Aller guten Dinge sind drei im Ostsachsenderby.
SV Koweg Görlitz : HV Oberlausitz Cunewalde 33:26 (15:11)
Die Sachsenliga-Handballer des SV Koweg Görlitz haben ihren Negativtrend der letzten Wochen stoppen können. Im prestigeträchtigen Ostsachsenderby gegen den HV Oberlausitz Cunewalde setzten sich die Neißestädter mit 33:26 (15:11) durch – mit einer Formation, die stark der aus dem Vorjahr ähnelt. Auch da siegten die Blau-Gelben in beiden Vergleichen.
Zum dritten Mal stießen die Handball-Herren von Koweg Görlitz und Cunewalde in Sachsens höchster Spielklasse aufeinander. Und zum dritten Mal gelang es den Neißestädtern, sich die beiden Punkte zu sichern. Hüben wie drüben waren es zwei wichtige Zähler, denn beide Teams haben in den letzten Wochen nicht gerade mit Erfolgsnachrichten geglänzt. Und speziell für das Derby vertraute Koweg-Trainer Matthias Wolf über weite Strecken der Formation aus dem Vorjahr mit punktuellen Veränderungen. So kamen unter anderem Marco Brendler und Danilo Krause zur ihren Comebacks in der Sachsenliga-Truppe. „Dieses Ostsachsenderby ist für die Leute hier etwas ganz besonderes. Die beiden Spieler haben sich in den letzten Wochen und Monaten in der zweiten Mannschaft ordentlich hineingekniet, auch deshalb wollte ich sie heute bringen“, so Wolf zu seinem Entschluss. Mit Marco Brendler kehrte eine deutliche Stabilisierung in die Abwehr ein, Publikumsliebling Danilo Krause wurde nach seiner Einwechslung in der 39.Minute von den Fans mit Sprechchören gefeiert. Beide trugen sich sogar in die Torschützenliste ein. Doch Wolf stellt auch klar, dass sich das Publikum nicht daran gewöhnen sollte, dass beide wieder dauerhaft in der ersten Mannschaft einsteigen. Wolf: „Das ist eine Augenblicksentscheidung, weil wir dauerhaft die jungen Leute einbinden wollen. Alles andere wäre auch ein Rückschritt.“ Er war sich vor dem Spiel ziemlich sicher dass diese Maßnahmen auch funktionieren würden. Zugleich wollte er seinen Jugendspieler aufzeigen, dass sie in nächster Zeit ordentlich Gas geben müssen, um selbst den Anschluss an die Qualität zu finden. „Nicht weil sie Talente sind sind sie automatisch gesetzt. Die müssen sich erheblich steigern um dauerhaft hier zu spielen. Wir dürfen aber auch nicht vergessen dass das größtenteils noch A-Jugendspieler sind“, so Wolf. Da vertraute er im Derby eher auf die Erfahrung als zu Experimenten zu neigen. Und immerhin ist es die Erfahrung, die gerade das Abwehrspiel ausmacht. Hier waren es vor allem Erik Besser-Wilke und Marc Rechner, die im Mittelblock beachtliches leisteten und ihre Nebenmannen ansteckten. Und für noch einen wollte der Koweg-Trainer unbedingt eine Lanze brechen: „Auch wenn sich viele gefragt haben was der Filip Chvalny hier überhaupt will so hat man heute gesehen, wofür der Junge gut ist. Der Junge richtig gute Abwehrqualitäten, gegen ihn war heute kaum an Ankommen.“ Gerade in den Anfangsphasen beider Halbzeiten konnten die Görlitzer auf ihre starke Hintermannschaft bauen. In je 15 Minuten ließen sie nur fünf bzw. vier Treffer zu. Peer Purschke im Tor wuchs gerade zur Mitte der zweiten Halbzeit über sich hinaus, als einige Bälle der Gäste parierte und so seinen Vordermannen die Chance eröffnete, bis auf zehn Tore davonzueilen. „Du brauchst eben auch eine starke Torhüterleistung, um auf hohem Niveau zu spielen. Heute waren alle top in dem was sie gezeigt haben. Ich hoffe dass dies ein Signal für die nächsten Spiele ist“, so Wolf. Es ist aber zunächst einmal ein zartes Pflänzchen Hoffnung, denn traut der Koweg-Trainer dem ganzen nicht. Seine Mannschaft müsse sich dauerhaft in Konstanz beweisen, auch oder gerade auswärts braucht es solche Leistungen, um erfolgreich zu sein. Ob es nur eine Illusion von Wolf ist oder die Görlitzer tatsächlich verstanden haben, wie es funktioniert, wird sich am kommenden Wochenende zeigen. Denn dann müssen sich die Koweg-Herren auswärts bei der zweiten Vertretung des EHV Aue durchsetzen.
Koweg: Purschke, Friebe – Chvalny (1), Brendler (1), Tim Baugstatt (1), Tom Baugstatt (1/1), Rechner, Türkowsky (5/1), Besser-Wilke (2), Köhler, Masat (6), Biele (3), Vanek (11), Krause (2)
Spielfilm: 0:2 (3.), 2:3 (5.), 6:4 (10.), 8:5 (15.), 11:6 (20.), 14:9 (25.), 15:11 (30.), 19:14 (35.), 22:14 (40.), 25:15 (45.), 25:20 (50.), 28:22 (55.), 33:26 (60.)
Robert Eifler
Fotos: Gert Richter
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