Koweg-Damen bekommen Verstärkung von polnischem Duo.
Er war laut zu hören. Der Stein, der Uwe Günther, Teamleiter des zukünftigen Handball-Oberligisten des SV Koweg Görlitz, von Herzen gefallen ist, als er die beiden Unterschriften hatte. Zweimal musste der Termin zur Vertragsunterzeichnung aus unterschiedlichen Gründen verschoben werden, nun ist alles fix. Günther kann mit Karolina Muras und Lydia Marceluk zwei 23-jährige polnische Spielerinnen verpflichten. Ein erster Schritt Richtung Saisonziel Klassenverbleib.
Sie sehen nicht gerade aus wie Zwillinge, könnten aber von ihren bisherigen sportlichen Werdegängen und Leistungen her ein eineiiges Schwesternpaar sein. 23 Jahre sind sie beide, leben in Jelenia Gora. Beides sind Rechtshänderinnen, wurden zusammen polnischer Juniorenmeister und Vizemeister, standen drei Jahre gemeinsam im Aufgebot des polnischen Erstligisten KPR Jelenia Gora. Und Hand in Hand wagen Karolina Muras und Lydia Marceluk nun den Schritt nach Deutschland, streifen sich ab sofort das Trikot des SV Koweg Görlitz über und wollen sich in der Mitteldeutschen Liga etablieren. „Wir freuen uns, zwei Spielerinnen verpflichtet zu haben, die in unser Schema passen. Sie sind jung, talentiert und absolute Wunschspielerinnen des Trainers“, kommentiert Günther die beiden Neuzugänge. Dem kann Coach Jörg Adam nur beipflichten. Beide hätten ihn schon im ersten Probetraining begeistert, weshalb er auch ein gutes Gefühl bei den Verpflichtungen hat. Er darf sich auf zwei starke Spielerinnen freuen, die bei allen Gemeinsamkeiten auch ihre Unterschiede in den Spielanlagen aufweisen. Muras, Studentin der Sportwissenschaften, besticht aufgrund ihrer Größe und dem rechten Wurfhammer als treffsichere Rückraumschützin. Marceluk, die als Ingenieurin für Gebäudeanlagen arbeitet, weiß durch ihre Allroundqualitäten zu überzeugen, kann sich sowohl als Spielmacherin auf der Mittelposition wie auch durchsetzungsfähig auf der Außenbahn beweisen. „Uns hat der Teamgeist und das Training hier sehr gut gefallen. Auch der Trainer hat uns mit seiner Art, mit den Spielerinnen umzugehen, sehr begeistert“, übersetzt Marzena Kot das kurze Statement von Muras. Noch sprechen beide nur polnisch. Dass die Verständigung auf dem Spielfeld zukünftig aber auch in deutscher Sprache erfolgen kann, liegt nicht nur in ihrem eigenen Interesse. „Von ihrer Mentalität und den physischen Parametern sollten sie sich sehr gut in unsere Mannschaft integrieren können. Ich würde es gern sehen, wenn sie sich hier in Görlitz zu Führungsspielerinnen entwickeln und mit ihren Erfahrungen aus der polnischen Extraliga gerade unsere jungen Spielerinnen mit an die Hand nehmen“, sagt Adam. Denn in ihren bisherigen Team zählten Muras und Marceluk selbst zum Kreise der Ergänzungsspieler. Ein Fakt, dem Günther mehr positives abgewinnen kann. „Wir haben bewusst nicht nach ehemaligen Bundesligaspielerinnen oder anderen Hochkarätern gesucht. Wir wollen hier Fortschritt durch eine kontinuierliche sportliche Entwicklung gewinnen, und nicht durch Zukäufe“, so der Teamleiter. Beide passen nicht nur perfekt in das bestehende Team, sondern auch in das finanzielle Budget des Vereins. Denn bei allen Visionen und Wünschen ist der Mannschaftsetat noch eher bescheiden. Da muss klug investiert werden, anstatt Unsummen für große Namen auszugeben. Und ohne die starke Unterstützung von Stadt und regionalen Wirtschaft wären selbst diese beiden Neuverpflichtungen nur schwer realisierbar gewesen. Günther: „Ich sehe den Aufstieg unserer Mannschaft nicht nur als sportlichen Erfolg, sondern auch als Möglichkeit, Stadt und Unternehmen über die sächsischen Grenzen hinaus zu präsentieren. Wir freuen uns über jeden, der uns auf unserer Reise begleitet und sind stetig auf der Suche nach Firmen, die dies auch als Chance für ihren wirtschaftlichen Erfolg sehen.“ Vereinsmanager Mario Ahnert leistet in den Augen Günthers unermüdlich hervorragende Arbeit, um das Vorhaben Mitteldeutsche Liga auf ein finanziell solides Fundament zu stellen. Denn noch soll das Ende der Fahnenstange nicht erreicht sein. Günther: „Wir werden weiter nach Spielerinnen suchen müssen, um das Team auch in der Breite zu verstärken.“
Robert Eifler
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