SV Koweg Görlitz : BSV 93 Magdeburg-Olvenstedt 37:27 (17:15)

Bei den Oberliga-Handballerinnen des SV Koweg Görlitz kam der Nikolaus in diesem Jahr mit zwei Tagen Verspätung. Als Entschädigung hatte er zwei Punkte im Gepäck, die er den Neißestädterinnen großzügig in die Sportschuhe steckte. Das Team um Trainer Jörg Adam hat mit einem 37:27 (17:15) über den BSV 93 Magdeburg, einem direkten Konkurrenten um den Klassenverbleib, die Abwärtstendenz der letzten Wochen abgefedert und sich wieder ein Stück vond er Abstiegszone verabschiedet.
„Wir haben gewonnen, und das ist das aller Wichtigste des heutigen Tages“, sagte Koweg-Trainer Jörg Adam nach dem letzten Heimspiel des Jahres voller Erleichterung. Der Sieg und die beiden damit verbundenen Punkte lassen ihn und sein Team im Kampf um den Klassenverbleib wieder etwas durchatmen. Denn durch vier Niederlagen in Serie kamen sie der Abstiegszone schon bedrohlich nahe. Und wäre es nach den ersten 30 Minuten im Vergleich mit dem Tabellenzehnten BSV Magdeburg gegangen, wären die Görlitzerinnen noch weiter auf Tuchfühlung gegangen. Adam: „Wir haben uns am Anfang sehr schwer getan, vor allem in der Abwehr sind wir nicht so recht zurande gekommen.“ Da machte sich das Fehlen von Karolina Muras, Angelika Wasiucionek und Josephine Tschuck schon deutlich bemerkbar. Und so sollten die ersten Führungstreffer auch von den Gästen gelandet werden. In dieser Phase zeigte Magdeburg mit druckvollem Offensivspiel auf die gegnerischen Schnittstellen, dass sie durchaus Handball spielen und den Kampf um den Klassenverbleib erfolgreich führen können. „Es fällt sicherlich nicht vielen Mannschaften leicht, Spielerinnen von dieser Qualität zu kompensieren. Umso wichtiger war es, dass wir die Partie drehen konnten“, fügt Adam an. Erst im Laufe des Spiel haben es die Neißestädterinnen schaffen können, die Probleme allmählich in den Griff zu bekommen. Vor allem in der zweiten Halbzeit trumpfte die blau-gelbe Hintermannschaft auf. Unter der Tatsache, dass Adam in der Abwehr eine Formation ins Rennen schickte, die so noch nie zusammengespielt hatte, zeigte er sich mehr als beeindruckt. „Die Spielerinnen haben diese Vorgaben blendend umgesetzt“, lobte der Koweg-Trainer. Auch im Positionsspiel musste sich Adam etwas einfallen lassen, um die Hauptlast nicht auf wenigen wichtigen Schultern verteilen zu müssen. So war unter anderem Anne Neumann, sonst auf der rechten Außenposition gut aufgehoben, zeitweise Bestandteil der Görlitzer Rückraumachse. An ihrer Seite war es wieder einmal Lydia Marceluk, die sich auf einem hohen spielerischen Level präsentierte und einer der Aktivposten war. Insgesamt zeigte sich die gesamte Mannschaft im zweiten Durchgang auf kämpferischer Linie wesentlich engagierter und warf sich mit 37 Treffern zum vierten Saisonsieg. Adam: „Es ist schön zu sehen dass wir komplett als Mannschaft funktionieren und die Mädels taktische Vorgaben umzusetzen verstehen.“ Besonders hob er Torhüterin Nicole Seidel hervor, die mit einer starken Quote an parierten Würfen glänzen konnte. Und dass Anke Thonke in den letzten Minuten auch noch für weitere Erfolgsmomente sorgte zeigt einmal mehr, dass Adam auf drei starke Torhüterinnen bauen kann. Adam: „Wir haben uns mit diesen beiden Punkten aus dem direkten Sog nach unten lösen können. Damit sollten wir wieder auf dem Weg sein.“ Außerdem hat sein Team in diesem Jahr noch eine Chance, das Punktekonto um zwei weitere Zähler auf dann zehn zu erhöhen und sich der größten Sorgen für diese Saison zu entledigen. Denn kurz vor Weihnachten müssen die Görlitzerinnen noch zu ihrem Auswärtsspiel zur SG Seehausen reisen. Was der Nikolaus zu spät kam, könnte der Weihnachtsmann also wieder aufholen.

Koweg: Thonke, Klaus, Seidel – Marceluk (7), Witschel (6), Ozimkowska, Neumann (4), Rejfur, Kot (8), Conrad (3), Kurtycz (7/2), E.Wasiucionek (2)

Spielfilm: 1:0, 1:4, 4:4, 6:8, 8:8, 12:11, 15:13, 17:15, 22:16, 27:20, 30:23, 35:25, 37:27

Robert Eifler




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