Koweg-Damen verlieren gegen den Spitzenreiter.
SV Koweg Görlitz : HC Salzland 06 28:37 (15:18)
Ein Heimsieg gegen den Tabellenführer wäre nach den sportlichen Erfolgen der letzten Wochen dann doch des Guten zu viel gewesen. Die Oberliga-Handballerinnen des SV Koweg Görlitz müssen sich im Spiel gegen den HC Salzland 06 mit 28:37 (15:18) geschlagen geben. Nur eine Viertelstunde durften die Neißestädterinnen von einem weiteren großen Coup träumen. Doch mit einer taktischen Neuausrichtung ihres Abwehrkonzeptes brachten die Gäste das Team um Trainer Jörg Adam schnell an ihre Grenzen.
Zunächst einmal musste Koweg-Trainer Jörg Adam eingestehen, dass der Tabellenführer HC Salzland 06 völlig verdient das Rückspiel gegen seine Truppe gewonnen hat. Nur die Höhe schmeckte ihm nicht so ganz. „Man kann gegen solch eine Mannschaft durchaus verlieren, das ist absolut kein Problem. Aber ein paar Tore weniger in der Differenz wären sicherlich besser für uns gewesen“, sagte Adam. Dabei lief es aus seiner Sicht bis in die 15.Spielminute ganz gut, seine Damen führten zu diesem Zeitpunkt mit 9:7. Mit einem Griff in die Trickkiste beendete Salzland aber alle Hoffnungen des Gastgebers. Die Görlitzer Aufbauspielerin Marzena Kot nahm der Tabellenführer in Pressdeckung. Eigentlich keine Maßnahme, die die Görlitzer umhauen sollte. Adam: „Für mich war das sehr erstaunlich dass wir plötzlich Schwierigkeiten gehabt haben, damit umzugehen. Wir hatten solche Aufgaben auch schon in der letzten Saison gestellt bekommen und haben die auch immer gut gelöst. Diesmal haben wir uns mitunter sehr ungeschickt angestellt.“ Denn zunehmend machte sich das Fehlen von Alternativen bemerkbar. Yvonne Kurtycz als weitere Rückraumspielerin konnte dies nicht allein nicht kompensieren und brauchte ihre Pausen, Karolina Muras fehlte aufgrund einer Antibiotika-Behandlung gänzlich. So blieb vieles an der polnischen Aufbauspielerin Lydia Marceluk hängen. „Ich denke sie hat angedeutet, warum wir auf sie bauen. Aber ihr fehlt da derzeit noch die Konstanz“, sagte Adam. Zudem kamen Ballunsicherheiten auf allen Positionen, die den Gästen in die Karten spielten. Mit drei Toren des Spitzenreiters war die Partie gedreht, die Koweg-Damen sollten fortan nicht mehr in den Genuss einer eigenen Führung kommen. Dafür kämpfte Salzland zu verbissen um jeden Ball. „Das ist ein Fakt der aus den letzten Wochen so entstanden ist. Wir werden als ernstzunehmender Kontrahent wahrgenommen. Umso mehr legen sich die Aufstiegsaspiranten auch ins Zeug“, erklärte der Koweg-Trainer. Erst ab Mitte des zweiten Durchgangs sah Adam wieder eine stabile spielerische Linie in seinem Team. Doch da war es längst zu spät, um einen weiteren Coup in der Rückrunde landen zu können. Zudem bekamen die Neißestädterinnen die rechte Rückraumseite der Gäste nie so richtig in den Griff. Mit sieben und acht Toren glänzten die beiden HC-Damen Stephanie Jäger und Victoria Göpel abwechselnd auf dieser Position. Adam: „Wir werden aber wegen der Niederlage unsere Köpfe nicht in den Sand stecken. Wir werden unsere Lehren daraus ziehen und uns im Training entsprechend auf solche taktischen Maßnahmen einstellen.“ Trotz der Niederlage bleibt den Neißestädtern nach wie vor die große Chance auf den 5. Tabellenplatz. Gerade einmal ein Punkt trennt die Blau-Gelben davon – allerdings haben die Görlitzerinnen auch noch ein Spiel weniger auf dem Konto als der Fünftplatzierte Chemnitz.
Koweg spielte mit: Thonke, Köppe, Seidel – Marceluk (3), Witschel (3), Ozimkowska, Neumann (3), Riediger, Draeger, Tschuck, Kot (6), Conrad, Kurtycz (6/1), E. Wasiucionek (4), A. Wasiucionek (3)
Spielfilm: 1:0, 1:3, 4:4, 6:5, 9:7, 9:10, 10:14, 13:17, 15:18, 16:23, 19:26, 23:28, 24:30, 26:35, 28:37
Robert Eifler
Fotos: Thomas Kirschke
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