Koweg-Damen fahren zum Tabellennachbarn - aber ohne ihren Coach.
Für die Oberliga-Handballerinnen des SV Koweg Görlitz werden es die Wochen der Wahrheit. So zumindest sieht es Koweg-Trainer Jörg Adam, wenn er sich die Gegner der kommenden Spiele anschaut. Drei Mannschaften aus der direkten Umgebung der Tabelle stehen für die Neißestädterinnen an. Den Anfang macht am Sonntag (14Uhr) der Tabellen-7. BSV 93 Magdeburg-Olvenstedt, gegen den die Neißestädterinnen den ersten Vergleich deutlich gewannen. Allerdings muss das Team auf seinen Coach verzichten. Wohl nicht nur in diesem Spiel.
Es war Mitte September, als sich die Görlitzerinnen nach einem gewonnen Auswärtsspiel in Calbe erstmals dem eigenen Publikum in der Jahnsporthalle stellten. Zu Gast im ersten Oberliga-Heimspiel war der BSV 93 Magdeburg. Die Koweg-Damen gewannen, getragen von einer Welle der Euphorie nach dem Aufstieg, deutlich mit 40:26. „Wir hatten damals ganz einfach einen richtig guten Lauf“, blick SV-Coach Jörg Adam zurück. Eine Wiederholung eines so deutlichen Sieges sieht er für das Rückspiel allerdings nicht. Eher stuft er beide Mannschaften auf gleichem Niveau ein. Magdeburg rangiert außerdem nur drei Punkte hinter den Neißestädterinnen auf Platz 7. Adam: „Für uns steh die Wochen der Wahrheit an. Und ich hoffe, dass wir diese mit einem Auswärtssieg starten werden. Aber dafür muss wirklich alles passen.“ So, wie die Mannschaft die nächsten drei Wochen gegen die unmittelbare Konkurrenz in der Tabelle bestreiten wird, so erwartet Adam auch die Tendenz für die Endplatzierung seines Teams. Doch den Auftakt zu diesen spannenden Spieltagen verpasst er. Und vielleicht nicht nur diesen. Aufgrund einer anhaltenden Erkrankung seines Sohnes, der sich derzeit in der Kurklinik auf Usedom aufhält, wird Adam vorerst abwesend sein. Er wechselt sich in der Betreuung mit seiner Frau Jeanette ab, die in der leitenden Tätigkeit bei der Arbeitsagentur Görlitz wieder zurück zu ihrem Job kehren muss. „Die Entscheidung ist mir relativ leicht gefallen, weil es um die Gesundheit eines meiner Kinder geht. Die Mannschaft hat diese gut aufgenommen und mir signalisiert, dass sie da völlig hinter mir steht“, sagt der Koweg-Trainer. Viel umgewöhnen müssen sich die Spielerinnen allerdings nicht, denn ihn wird seine Frau vertreten. Jeanette Adam hat in den letzten Koweg-Jahren schon einige Male auf der Bank agiert. Und dies gar nicht mal so schlecht, denn als Trainerin ist sie bis dato ungeschlagen. Adam: „Das ist auf großes Wohlwollen der Mannschaft gestoßen. Und vielleicht ist ihre Siegesserie auch ein gutes Omen, dass in den kommenden Wochen eine Erfolgsgeschichte geschrieben wird.“ Adam muss für das Auswärtsspiel lediglich auf Lydia Marceluk verzichten, für die ein Prüfungswochenende für ihr Fernstudium ansteht. Angelika Wasiucionek, die in den letzten Wochen verletzungsbedingt fehlte, wird aber wieder im Team stehen.
Robert Eifler
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