SV Koweg Görlitz : TSV 1880 Gera-Zwötzen 36:32 (20:15)

Nach zuletzt zwei Niederlagen haben die Oberliga-Handballerinnen des SV Koweg Görlitz wieder allen Grund zur Freude. Vor etwa 350 Zuschauern bezwangen die Neißestädterinnen den TSV 1880 Gera-Zwötzen mit 36:32 (20:15). Der Sieg auf dem Parkett ist aber nicht die einzige Erfolgsnachricht der Koweg-Damen.
Erstmals in dieser Saison absolvierten die Oberliga-Damen und Sachsenliga-Herren eine Doppelveranstaltung in der Görlitzer Jahnsporthalle. Das Team um Trainer Jörg Adam gab mit seiner Partie gegen den Gera den Auftakt für einen erfolgreichen Handballnachmittag. Trotz früherer Anpfiffzeit pilgerten erneut mehr als 300 Besucher in die Sportstätte, um die Frauenmannschaft anzufeuern. „Es freut mich dass die Unterstützung für uns weiter so gut anhält. Ich hoffe wir konnten auch heute einige, die eigentlich nur zu den Männerspielen gehen, davon überzeugen, wiederzukommen“, so Adam. Vielleicht war es auch der leckere, von der Mannschaft selbstgebackene Kuchen, der frohlockte. Die Backware war erstaunlich schnell vertilgt, aus dem Verkauf konnten 150€ für den Görlitzer Handballnachwuchs eingenommen werden. „Das war sicherlich nicht das letzte Mal, dass wir diese Aktion gemacht haben. Und bis jetzt hat sich niemand über Magenschmerzen beklagt“, so der SV-Trainer scherzhaft weiter. Ein Drücken in der Brust dürfte Adam dann aber doch im Spielverlauf verspürt haben. Denn gegen das Team aus Gera, das bisher nur zwei Punkte sammelte, taten sich die Neißestädter unnötig schwer. Besonders die erste blau-gelbe Riege kam schwer in die Puschen, spielte zu hektisch und nicht sauber genug. In der Torschützenliste zeigt es sich dann auch schwarz auf weiß. Marzena Kot, mit 53 Treffern bisher beste Görlitzer Schützin, kam auf gerade einmal einen Treffer. Karolina Muras, die sich in den ersten Spielen ebenfalls durchschlagskräftig zeigte, netzte nur einmal mehr als Kot ein. Grund genug für Adam, um schon zum Ende des ersten Spielabschnittes verstärkt auf seine zweite Reihe zu setzen. Und diese enttäuschte ihn nicht, auch wenn der Vorsprung von vier bis fünf Toren nicht weiter ausgebaut werden konnte. Lydia Marceluk präsentierte sich als die von Adam erhoffte Spielführerin für Angriff und Abwehr. Nachwuchstalent Anne Neumann, die kurz zuvor noch ein Duell in der B-Jugend absolvierte, ließ ihrer unbekümmerten Spielweise freien Lauf. Neumann war mit sieben Toren erfolgreichste Werferin auf Seiten der Görlitzer. Noch besser in Form war einzig die Agota Sgrapics von den Gästen. Die Ungarin war auf ihrer linken Rückraumposition kaum zu bändigen und netzte 15 Mal ein. Josephine Tschuck, die Adam bewusst als ihre Gegenspielerin auserkoren hatte, war dennoch nicht ganz chancenlos. Als Sgrapics in der 58.Minute mit Rot vom Platz gestellt wurde war nicht nur Gera um seine beste Spielerin beraubt worden, sondern längst die Entscheidung zum 36:32-Heimsieg der Neißestädterinnen gefallen. Adam: „Ich hätte mir gewünscht dass der Sieg doch noch etwas deutlicher ausfallen würde. Wir müssen Gera unseren Respekt zollen, wie stark sie sich hier verkauft haben. In ihrer derzeitigen Situation ist das nicht selbstverständlich.“ Es zeigt ihm und seiner Mannschaft aber auch, dass kein Kontrahent unterschätzt werden darf. Auch wenn er ums nackte Überleben in der Mitteldeutschen Oberliga kämpft.

Koweg spielte mit: Thonke, Seidel (beide Tor), Marceluk (5), Ozimkowska, Neumann (7), Riediger (2), Draeger (1), Tschuck (1), Kot (1), Conrad (1), Kurtycz (5/3), Muras (2), E.Wasiucionek (5), A.Wasiucionek (6)

Spielfilm: 2:2 (5.), 5:3 (10.), 10:6 (15.), 15:10 (20.), 18:12 (25.), 20:15 (30.), 22:16 (35.), 25:19 (40.), 28:22 (45.), 30:24 (50.), 33:28 (55.), 36:32 (60.)

Robert Eifler


Fotos: Thomas Kirschke



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