Koweg-Damen gewinnen klar gegen Tabellennachbarn.
SV Koweg Görlitz : Thüringer HC 2. 34:25 (16:10)
Nach zwei Niederlagen können die Oberliga-Handballerinnen des SV Koweg Görlitz ihr drittes Heimspiel in Folge gewinnen. Gegen die zweite Vertretung des Thüringer HC setzte sich das Team um Trainer Jörg Adam mit 34:25 (16:10) durch – obwohl die Neißestädterinnen zwischenzeitlich sogar nur mit zwei Spielerinnen auf dem Feld standen.
„Die Mannschaft hat sich heute ein großes Kompliment verdient. Sie hat sich zu keiner Zeit aus der Ruhe bringen lassen und immer an sich geglaubt“, waren die ersten Worte von Jörg Adam nach dem Heimsieg über den thüringischen Tabellennachbarn. Damit spielte der Koweg-Trainer auf eine Phase in der zweiten Halbzeit an, an der das Spiel hätte durchaus auch eine andere Wendung nehmen können. Denn nach mehrfachen Zeitstrafen standen die Görlitzerinnen kurzfristig sogar nur mit zwei Spielerinnen auf dem Parkett. Und als sollte es so sein, hielt Torfrau Anke Thonke in dieser Phase einen Siebenmeter und gab dem Team damit weiterhin Auftrieb. „Die Mädels haben da große Moral bewiesen und die richtige Antwort gegeben“, fügte Adam, der die Verhältnismäßigkeit der Strafenerteilung in Frage stellte, an. Bis zu diesem Zeitpunkt mussten die Neißestädterinnen nur ein einziges Mal eine Gästeführung zulassen (9:10), ansonsten lagen die Koweg-Damen immer in Front. Wenngleich dies ein hartes Stück Arbeit war. Denn gerade im ersten Durchgang haben sich die Görlitzerinnen schwer getan mit den sich ständig wechselnden Abwehrformationen der Erfurterinnen. „Das war taktisch schon sehr interessant was die da mit uns gemacht haben“, sagte Adam. Sein Team hatte mitunter Probleme, sich schnell auf die neuen Aufgaben einzustellen. Doch nach dem Führungstreffer der zweiten Vertretung des amtierenden Deutschen Meisters, der lediglich mit sieben Feldspielerinnen an die Neiße reiste, kamen die Neißestädterinnen besser zurecht und holten sich zur Halbzeit einen Vorsprung von einem halben Dutzend Treffern. Davon mussten sie in Halbzeit zwei erst einmal wieder fünf abgeben, als der HC den 20:19-Anschlusstreffer markierte. Doch dank der kämpferischen Einstellung von Kot, Kurtycz, Neumann und Conrad, die die 15-minütige Unterzahlphase gut gelöst bekamen, hielten die Gastgeberinnen den Kopf über Wasser und sicherten sich hinten raus einen dann doch verdient hohen Sieg. Zu diesem steuerte Neuzugang Dominika Tvrdonova ihre ersten vier Tore bei, wenngleich ihr die Nervosität in ihren ersten Aktionen noch anzumerken war. „Sie hat sich aber während des Spiels stabilisiert und gezeigt dass es eine Spielerin ist, an der wir hier noch viel Freude haben werden“, so Adam. Tvrdonova steht mit ihrem neuen Team am kommenden Wochenende gleich vor einer besonderen Herausforderung: die Koweg-Damen reisen zum HC Sachsen Neustadt-Sebnitz, von dem die Slowakin zum Jahreswechsel an die Neißestadt gewechselt war.
Bewegend ging es nicht nur im Spiel zu, schon im Vorfeld wurde es recht emotional. Die Koweg-Damen begrüßten ihre Mitspielerin Louisa Draeger wieder zurück in der Jahnsporthalle - 3 Wochen, nachdem der 21-Jährigen eine neue Lunge und ein neues Herz transplantiert wurden. "Schön dass du wieder da bist", stand auf dem großen Banner, dass die Mannschaft zusammen mit einem Sponsor vorbereitet hatten. Für ihre Willensstärke erntete Draeger, die sich bereits in der Reha bfindet, Standing Ovations.
Koweg: Thonke, Klaus, Seidel – Marceluk (3), Witschel (2), Neumann (5), Rejfur, Tvrdonova (4), Tschuck (2), Kot (8/1), Conrad (1), Kurtycz (7/3), E. Wasiucionek (2), A. Wasiucionek
Spielfilm: 5:1, 6:5, 9:9, 9:10, 16:10, 16:13, 19:16, 20:19, 22:19, 25:20, 26:22, 29:23, 34:25
Robert Eifler
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