Niederlage beim Tabellenführer ist kein Beinbruch.
HC Salzland 06 : SV Koweg Görlitz 34:28 (14:12)
Insgeheim war ein kleiner Funken Hoffnung vorhanden, eine erste Überraschung landen zu können. Doch sie blieb aus. Beim Tabellenführer der Mitteldeutschen Oberliga, HC Salzland 06, war für das Görlitzer Team um Trainer Jörg Adam nicht mehr herauszuholen als ein 28:34 (12:14). „Wir haben uns heute von zwei Seiten präsentiert. Insgesamt aber kann ich mit dem Ergebnis zufrieden sein“, sagt Adam.
Es sind Mannschaften wie der HC Salzland 06, an denen sich die Görlitzer orientieren wollen. In ihrer Entwicklung mindestens ein Jahr voraus, zeigen sie den Weg auf, den das Team von Jörg Adam bestreiten möchte. Das Potential dafür ist durchaus vorhanden – allerdings nicht über die Dauer eines kompletten Handballspiels abrufbar. Das zeigte sich nun auch in Aschersleben. Zwanzig Minuten lang waren die Neißestädterinnen das bestimmende Team – wohlgemerkt: in den vier Wänden des Tabellenführers. Bis zum 11:8 hatten die Gäste das Spiel in ihre Richtung gelenkt, trotz einiger vergebener Einwurfchancen. Adam: „Wir haben uns in dieser Zeit viele Chancen sehr gut erarbeitet und uns eher über eine noch zu schlechte Chancenverwertung beklagen müssen. Dennoch zeigten für mich die ersten zwanzig Minuten, dass wir einen großen Fortschritt gemacht haben.“ Doch zwanzig starke Minuten reichen eben nicht immer aus, um ein Spiel auch am Ende für sich zu entscheiden. Schon gar nicht bei einem Aufstiegskandidaten. Besonders markant für die Spielwende entpuppten sich die Szenen unmittelbar nach dem 11:8. Die Koweg-Damen hatten dank einer soliden Abwehrleistung gleich viermal die Möglichkeit, den Vorsprung weiter auszubauen. „Wir haben es bis dahin geschafft, Salzland etwas nervös zu machen. Wenn wir nur ein wenig konsequenter gewesen wären, hätten wir sie auch aus dem Gleichgewicht bringen können“, so Adam. Doch der HC blieb standhaft und nutzte die Schwächephase der Görlitzerinnen aus, um die Wende einzuleiten. Den Start in den zweiten Durchgang verpassten die Neißestädterinnen dann vollends, während die Gastgeberinnen nahtlos an den Auftritt aus der ersten Hälfte anknüpften. Adam: „Wir haben viel zu inkonsequent gespielt und die Quittung dafür bekommen. Salzland hat dort die Entscheidung erzwungen.“ Im Anblick der nicht mehr abzuwendenden Niederlage gewährte der SV-Coach auch den Ergänzungsspielerinnen ihre Einsatzzeiten. Die besseren Akzente aber setzte nach wie vor der HC. So blieb die Differenz auch aufgrund einer grundsolide spielenden Marzena Kot mit zwölf Treffern bei insgesamt acht Toren nach im Rahmen. Für Adam ein Ergebnis, mit dem er durchaus leben kann. „Wir dürfen nicht vergessen, dass wir beim Tabellenführer gespielt haben. So ein Team kann dir binnen weniger Minuten deine Grenzen aufzeigen. Von daher bin ich nicht unzufrieden“, so der SV-Coach. Ganz anders dürfte seine Einstellung da für das kommenden Sonntag (14.30Uhr) sein, wenn mit dem TSV 1880 Gera-Zwötzen wieder eine Mannschaft in Görlitz antritt, gegen die unbedingt gepunktet werden muss. Punkten wollen die Koweg-Damen schon vor dem Anpfiff. Unter dem Motto „Spielerinnen backen“ lädt das Team die Fans zum Kaffeekränzchen in der Jahnsporthalle ein.
Koweg spielte mit: Thonke, Seidel (beide Tor), Witschel (2), Ozimkowska, Neumann (1), Riediger (1), Draeger, Tschuck (1), Kot (12/3), Conrad (2/2), Muras (4), E.Wasiucionek (2), A.Wasiucionek (3)
Spielfilm: 2:2, 7:8, 8:11, 12:12, 14:12, 20:16, 26:19, 29:21, 32:24, 34:27, 36:28
Robert Eifler
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