16-Jährige Josephine Tschuck sorgt für frischen Wind.
TSV 1880 Gera-Zwötzen : SV Koweg Görlitz 24:31 (15:16)
Im Endspurt zur SZ-Sportlerumfrage konnten die nominierten Oberliga-Handballerinnen des SV Koweg Görlitz noch einmal Punkte sammeln. Beim Tabellenzehnten TSV 1880 Gera-Zwötzen gewannen die Neißestädterinnen mit 31:24 (16:15). Ein Auswärtserfolg, der erst ab der 20.Spielminute Form annahm.
Drei Deckungsvarianten musste Koweg-Trainer Jörg Adam ausprobieren, ehe er die richtige gefunden hatte. Erst als er die 16-jährige Josephine Tschuck zur persönlichen Bewacherin für die TSV-Spielerin Agota Skrapics auserkoren hatte, drehten die Neißestädterinnen die Partie zu ihren Gunsten. Zuvor war die Ungarin die dominierende Schützin, erzielte allein die ersten acht Tore für den Gastgeber. Nachdem Tschuck beim Stand von 9:12 ihre Kreise bedeutend eingrenzte blieb Skrapics eher farblos, kam in der restlichen Spielzeit nur noch zu einem einzigen weiteren Treffer. „Phine hat sofort gezeigt, dass mit ihr ein anderer Wind wehen würde. Ich glaube ihre Gegenspielerin hat sich davon ordentlich beeindrucken lassen“, sagte Adam. Keine 20 Sekunden dauerte es, da hatte sich Tschuck bereits eine Gelbe Karte abgeholt und gezeigt, dass sie nicht zurückstecken würde. Ähnlich wie Adam seine Hintermannschaft neu ordnete, suchte auch TSV-Trainer Volker Rother den Erfolg in einer veränderten Deckungsvariante. Ihm waren die beiden Routiniers im Kader der Koweg-Damen, Marzena Kot und Yvonne Kurtycz, ein Begleitschutz durch zwei seiner Akteurinnen wert. Die Maßnahme schlug aber weniger ein als die von Adam. Zum einen konnten die beiden selbst eigene Freiräume schaffen, zum anderen sprang die Polin Karolina Muras in die Presche und netzte insgesamt acht Mal ein. „Ich glaube unsere neue taktische Ausrichtung war die wesentliche Entscheidung für das Spiel. Gera hat bis dahin durchaus bewiesen, dass sie richtig guten Handball spielen können. Aber als wir unseren Rhythmus gefunden hatten hatten sie nur noch wenig entgegenzusetzen“, meint Adam. Zur Halbzeit hatten seine Damen die Partie zu ihren Gunsten gedreht (16:15). Mit dem Wiederanpfiff machten sie unmissverständlich klar, dass dies auch so bleiben soll. Sieben Tore in Folge, ohne einen einzigen Gegentreffer kassieren zu müssen, brachten die Görlitzerinnen auf die Siegerstraße. In dieser Phase ließen die Koweg-Damen auch noch vier klare Einwurfchancen nach Tempogegenstößen liegen. Adam: „Ein höherer Sieg wäre schon allein deshalb drin gewesen. Wir hätten einfach nicht ganz so viel schludern dürfen.“ Letztlich aber zählte für ihn noch mehr, wie sich alle seine Spielerinnen in die Partie einbrachten. In Anbetracht eines sicheren Sieges wechselte Adam im zweiten Durchgang viel durch. Vor allem für Corinna Riediger, die nach zwei eher mauen Auftritten wieder eine großartige Leistung an den Tag legte, freute sich Adam besonders. „Sie hat ihre Aufgabe diesmal fantastisch gelöst. Dieser Auftritt wird ihr richtig gut getan haben“, sagte Adam. Die Koweg-Damen haben mit dem Pflichtsieg noch einmal wichtige Punkte vor Abgabeschluss der Stimmzettel für die SZ-Sportlerumfrage gesammelt. Adam erfüllt ohnehin schon die Nominierung zur Mannschaft des Jahres mit Stolz. Adam: „Wir sind unter den fünf besten Mannschaften des Jahres. Das ist schon eine große Auszeichnung für uns. Es gibt hier in Görlitz einfach viele erfolgreiche Sportler.“
Koweg spielte mit: Thonke, Köppe – Ozimkowska, Neumann (1), Riediger (2), Draeger (1), Tschuck, Kot (3), Conrad (5), Kurtycz (6/1), Muras (8), E. Wasiucionek (4), A. Wasiucionek (1)
Spielfilm: 3:3, 6:4, 8:8, 12:9, 15:16, 15:23, 20:27, 23:29, 24:31
Robert Eifler
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