Als sei es am letzten Wochenende nicht schon warm genug gewesen, heizte Jörg Adam seiner Mannschaft noch einmal zusätzlich ein. Bei einem dreitägigen Trainingslager im polnischen Lubin trieb der Coach des zukünftigen Handball-Oberligisten seine Damen zu Höchstleistungen. Selbst auf der Rückfahrt sollten die Spielerinnen noch ins Schwitzen kommen.
Die Handball-Damen des SV Koweg Görlitz wollen optimal auf die neue Saison vorbereitet sein. Dafür opfern sie unter anderem ihre Wochenenden, auch wenn das Wetter noch so viel zu einem Strandbesuch einlädt. Statt Sand hatten die Görlitzerinnen am vergangenen Wochenende ausschließlich den Parkettboden unter ihren Füßen. Bis auf Andrea Witschel (berufsbedingt) und Luisa Draeger (Urlaub) ließ sich das gesamte Team auf das von Marzena Kot im polnischen Lubin organisierte Trainingslager ein. „Wir haben hier sehr gute Bedingungen vorgefunden“, schwärmte Adam von der Lage vor Ort. Diese wurden in insgesamt sechs Trainingseinheiten auch voll ausgekostet. Und Adam hatte trotz der hohen Temperaturen nicht die Absicht, das ausgearbeitete Programm etwas abzuspecken. Immerhin kann es gerade zu Beginn der Saison vorkommen, dass in den Sporthallen nicht gerade angenehmes Klima herrscht. „Da wollen wir dann keine Schwäche zeigen“, so Adam, der genau weiß, wie wichtig die ersten Saisonspiele für den weiteren Verlauf sein können. Interne Spiele standen, neben den gewohnten Kraft- und Konditionseinheiten, auch am Wochenende auf dem Plan. Adam: „Bei 15 Spielerinnen hat es mehr Sinn gemacht, dass wir untereinander Spiele austragen. Dadurch hat jede mehr Gelegenheit, sich anzubieten.“ Auch eine Probespielerin wollte diese Gelegenheit nutzen, konnte die Erwartungen des Trainers allerdings nicht erfüllen. Zumal nach drei Verpflichtungen das Ende der Fahnenstange ohnehin fast erreicht sei. „Wir wollen schließlich auch die Plätze mit unseren eigenen, jungen Spielerinnen füllen. Mit ihnen wollen wir verstärkt arbeiten“, spricht Adam auf die eigentliche Philosophie der Verantwortlichen an. Insgesamt kann er ein recht positives Fazit aus der dreitägigen Zusammenkunft ziehen. „Die Mannschaft hat wieder einen Schritt nach vorn gemacht“, bestätigt er. Zudem zeigte er sich äußerst erfreut über die Tatsache, die Mannschaft mal etwas länger zusammengehabt zu haben als nur in den gewöhnlichen Trainingseinheiten. Gelegenheit dazu wird er auch an den kommenden Wochenenden haben. Ein Trainingstag am kommenden Samstag folgt eine Woche später die Teilnahme an einem hochklassigen Turnier in Altenberg. Eine Woche vor dem Saisonstart tritt sein Team dann in einem Benefizspiel gegen die Rödertalbienen in Niesky an. Für die anstehen auswärtigen Termine hofft die Mannschaft dann aber auf bessere Rückfahrtbedingungen als beim Trainingslager in Lubin. Da fiel im Bus die Klimaanlage aus, für die Damen gab es somit eine „Extraeinheit“ zum Schwitzen, was Adam mit leichtem Humor nahm. „Sauna ohne dafür zu bezahlen“, scherzte er auf der 130km langen Heimfahrt.

Robert Eifler




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