Ein starkes Pokalspiel gegen den Drittligisten HC Rödertal. Die gelungene Revanche im Heimspiel gegen Chemnitz. Und zuletzt der überraschende 30:28-Sieg beim Tabellendritten HSV Marienberg. Nicht nur Jörg Adam, Trainer der Oberliga-Handballerinnen des SV Koweg Görlitz, stelt sich die Frage, wie das alles in dieser Saison noch getopt werden kann. Die Antwort könnte es am Sonntag (14.30Uhr) geben, wenn die Görlitzerinnen den Tabellenführer HC Salzland 06 in der Jahnsporthalle empfangen.
Ein Versprechen hat Koweg-Trainer Jörg Adam kurz vor der Abreise aus Marienberg seinem Amtskollegen auf Seiten des HSV Stefan Süßmilch gegeben. „Wir werden uns gegen Salzland genauso ins Zeug legen wie gegen euch. Vielleicht können wir denen auch die Punkte abknöpfen“, sagte Adam. Er zielt darauf ab, die Chancengleichheit im Aufstiegsrennen herzustellen und nicht das Zünglein an der Waage gewesen zu sein, dass Marienberg den Gang in die 3.Liga frühzeitig abschreiben könne. Doch ganz so uneigennützig ist Adam auch nicht. „Es wäre natürlich schön wenn wir den 5.Platz in der Tabelle behaupten könnten“, ergänzt der Koweg-Trainer. Und allzu chancenlos sieht er sein Team – auch wenn das Hinspiel mit einer 28:36-Niederlage endete – nicht. Gerade nach dem Auswärtserfolg in Marienberg ist die Mannschaft bester Laune. Adam: „Alle sind gut drauf, wir fühlen uns gut und selbstbewusst. Wenn wir am Sonntag unsere Leistung abrufen dann haben wir auch gegen Salzland durchaus unsere Möglichkeiten. Wir wollen es denen auf jeden Fall so schwer wie möglich machen.“ In Zahlen ausgedrückt machen drei Siege aktuell den Unterschied zwischen beiden Teams aus. Mit sechs Pluspunkten mehr thront Salzland an der Tabellenspitze, punktgleich mit dem TSV Niederdodeleben. Dabei fällt besonders die Differenz in den Gegentreffer ins Auge. Im Schnitt kassiert der HC mehr als vier Tore weniger pro Partie. Ein mitentscheidener Faktor. Doch Adam hat auf diesen Unterschied auch gleich eine Erklärung parat: „Wir haben in letzter Zeit weniger den Fokus auf die Abwehr gelegt, weil wir auch mit dem Vorurteil aufräumen wollen, dass Frauenhandball nicht attraktiv sein könne. Unsere Hintermannschaft ist immer ein wenig offensiver und risikoreicher eingestellt, auch im Bezug auf den eigenen schnellen Torerfolg.“ Er garantiert aber auch, dass das Trainingskonzept inzwischen auch vermehrt auf die Defensivleistung ausgerichtet ist. Eine besondere Rolle bei diesen mutigen Abwehrkonstellationen spielen auch immer die Torhüterinnen. Und da wird am Wochenende auch wieder Martina Köppe zwischen die Pfosten beordert werden. Köppe wird am Ende der Saison auf jeden Fall ihre Kariere beim Görlitzer Oberligisten beenden – wie auch Trainerfrau Jeanette Adam, die in dieser Saison zwar nicht mehr spielte, aber immer auf Abruf bereitstand. Adam: „Martina wird jetzt also ein paar Abschiedsspiele haben. Sie hat sich hier in den letzten Jahren mehr als verdient gemacht.“ Und sollte die Torfrau am Sonntag doch einmal den Posten zwischen den Pfosten räumen, dann werden die Plätze neben ihr auf der Auswechselbank gut gefüllt sein. Denn Adam kann gegen Salzland auf einen vollen Kader zurückgreifen.
Robert Eifler
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