Das Abenteuer kann beginnen.
Anspannung? Nervosität? „Wenn es so wäre, dann können dies meine Spielerinnen ganz gut verstecken“, sagt Jörg Adam, Trainer der Handballerinnen des SV Koweg Görlitz zur Gemütslage seiner Spielerinnen kurz vor dem Start ins Abenteuer. Am Samstag (17Uhr) absolvieren die Neißestädterinnen bei der TSG Calbe ihr erstes Pflichtspiel in der Mitteldeutschen Oberliga – nicht nur für die Spielerinnen ein völlig neuer Gegner.
Vorbei ist die Zeit, als sich die Handball-Damen die Zeit an den Wochenenden ausschließlich in sächsischen Sporthallen vertrieben. Nun lernen die Görlitzerinnen auch die Autobahnen außerhalb des Freistaates kennen – und betreten, wie am Samstag in Calbe, absolutes Neuland. „Momentan können wir die Lage noch recht schwer einschätzen. Das sind fast alles unbekannte Gegner für uns“, so Adam, der selbst noch nie mit einer Mannschaft in Calbe war. So fällt es ihm auch schwer, Prognosen abzugeben, wie sich sein Team am Wochenende schlagen wird. Eines aber weiß er über die TSG: „Wenn ein so erfolgshungriger Trainer wie Frank Mühlner nach Calbe geht, dann muss schon eine ordentliche Basis vorhanden sein.“ Im letzten Jahr trainierte Mühlner noch den Sachsenligisten SC Markranstädt und wurde nach dem verpassten Aufstieg seines Amtes entbunden. Adam aber will sich eher weniger mit dem sachsen-anhaltinischen Konkurrenten, der die letzten beiden Jahre im unteren Tabellendrittel abschloss, beschäftigen. Vielmehr interessiert ihn die Situation im eigenen Lager. Und dort ist die Verletztenliste nun doch ein klein wenig länger als gedacht. Torfrau Martina Köppe fällt nach ihrer Knie-Operation noch einige Wochen aus, bei Marzena Kot hat sich Knieverletzung aus dem Benefizspiel gegen den HC Rödertal als schwerwiegender herausgestellt. Neuzugang Lydia Marceluk musste am Mittwoch die Trainingseinheit nach Schmerzen im Sprunggelenk abbrechen, Juliane Conrad konnte die letzten zwei Wochen gar nicht mittrainieren. „Ich hoffe wir bekommen die ein oder andere bis Samstag noch fit“, so Adam. Wieder einsatzfähig ist dagegen Josephine Tschuck, die nach ihrer Fußverletzung wieder voll belastbar sei. Trotz der etwas ungewissen Kaderstärke für das Auswärtsspiel gegen Calbe lässt sich die Mannschaft die Stimmung jedoch nicht vermiesen. Adam: „Wir haben nun 22 Spiele vor uns, die wir uns in der letzten Saison hart erkämpft haben. Wir freuen uns darauf.“ Ihm und seinen Damen sei bewusst, dass die Gegner in der Mitteldeutschen Liga zum Teil sehr stark sein werden, sie wissen aber auch um ihre eigenes Potential. „Wir wollen in jedem Spiel das Maximum aus uns herausholen, und da bin ich mir auch sicher dass uns das gegen Calbe gelingt. Und wenn das Ergebnis dann noch stimmt ist es umso besser“, ergänzt Adam.
Einen Appell richtet der SV-Coach auch an die Görlitzer Fangemeinde. Zu jedem Auswärtsspiel steht ein Bus zur Verfügung, Fans können gern mitfahren und die Mannschaft auch auf fremden Terrain unterstützen. Adam: „Manchmal wirkt sich das schon positiv aus, wenn man 20 oder 30 Fans mitbringt.“ Abfahrt am Samstag ist um 11.15Uhr an der Sporthalle Rauschwalde, ein Unkostenbeitrag von 10€ ist für die Mitfahrt zu entrichten.
Robert Eifler
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