SV Koweg Görlitz : HSG Neudorf/Döbeln 35:37 (14:17)
Zum zweiten Mal in Folge dürfen die Sachsenliga-Handballer des SV Koweg Görlitz Teil einer Überraschung sein. Zum zweiten Mal in Folge sind die Neißestädter aber auch die Leidtragenden, denn wieder einmal ging ein Spiel nicht zu ihren Gunsten aus. Und das, obwohl ein Sieg fest eingeplant war. Das Team um Trainer Matthias Wolf verliert sein erstes Heimspiel in dieser Saison mit 35:37 (14:17) gegen den Tabellenzehnten HSG Neudorf/Döbeln.
Wenn in der Görlitzer Jahnsporthalle „Auswärtssieg“ skandiert wird dann hört sich das für den Gastgeber nicht gut an. Und Koweg-Trainer Matthias Wolf muss auch offen und ehrlich zugeben, dass die Niederlage gegen den Tabellenzehnten HSG Neudorf/Döbeln aufgrund der gezeigten Leistung absolut unstrittig ist. „Der Sieg für Döbeln war absolut verdient, weil die einfach besser waren als wir. Ich gehe sogar soweit zu sagen dass es ungerecht gewesen wäre, hätten wir am Ende hier noch einen Punkt geholt“, so Wolf. Denn, obwohl die Neißestädter nie so richtig überzeugten, war am Ende ein Remis sogar noch im Bereich des Möglichen. Doch sowohl beim 34:35 als auch beim 35:36 vergeben die Gastgeber eine Torchance durch einen technischen Fehler und überlassen damit der HSG das Feld. Diese bedankt sich mit ihrem zweiten Saisonsieg, der, entgegen vieler Erwartungen, nicht von ohne kommt. Nicht umsonst kam Döbeln mit der Empfehlung eines Unentschiedens gegen den bis dahin noch verlustpunktfreien Spitzenreiter an die Neiße gereist. Wolf: „Die haben viele kleine Spieler in ihren Reihen, die individuell unheimlich stark sind. Das sind schon alles klasse Leute dort.“ Wolf muss es wissen, hatte er zu Zeiten in Delitzsch vier von ihnen unter seinen Fittichen. Hinzu kommt ein schwergewichtiger Kreisläufer, der kaum von einem der Görlitzer Spieler gehalten werden kann. „Als Mannschaft haben die mir heute wesentlich besser gefallen als meine Jungs“, gestand der Koweg-Trainer ein. Für ihn bahnte sich die Niederlage bereits mit dem ersten Gegentreffer an, als an Mittelmann Peter Masat in der Defensiv die gegnerische Aktion völlig vorbei ging. Und in den weiteren 59 Minuten sollte sich am Abwehrverhalten auch nicht viel ändern, egal welches System Wolf spielen ließ. „Tore werfen wir ja eigentlich genug. Aber das war schon alles Haarsträubend was wir da in der Abwehr geboten haben“, moserte Wolf. Da standen beide Torhüter abwechselnd oftmals auf verlorenem Posten. Die Koweg-Herren sollten während der gesamten Partie keinen einzigen Führungstreffer markieren dürfen. Der Vorsprung der Gäste pendelte sich fortwährend zwischen ein und drei Treffern ein, einzig beim 10:15 wurde es etwas deutlicher. Wolf: „Wir haben zum Schluss sogar noch die Chance wenigsten einen Punkt zu holen, aber dafür waren wir einfach zu dumm.“ Einzig Gary Biele konnte er aus seiner Kritik herausnehmen. Der Kreisläufer zeigte schöne Aktionen, wurde häufig vons einen Mitspielern bedient und konnte insgesamt achtmal einnetzen. Biele war damit erfolgreichster Görlitzer Schütze, was die Treffer aus dem gebundenen Spiel betrifft. Auf ein Tor mehr kam Youngstar Tom Baugstatt, der aber auch vier Treffer vom Siebenmeterpunkt erzielte. „Die Qualität der mannschaft reicht derzeit einfach nicht aus, um einen Podestplatz zu erkämpfen. Ganz im Gegenteil, momentan müssen wir sogar darauf achten dass wir nicht weiter abrutschen“, richtet Wolf mahnende Worte an seinen Kader. Das Unfassbare über die Niederlage hinaus ist zusätzlich die Tatsache, dass die Görlitzer im Tabellenbild keinen Schaden genommen haben. Koweg bleibt nach wie vor auf dem vierten Platz, da die anderen Vergleiche alle zu Gunsten der Neißestädter ausgegangen sind. Nächstes Wochenende geht es für die Blau-Gelben zum Schlusslicht HVH Kamenz – und unter aktuellen Bedingungen ist ein Sieg keineswegs garantiert.
Koweg: Purschke, Friebe – Baugstatt (9/4), Köhler (2), Rechner (1), Adam, Türkowsky (5), Mühlan, Mrklass, Biele (8), Masat (1), Vanek (7), Besser-Wilke (2)
Spielfilm: 0:1, 2:4, 5:9, 8:12, 10:15, 14:17, 15:18, 18:19, 21:22, 22:25, 25:28, 28:30, 29:32, 34:35, 35:36, 35:37
Robert Eifler
Fotos: Gert Richter
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