Mannschaftsteile mit unterschiedlichen Wochenenden.
Freie Wochenenden sind für die Sachsenliga-Handballer des SV Koweg Görlitz äußerst rar geworden. Als Ausnahme lässt Trainer Carsten John nur Verletzungen oder beantragte Urlaubstage gelten. Dies galt in den letzten Tagen nur für Kai Vogt, Petr Masat und Hiroki Kuwano. Der Rest der Mannschaft stellte sich entweder einem in Weinböhla ausgetragenen Trainingslager oder den sieben Spielen im Rasenhandballturnier in Oberviechtach (Bayern). Das sportlichste anspruchsvollste Programm beider Alternativen hatte John zu bieten. Vor der etatmäßigen Trainingseinheit am Freitag durften die Spieler eine 40km-Fahrradtour zur Erwärmung nutzen. Die Drahtesel wurden dankenswerter Weise von Little John Bikes aus Görlitz zur Verfügung gestellt. Schon in den anschließenden Übungen in der Halle wurde umgehend das Fehlen wichtiger Spieler ersichtlich. Und das sollte sich das ganze Wochenende auch nicht ändern. John: „In erster Linie möchte ich mich bei den Verantwortliches des HSV Weinböhla, insbesondere bei Jürgen Rost bedanken, dass sie für uns ein gemeinsames Training realisiert haben.“ Zusammen mit dem Verbandsligisten lieferten sich die Teams unter anderem zwei sportliche Vergleiche, die John reichlich Aufschluss gaben. „Mir stieß schon im ersten Spiel das geringe und fehlerhafte Durchführen der trainierten Elemente auf. Auch die Einstellung, Abwehr zu spielen, stimmte nicht. Da nützt uns die ganze Athletik nichts, wenn die Grundelemente des Handballspiels nicht stimmen“, moserte John. Und während sich seine Jungs im ersten Spiel noch knapp durchsetzen konnten, ging der Vergleich am Sonntag deutlich verloren. Den Grund hierfür sah John nicht etwa in den nachlassenden Kraftreserven, sondern erneut in der mangelnden Bereitschaft im Defensivverhalten. Kein Wunder, dass der SV-Coach recht unzufrieden mit den handballerischen Leistungen aus dem Wochenende ging. „Das Fehlen von Leistungsträgern konnte kein anderer Spieler für sich ausnutzen. Wir können Ausfälle des Stammpersonals einfach nicht kompensieren. Wenn sich da an der Einstellung nichts ändern scheue ich mich nicht, auch personelle Entscheidungen zu treffen“, droht John seinen Akteuren. Eine solche Entscheidung fiel am Wochenende, allerdings eine positive. Nach intensiven Gesprächen konnte Erik Besser-Wilke dazu bewogen werden, sich weiterhin zum Görlitzer Team zu bekennen. Der Kreisläufer hatte zuletzt verstärkt mit einem Wechsel zu einem polnischen Erstligateam geliebäugelt. „Es freut mich, dass dieser letzte Stein nun aus dem Weg geräumt wurde“, so John. Für die Aufarbeitung des letzten Wochenendes kann der Coach mit seinem Team gleich das kommende nutzen. Dann ruft John die Spieler zu einem weiteren Trainingslager, diesmal in der Sporthalle Rauschwalde. Dabei sein werden dann auch die Spieler, die zusammen mit Akteuren aus der 2. und 3.Vertretung des Vereins bei einem Rasenhandballturnier in Oberviechtach weilten. Bei gerade einmal einer Niederlage in sieben Spielen holte sich der bunt durcheinander gewürfelte Kader Platz 5 aus 36 teilnehmenden Mannschaften. Im Nachhinein war es kein schlechtes Omen, dass der Zeitpunkt des Turniers mit dem Trainingslager in Altenberg kollidierte. So konnte John einige neue Erkenntnisse gewinnen. Auch wenn diese nicht immer positiv waren. Gerade deswegen, und auch weil ihm am kommenden Wochenende fast alle Spieler zur Verfügung stehen, verschiebt John extra seinen Urlaubsplatz um einen Tag nach hinten. „Die Übungseinheiten sind mir einfach zu wichtig, und nach den letzten Leistungen dringend notwendig“, so John. Er hofft inständig, anschließend mit ruhigem Gewissen seinen wohlverdienten Urlaub antreten zu können. An seiner Einstellung gibt es jedenfalls nichts zu monieren.
Robert Eifler
Finde uns auf facebook...