Koweg-Damen quälen sich um den Berzdorfer See.
Der Berzdorfer See weiß zu frohlocken. Viele verbinden mit ihm eher einen entspannten Nachmittag bei reichlich Sonne und dem Sprung ins kühle Nass. Ein Handball-Trainer, wie Jörg Adam, sieht aber eher dessen sportliche Reize. Wie schon im letzten Jahr schickte er seine Mannschaft zum Abschluss der ersten Vorbereitungsphase im Lauf in den Rundkurs. Vom Durchhaltewillen und den Leistungen der fast 30 Teilnehmerinnen war er durchaus angetan. Nicht aber von einem Unfall von Andrea Witschel, der ihn darüber nachdenken lässt, ob es im kommenden Jahr die 3.Auflage des Laufes gibt.
Zwei Drittel der Runde waren geschafft. Andreas Witschel lag gut in der Zeit. Doch auf Höhe des Hafens passierte. Zusammenprall mit einem Fahrradfahrer. Witschel bleibt benommen, mit Schürfwunden und Prellungen liegen. „Glücklicherweise haben wir genug Begleitfahrer mitgehabt, dass wir sie gleich versorgen konnten“, so Adam. Für Witschel war das Rennen gelaufen, sie brauchte aber einige Zeit, um sich von diesem Unfall zu erholen. Das Ereignis war nicht die Grenzerfahrung, von der Adam sprach, als er die knapp 30 Spielerinnen zum Lauf motivierte. Und es regte ihn an, den Lauf zu überdenken. „Aufgrund des hohen Verkehrs an der Strecke um den See müssen wir ernsthaft überlegen, ob wir das im kommenden Jahr noch einmal machen oder uns eine andere Strecke aussuchen“, so Adam. Er deutet damit aber auch an, dass er auf einen derartigen Lauf nicht verzichten möchte. Adam: „Für einen Hallensportler sind das schließlich Entfernungen, die man so nicht gewohnt ist. Da gehört unheimlich viel Willensstärke dazu.“ Es war der Abschluss der ersten Vorbereitungsphase für die Handballerinnen, den vom zukünftigen Oberligisten bis zur aktuellen B-Jugend alle durchführten. Corinna Riediger überquerte nach kanpp 1h 20 min als erste die Ziellinie, knapp gefolgt von Louisa Draeger. „Die Zeiten waren nicht ganz auf Vorjahresniveau, aber das lag eindeutig am Wetter. Da hatten wir letztes Jahr bessere Bedingungen. Wichtig aber war, dass sich alle bestmöglich durchgequält haben.“ Es war aber auch ein Arbeitsnachweis der letzten Wochen, in denen er mit den Spielerinnen intensiv gearbeitet hat. In drei wöchentlichen Einheiten absolvierten die Damen erst ein fast 90-minütiges Stabilisations- und Kräftigungstraining, anschließend noch einen halbstündigen Lauf. Einmalig lockerte Adam mit einer Einheit Thai Bo im HoyReha das harte Vorbereitungsprogramm auf. Vor allem die Leistungen der jungen Spielerinnen haben Adam beeindruckt. „Sie stehen konditionell ihren älteren Mitkonkurrentinnen in nichts nach. Sie sind unheimlich belastbar und wollen sich unbedingt etablieren“, meint Adam. Nach dem Lauf um den Berzdorfer See haben die Spielerinnen nun frei von ihrem Trainer, nicht aber von sportlichen Aktivitäten. „Sie haben die Aufgabe, ihren Fitnesszustand in dieser Zeit zu halten.“ In drei Wochen will er testen, ob sie dies tatsächlich gemacht haben. Dann aber nicht mehr am Berzdorfer See.
Robert Eifler
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