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ABTEILUNGEN  Handball  1.Männermannschaft
11/04/2012
Sonntag ist der Tag der großen Emotionen.
Ein handballerischer Großkampftag steht am kommenden Sonntag in der Jahnsporthalle an. Ein letztes Mal laden Mannschaften des SV Koweg Görlitz zu einem Heimspiel in dieser Saison ein. Und die Aufgaben sind allesamt beachtlich. Es wird zweifelsfrei ein Tag mit großen Emotionen und am Ende, so alle Hoffnungen, ein Tag mit der Meisterschaftsfeier der Sachsenliga-Handballerinnen um Trainer Jörg Adam. Es wäre der größte Erfolg in der blau-gelben Vereinsgeschichte der Abteilung Handball.

ml. B-Jugend: SV Koweg Görlitz – HC Großenhain (12Uhr)

Den Anfang machen die B-Jugend-Handballer um Trainer Matthias Wolf, die ihre Chance auf Platz 5 in der Mitteldeutschen Liga wahrnehmen wollen. Ein Sieg gegen den unteren Tabellennachbarn HC Großenhain ist dafür aber Grundvoraussetzung. Dieser allein reicht aber nicht aus um sich den Rang zu sichern, der die obere Tabellenhälfte abschließt. Dafür ist Koweg auf Schützenhilfe des Tabellen-8. HC Einheit Halle angewiesen, der die Vertretung aus Aue schlagen muss. Für das eigene Spiel dürfte das Abschneiden beim Prager Handballcup einen ordentlichen Motivationsschub gegeben haben. Die Görlitzer warfen sich bis in die Runde der besten Acht, mussten dann aber der hohen Gesamtbelastung Tribut zollen. „Das war ein richtig tolles Ergebnis. Ich hoffe die Jungs können den Schwung für das letzte Spiel mitnehmen“, so Wolf. Ohnehin hätte er selbst nie damit gerechnet, dass seine Mannschaft überhaupt um den 5.Rang mitspielt. Bei einem Sieg springt ein ausgeglichenes Punktekonto heraus, von dem Wolf nicht zu träumen gewagt hätte. Auf dem zukünftigen Weg werden die gewonnenen Erfahrungen der Mannschaft helfen, sich weiter hochklassig zu etablieren. Die Görlitzer werden in der kommenden Saison in der höheren Alterklasse spielen und zusätzlich den Hauptbestandteil des neuen Juniorteams von Koweg bilden. Dieses vertritt dann die derzeitige 2.Männermannschaft in der Ostsachsenliga und wird mit erfahrenen Spielern unterfüttert. „Mir würde es sehr schwer fallen, die Jungs dann in andere Hände zu geben. Dafür sind sie mir zu sehr ans Herz gewachsen“, so Wolf. Aus diesem Grund übernimmt er auch das Traineramt im Juniorteam. Der Weg wird also gemeinsam fortgeführt.

Sachsenliga Frauen: SV Koweg Görlitz – HC Leipzig III (14Uhr)

Direkt danach schließt sich das wohl spannendste Spiel des Tages an. In der Sachsenliga der Damen fällt die Entscheidung um die Meisterschaft. Das Görlitzer Team um Trainer Jörg Adam geht als Tabellenführer in diesen Schlussakt. Die günstige Konstellation haben die Neißestädterinnen neben ihrer eigenen Stärke – nach der Hinspielniederlage gegen den SC Markranstädt hat die Mannschaft kein weiteres Spiel mehr verloren – auch der 3.Vertretung des Handballclubs Leipzig zu verdanken. Die Messestädterinnen knöpften dem bisherigen Spitzenreiter Markranstädt vor knapp zwei Wochen beide Punkte ab, und ebneten so den Görlitzerinnen den Weg an die Tabellenführung. Und jetzt bekommt es die Adam-Sieben selbst mit dieser Mannschaft zu tun. Keine leichte Aufgabe also, wie sich herausstellt. Adam: „Naturgemäß wird es immer schwerer gegen Leipzig zu spielen, je länger die Saison läuft.“ Somit dürfte es zum letzten Spieltag also am schwersten sein, denn „Leipzig will sich sicherlich nichts nachsagen lassen und auch am Sonntag noch einmal alles geben“. Nach Einschätzung des SV-Trainers macht keine andere Mannschaft der Sachsenliga innerhalb einer Saison so große Entwicklungssprünge wie der HC Leipzig. Der Trainingsumfang geht weit über das gewöhnliche Maß hinaus, einige der aktuell 16- bis 17-jährigen Spielerinnen werden zukünftig den deutschen Frauenhandball mitgestalten. Gegen dieses hochklassige Nachwuchsensemble schuffteten sich die Görlitzerinnen im ersten Vergleich ein 40:36 ab. Das Ergebnis zeigt die Angriffsstärke beider Teams, die auch am Sonntag voll zum Tragen kommen wird. Adam: „Ich erwarte ein ähnlich rasantes Spiel mit vielen Toren. Das wird auf keinen Fall langweilig, sondern recht unterhaltsam.“ Besondere Vorsicht wird bei den eigenen Offensivbemühungen gegeben sein. Denn wenn die Messestädterinnen erst einmal ihr schnelles Tempogegenspiel aufziehen können, ist kaum mehr ein Kraut dagegen gewachsen. „Leipzig hat die Fähigkeit, jeder Mannschaft mit hohem Tempo den Gar auszumachen. Meine Mannschaft ist aber heiß darauf, genau dies zu verhindern. Wir wollen es am Sonntag packen“, sagt Adam. Er sieht die Chancen auf den Sieg für beide Mannschaften gleichverteilt. Umso mehr wird es wichtig sein, dass seine Truppe die gebührende Unterstützung erhält. Das Rückspiel gegen Markranstädt sollte da ein erster Vorgeschmack gewesen sein. Adam: „Ich hoffe, dass all diese Zuschauer nun wiederkommen werden, um uns anzufeuern. Und vielleicht noch ein paar mehr.“ Diese dürfen es sogar sein, denn die Jahnsporthalle weist ein größeres Fassungsvermögen auf. In dieser Sportstätte wird die Mannschaft auch am Freitag trainieren. Die Mittwochseinheit hingegen wäre beinahe ins Wasser gefallen, da kein Personal für die Halle in der Berufsschule zur Verfügung stand. Die Faustballer von Energie Görlitz gaben der Handballmannschaft deshalb eine Stunde ihrer Trainingszeit in Rauschwalde ab. „Wir können uns dafür nicht genug bedanken. Es ist auch ein symbolisches Zeichen dafür, dass viele hinter uns stehen“, würdigt Adam das Entgegenkommen der Faustballer.

Sachsenliga Männer: SV Koweg Görlitz – HSV Glauchau (16Uhr)

Wenn das Spiel der 1.Männermannschaft angepfiffen wird ist die Entscheidung um die Meisterschaft der Frauen-Sachsenliga bereits gefallen. Das Team um Trainer Carsten John wird live dabei sein. „Für uns alle ist Daumen drücken angesagt. Wir werden geschlossen unsere Damen anfeuern. Ich bin mir sicher, dass sie es schaffen. Sie haben die nötige Ruhe und Souveränität“, meint John. Für ihn gibt es im Handball nichts schöneres, als eine derartige Aufgabe vor Heimpublikum absolvieren zu dürfen. Umso mehr freut er sich auch, dass auch sein Team das letzte Spiel vor eigenem Publikum austragen darf. Und dort ist der Gegner niemand geringes als der designierte Sachsenmeister und Aufsteiger in die Mitteldeutschen Liga, HSV Glauchau. „Das wird kein Spiel mit wenigen Toren“, kann John versprechen. Er will mit seinem Team noch einmal voll angreifen, schnell spielen und offensiv decken. Alles mit dem Ziel: ein Sieg zum Abschluss. John: „Ich habe schon in meiner Kindheit gelernt, dass der Glaube Berge versetzen kann. Warum soll es dann nicht möglich sein, dass wir uns noch den 3.Platz holen werden.“ Dafür ist ein eigener Sieg, aber auch eine Niederlage des aktuellen Tabellen-3. HC Einheit Plauen gegen HSG Neudorf/Döbeln nötig. Im Hinspiel mussten die Görlitzer noch eine deutliche Niederlage einstecken, für das Rückspiel hat sich das Team etwas mehr vorgenommen. Das Datum des letzten Spieltages ist für John ohnehin eines mit besonderer Bedeutung. Zum Saisonstart war es sein Ziel, an diesem Tage die Kaderplanungen und Überlegungen zur Vorbereitungszeit abgeschlossen zu wissen. „Es erfüllt mich mit Stolz sagen zu können: Wir haben es geschafft“, so der SV-Coach. Besonderen Dank richtet er deshalb in Richtung des Vereins, insbesondere an Sportmanager Mario Ahnert und Vorstandsvorsitzenden Peter Schäfer, die ihn dabei unterstützt haben. Welche personellen Veränderungen anstehen will John aber erst nach dem Spieltag bekannt geben – aus Respekt vor den Spielern. John: „So ist es uns allen möglich ganz entspannt und locker den letzten Spieltag anzugehen und zu genießen.“ Auch aufgrund dieser Tatsache konnte John den „Fans von Balkon“ ein Versprechen abgeben: die zweite Halbzeit der Partie wird er ihnen Gesellschaft leisten. Die verbleibenden 30 Minuten wird dann sein Co Matthias Schmidt in Eigenverantwortung leiten. Schmidt gibt sein Amt aus beruflichen Gründen nach dem Schlusspfiff ab. „Ich will ihm für seine geleistet Arbeit mit dieser Geste bedanken. Matthias hat hier großartiges mitgeleistet. Es fällt mir sehr schwer, auf ihn in der kommenden Saison verzichten zu müssen“, so John.

Robert Eifler




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