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ABTEILUNGEN  Handball  1.Männermannschaft
02/12/2012
Kowegs Heimnimbus ist Geschichte.
SV Koweg Görlitz : SG LVB Leipzig 2. 24:25 (13:12)

So hatten sich die Sachsenliga-Handballer des SV Koweg Görlitz den Ausklang des 1. Advents nicht vorgestellt. Gegen den Liganeuling SG LVB Leipzig 2. verloren die Neißestädter denkbar knapp mit 24:25 (13:12). Eine Niederlage, die in den Augen von SV-Trainer Carsten John völlig unnötig war. Damit gehört nun auch die makellose Heimbilanz dieser Saison der Geschichte an.
Bisher galt für die Görlitzer die unumstößliche Regel: Heimspiele haben Erfolgsgarantie. Mit dem letzten Auftritt vor den heimischen Fans in diesem Sportjahr kann diese Gesetzmäßigkeit ad acta gelegt werden. Der Aufsteiger SG LVB Leipzig 2. schaffte es, den blau-gelben Heimnimbus außer Kraft zu setzen. „Wir haben heute absolut verdient verloren“, sagt SV-Trainer Carsten John dazu. Es steht für ihn außer Frage, dass die Mannschaft das Potential habe und in der Lage sein sollte, solche Spiele zu gewinnen. Doch dafür fehlt es eindeutig an Torgefahr. Vor allem im Positionsangriff zeigten sich die Neißestädter zu harmlos und ineffektiv. In vielen Szenen konzentrierte sich das Görlitzer Angriffsspiel auf die Rückraumpositionen. Die Außenspieler waren meist nur Statisten – nicht etwa, weil sie die Lust am Handballspielen verloren hatten, eher deshalb, dass sie kaum von ihren Mitspielern bedient wurden. Für John der Hauptgrund der ersten Heimniederlage in dieser Saison. Hinzu kommt eine Abschlussschwäche, die es den Gäste wesentlich erleichterte, zu eigenen Torerfolgen zu gelangen. Denn das Umkehrspiel der Leipziger konnte sich sehen lassen. Kaum hatte der Torhüter einen Wurf parierte, leitete er umgehend die Konterbewegung mit langen Pässen auf die nach vorn sprintenden Feldspieler ein. John: „Und wenn du mit vielen Fehlwürfen aufwartest dann lädst du die ja förmlich zu einfachen Toren ein.“ Dies fiel insbesondere ab Mitte der ersten Halbzeit ins Gewicht. Zuvor hatten sich die Neißestädter einen Vorsprung von vier Toren erarbeitet (9:5, 18.), ließen aber mehr und mehr die Konsequenz am Ausbau dieser Führung vermissen. Und damit schlug die Stunde für die Gäste. „Leipzig spielt seinen Stiefel ohne große Aufregung herunter, egal was der Spielstand gerade hergibt. Und wenn die Chance dann einmal da ist, dann nutzen die die auch“, so der SV-Coach weiter. In der 39.Minute holte sich die Drittliga-Reserve des LVB die erste Führung beim 15:16. Mehr als zwei Tore Unterschied war für Leipzig aber nicht drin. Zwar konnte Koweg in der Folgezeit immer wieder nachlegen, verlor zwischenzeitlich aber auch immer wieder den Faden. Am Ende reichte die Zeit nicht mehr aus, um sich zumindest noch einen Punkt zu sichern. „Wir haben heute zu keiner Zeit unser Potential abrufen können. Die Dominanz der letzten Heimspiele hat heute völlig gefehlt“, bemängelt John. Vielmehr könne sich die Mannschaft noch bei einem stark haltenden Stefan Friebe bedanken, dass die Niederlage nicht deutlicher ausfiel. John weiter: „Es ist absolut frustrierend wenn am Wochenende nicht das sichtbar wird, was du die ganze Woche über trainierst.“ Nicht umsonst stelle er das Trainingsprogramm Woche für Woche neu auf, um sich auf den kommenden Gegner einzustellen. Auch wenn er in letzter Zeit den Optimismus seiner Mannschaft lobte, noch einen Podestplatz erreichen zu können, so wird für ihn nach dem Spiel gegen Leipzig auch klar, dass dieser nun fehl am Platze sei. „Jetzt hast du zehn Punkte und musst nicht mehr nach oben schauen. Ganz im Gegenteil. Jetzt musst du aufpassen, dass du nicht von mehr Mannschaften überholt wirst“, so John. Von Platz vier durften sich die Neißestädter jedenfalls verabschieden. Jetzt bildet Koweg den Abschluss der oberen Tabellenhälfte – mit fünf Punkten Vorsprung zu den Abstiegsrängen.

Koweg spielte mit: Friebe, Purschke, Matthieu (alle Tor), Scholze (1), Vogt, Kuwano (3), Brendler (2), Rechner, Türkowsky (6/2), Besser-Wilke (5), Michel, Mrklass, Masat, Vanek (7)

Spielfilm: 3:1 (5.), 4:4 (10.), 7:5 (15.), 9:7 (20.), 11:9 (25.), 13:12 (30.), 15:14 (35.), 16:16 (40.), 18:18 (45.), 20:20 (50.), 22:22 (55.), 24:25 (60.)

Robert Eifler


Fotos: Gert Richter


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