Koweg siegt ein drittes Mal gegen Aue.
SV Koweg Görlitz 39 (18)
EHV Aue II 32 (16)
Nicht nur ein österreichischer Energy-Drink verleiht Flügel. Im Falle der Sachsenliga-Handballer des SV Koweg Görlitz hatte die Ehrung zur populärsten Mannschaft 2011 in Görlitz den gleichen Effekt. Nach zwei absolut desolaten Auftritten mit niederschmetternden Niederlagen manövrierte sich das Team um Trainer Carsten John zurück in die Erfolgsspur. Das vorletzte Heimspiel dieser Saison gewannen die Görlitzer gegen den Tabellenvorletzten EHV Aue II mit 39:32 (18:16) und sind damit wieder gleichauf zum Drittplatzierten Plauen.
Dem Abheben geht bekanntlich ein etwas größerer Anlauf zuvor. Und den mussten die Neißestädter zwangläufig auch erst einmal nehmen. Denn mit dem 1:0 eröffnete der Gastgeber zwar den Torreigen aus insgesamt 71 Treffern, es sollte aber lange Zeit die einzige Führung bleiben. In einer Partie, in der sich die Bundesliga-Reserve des EHV Aue nicht gerade wie ein Absteiger präsentierte, mussten die Görlitzer anfänglich zahlreiche Abstriche in ihrem Abwehrverhalten machen. Zu langsam gestaltete sich die Rückwärtsbewegung nach einer Offensivbemühung, die die Erzgebirgler wiederholt für sich nutzten. „Wenn man dann jedes Mal auf einer Position noch einen Wechsel vollführt dann geht bei so einem temporeichen Spiel auch mal die Zuordnung verloren“, so John. Stimmgewaltig versuchte er an der Seitenlinie, dieses Fehlverhalten seines Teams immer wieder zu korrigieren. Vorerst vergebens, denn Aue war deutlich mehr am Drücker als die Koweg-Mannen (4:7). Die Taktik überfallartiger Angriffe auf die gegnerische Defensivabteilung praktizierten beide Kontrahenten fast durchgängig, ohne dabei konditionelle Schwächen zu zeigen. Vor allem mit den Außenpositionen hatten die Gastgeber so ihre liebe Müh und Not. Auch beide Keeper standen bei Würfen der entsprechenden Gegenspieler oft auf verlorenem Posten. Erst eine Auszeit leitete eine Wende zugunsten der Neißestädter ein. Koweg holte sich beim 13:12 (23.) die Führung wieder und ließ lediglich beim 18:18 kurz nach dem Seitenwechsel noch einmal eine Gleichwertigkeit zu. Die Trefferfrequenz hielten beide Mannschaften aber auch im zweiten Spielabschnitt hoch. John: „Es war mir von vorn herein klar dass dies kein Spiel wird, wo eine Mannschaft weniger als 25 Tore wirft. Dafür vertreten beide Mannschaft einfach zu sehr diese temporeiche Spielweise.“ An Temporeduzierung denkt der SV-Coach im Hinblick auf den aktuellen Punktestand gar nicht. Mit aktuell 27 Zählern haben die Neißestädter genauso viele Punkte wie am Ende der vergangenen Saison. „Eigentlich könnte man jetzt meinen, dass unser Ziel erreicht sei. Alles was jetzt noch kommt bedeutet, dass wir uns verbessert haben. Und wir wollen uns ja schließlich von Jahr zu Jahr verbessern“, so John. Einzig bei der Ehrung zur populärsten Mannschaft in der Stadt Görlitz geht eine Steigerung nicht mehr. Am Tag zuvor kam der Mannschaft zum „Ball des Sports“ diese Ehre zuteil. John: „Die Mannschaft hat sich diese Auszeichnung absolut verdient. Wir wollen uns bei allen bedanken, die für uns abgestimmt haben.“
Koweg spielte mit: Matthieu, Kirchhoff (beide Tor), Noack (1), Vogt (4), Kuwano (3), Brendler (2), Rechner (2), Türkowsky (7/1), Besser-Wilke (2), Krause (1), Meißner (1), Masat (4/1), Vanek (12)
Spielfilm: 1:0 (1.), 3:4 (5.), 4:7 (10.), 7:10 (15.), 12:12 (20.), 16:13 (25.), 18:16 (30.), 20:18 (35.), 24:22 (40.), 27:24 (45.), 30:25 (50.), 33:28 (55.), 39:32 (60.)
Robert Eifler
Fotos: Gert Richter
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