Es ist nicht das schönste Los, was man sich als Sportler vorstellen kann – aber da müssen die Oberliga-Handballerinnen des SV Koweg Görlitz nun durch. Drei Tage vor dem Weihnachtsfest hat das Team um Trainer Jörg Adam noch ein Auswärtsspiel zu absolvieren: im über 400 Kilometer entfernten Seehausen. Dort treffen die Görlitzerinnen auf den Tabellenvorletzten, gegen den das Hinspiel klar gewonnen wurde.
Gern hätte Koweg-Trainer Jörg Adam die Trainingsintensität kurz vor Weihnachten etwas zurückgefahren. Eben so, wie er es jedes Jahr getan hat, um seiner Mannschaft die nötige Regenerationsphase zu gönnen. Doch diesmal war er gezwungen, das Training straff durchzuziehen, da am kommenden Wochenende noch ein Auswärtsspiel ansteht. Damit zeigt er aber auch, dass er diese Partie bei der SG Seehausen sehr ernst nimmt. „Wir haben die große Chance zwei weitere Punkte zu holen. Dann könnten wir sagen dass wir halbwegs im Soll sind und wären den größten Problemen entledigt“, sagt der Koweg-Trainer. Seine Damen wären dann im Mittelfeld der Oberliga gefestigt, hätten zur Abstiegszone bereits sechs Zähler Vorsprung. Und die Möglichkeit dazu ist durchaus vorhanden. Denn das Hinspiel gegen den sachsen-anhaltinischen Aufsteiger gewannen die Neißestädterinnen Mitte Oktober klar mit 39:26. Adam: „Wir hatten damals aber auch eine etwas schlechtere Phase im Spiel. Wir sind also gewarnt und haben gar keinen Grund, dort arrogant aufzutreten.“ Was ihm ebenfalls etwas Bauchschmerzen bereitet ist die Liste der Ausfälle. Rückraumspielerin Karolina Muras ist studiuenbedingt abwesend, Torhüterin Nicole Seidel aus beruflichen Gründen verhindert. Angelika Wasiucionek hat ihre Knie-Operation hinter sich gebracht, Josephine Tschuck ist ebenfalls noch verletzt. „Das sind alles Spielerinnen, die durchaus in der Startformation stehen könnten. Und ich glaube dass es jedem anderen Team in der Liga auch schwer fallen würde, das zu kompensieren“, so Adam. So müssen eben die anderen Spielerinnen in seinem Kader ihr Soll erbringen. Ob Anne Neumann dies tun kann steht noch in den Sternen. Das junge Talent ist gesundheitlich angeschlagen. Ihr Soll erbracht haben die Neißestädterinnen bereits kürzlich auf ihrer Weihnachtsfeier, denn auf die wollten sie trotz der noch anstehenden Aufgabe nicht ausfallen lassen. Darüber kann der Koweg-Trainer nur folgendes sagen: „Wir müssen uns recht herzlich für Geduld der Mitarbeiterinnen im Filetto bedanken. Die Feier war wild und ging lang.“ Ein Sieg am Samstag könnte nun ein erfolgreiches Sportjahr der Koweg-Damen krönen.

Robert Eifler




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