünf verlorenen Spielen war ein 29:29 (16:14) gegen den Aufsteiger TSV Radeburg zwar noch nicht der große Wurf für die Sachsenliga-Handballer des SV Koweg Görlitz, aber immerhin wieder einmal ein kleines Erfolgserlebnis seit Ende Januar. Erst in der Endabrechnung wird sich zeigen, wie viel dieser Punkt tatsächlich wert ist.
Nach einem Remis stellt sich nicht selten die Frage, ob der eine nun ein gewonnener oder verlorener Punkt sei. Arbeitet man den Verlauf des Spiels zwischen den Görlitzern und dem Liganeuling aus Redeburg minutiös auf, so wechseln die Meinungen in regelmäßigen Abständen. Dabei stand für beide Kontrahenten viel auf dem Spiel, beide sind im Kampf um den Klassenverbleib noch auf Punkte angewiesen. Von daher herrschte auf beiden Seiten anfänglich viel Nervosität, die die Koweg-Herren etwas besser in den Griff bekamen. Allein in Halbzeit eins hatte das Team um Trainer Matthias Schmidt die etwas besseren Karten. Zwar stellt eine Führung von drei Treffern (7:4) eher die Ausnahme dar, fast durchgängig aber führten die Gastgeber. Allerdings kamen die Blau-Gelben derart schlecht aus der Kabine, dass es hätte durchaus der Knackpunkt zu einer weiteren Niederlage sein können. Neun Minuten mussten die anwesenden Koweg-Fans warten, bis ihre Mannschaft wieder einen Wurf in die gegnerischen Maschen drückte. Eine Phase, die die Görlitzer wieder etwas zurückwarf, Radeburg hatte derweil den Rückstand in einen eigenen Vorsprung gedreht (16:18). Von daher war es am Ende doch wieder ein gewonnener Punkt. Doch das Stimmungsbild wurde weiter hart auf die Probe gestellt, da beide Teams im weiteren Verlauf des kampfbetonten Spiels immer mal wieder die Nase leicht vorn hatten. „Nach fünf verlorenen Spielen muss man das Glück eben erzwingen. Das hat heute teilweise funktioniert. Ich denke das Unentschieden war gerecht und ist immer noch besser, als am Ende mit einem Tor zu verlieren“, stellte Kowegs Mannschaftsbetreuer Sven Bodinka fest. Für den ganz großen Wurf hat es allerdings noch nicht gereicht, da es nach wie vor noch einige Baustellen gibt, die abgearbeitet werden müssen. Gegen Radeburg zeigte sich wiederholt, dass die Görlitzer schlecht mit Überzahlsituationen umgehen können. Nach einer Strafenverteilung von drei zu zehn zugunsten der Neißestädter hätten diese bedeutend mehr aus den Phasen herausholen können. Ein Manko, das sich wie ein roter Faden durch die laufende Saison zieht. Letztlich aber macht der eine Punkt wieder Hoffnung, dass die Görlitzer sich allmählich wieder fangen und die aktuelle Spielserie noch vernünftig beenden können. Zusätzlich gab das Comeback von Kai Vogt im Sachsenliga-Kader wieder neue Zuversicht. Vogt war nach mehreren Verletzungen und Operationen erst Anfang des Jahres wieder ins Training eingestiegen und hatte sich über gute Leistungen im Verbandsliga-Team wieder angeboten. Gerade nach dem Ausfall von Petr Masat, der sich in der 7.Spielminute 3 Finger auskugelte und anschließend nicht mehr spielfähig war, war Vogt eine starke Alternative im Rückraum. Den Verantwortlichen obliegt nun die Entscheidung, ob Vogt auch für die letzten Spiele im Kampf um den Klassenverbleib beim Sachsenliga-Aufgebot bleibt.
Koweg: Friebe, Purschke – Köhler, Tom Baugstatt (4), Brendler (3), Tim Baugstatt (4), Türkowsky (11/2), Besser-Wilke (1), Krause, Mrklass (2), Masat (1), Vanek (2), Vogt (1), Chvalny
Spielfilm: 4:2 (5.), 7:4 (10.), 8:6 (15.), 10:10 (20.), 13:11 (25.), 16:14 (30.), 16:16 (35.), 18:18 (40.), 22:21 (45.), 25:24 (50.), 26:27 (55.), 29:29 (60.)
Robert Eifler
Fotos: Gert Richter
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