Koweg-Damen quälen sich durch hartes Turnierwochenende.
Zwei Wochen vor dem Saisonstart in der Mitteldeutschen Oberliga konnten sich die Handball-Damen des SV Koweg Görlitz ein recht konkretes Bild davon machen, was auf sie in der kommenden Spielserie zukommen wird. In einem hochklassigen, mit Ober- und Drittligisten besetzten Turnier in Altenburg können die Görlitzerinnen zwar keinen sportlichen Erfolg einfahren, kehren aber mit reichlich Erfahrungen wieder nach Hause. Eines steht jetzt schon fest: es wird eine schwere Saison für die Neißestädterinnen, soweit ist sich SV-Trainer Jörg Adam sicher.
„Das war unser wichtigster, und wohl auch schärfster Test, den wir in der Vorbereitung hatten“, sagt Adam zur Turnierteilnahme seiner Mannschaft am vergangenen Wochenende. Vier Spiele standen auf dem Programm, Gegner waren keine geringeren als die Drittligisten Thüringer HC 2 und HC Rödertal sowie die zukünftigen Ligakonkurrenten der Neißestädter, SV Aufbau Altenburg und HC Salzland. „Da war nicht eine Mannschaft dabei, die wir vom Papier her hätten schlagen können“, so Adam zur Konkurrenz. Und unter dem Strich kam auch kein einziger Punktgewinn heraus, was Adam nicht allzu sehr störte. „Wir haben uns extrem weiterentwickelt, sind aber Mannschaften wie Salzland und Altenburg um ein, zwei Jahre zurück. Was wir aber zweifelsfrei sagen können ist, dass wir die mit Abstand beste Frauenmannschaft stellen, die Görlitz je zu bieten hatte.“ So geht er auch mit einem guten Gefühl aus dem Turnierwochenende, aber „ob es für die Liga reichen werde müssen wir dann sehen, wenn es soweit ist“. Den ersten Test gegen Salzland – eine Mannschaft, die Adam zum engeren Favoritenkreis der Mitteldeutschen Oberliga zählt – haben sich die Görlitzerinnen recht gut verkaufen können. Weniger förderlich für den weiteren Verlauf war die Tatsache, dass die SV-Damen nur 20 Minuten nach dem Abpfiff zum zweiten einstündigen Spiel gegen den HC Rödertal gebeten wurden. In diesem Vergleich sollte sich die hohe Belastung dann negativ auf die Görlitzerinnen auswirken. Neuzugang Lydia Marceluk zog sich eine Bänderdehnung im Sprunggelenk zu, Juliane Conrad musste einen Bluterguss unter dem Knie beklagen, Angelika Wasiucionek wurde zunehmend von Krämpfen geplagt. Auch bei Yvonne Kurtycz hinterließ der erste Turniertag seine Spuren. Bei der Rückraumspielerin stellten sich Rückenbeschwerden ein. „Es besteht aber große Hoffnung dass zum Saisonstart alle weitgehend fit sein werden“, so Adam dazu. Durch die Verletzungen verschoben sich aber auch die Einsatzzeiten hin zu den jüngeren Spielern, die aus der eigenen Jugend die Mannschaft zukünftig verstärken werden. Und daraus gewann Adam ein recht positives Bild. Adam: „Die haben sich allesamt sehr gut geschlagen.“ Vor großen Namen, wie eine bei Rödertal spielende ehemalige Erstbundesligistin Jurgita Markeviciute, zeigten die Nachwuchsspielerinnen wenig Respekt und beeindruckten so ihren Coach. „Hier sah man deutlich, welche gute Nachwuchsarbeit von den Trainern in den letzten Jahren gemacht wurde“, lobte Adam. Ausgezeichnete Arbeit hatten auch der Physio-Stab der Görlitzerinnen am Wochenende zu leisten, um die Mannschaft für die Sonntagsspiele wieder fit zu machen. Bis in die Nacht dauerte ihre Schicht. Ein letzter Test vor dem Saisonstart wartet auf die Neißestädterinnen am kommenden Samstag. Dort trifft die Adam-Sieben in einem Benefizspiel für den TSV Niesky auf den Drittligisten HC Rödertal. Adam: „Im Turnier hatten wir gegen Rödertal nicht den Hauch einer Chance. Aber es ehrt uns, bei diesem Benefizspiel dabei zu sein. Es zeigt, dass wir verstärkt in der Region wahrgenommen werden.“
Robert Eifler
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