ZHC Grubenlampe 24 (12)
SV Koweg Görlitz 17 (08)

Da ist sie nun, die erste Niederlage für die Sachsenliga-Handballer des SV Koweg Görlitz im Jahr 2012. Im Spitzenspiel, das vom spielerischen Niveau seiner Bestimmung aber keineswegs gerecht wurde, unterlagen die Neißestädter beim Tabellen-2. ZHC Grubenlampe recht deutlich mit 17:24 (8:12) und verlieren dadurch vorerst ihren Podestplatz.
Ein Kleinbus hätte diesmal ausgereicht, um die Görlitzer Mannschaft zum Spitzenspiel nach Zwickau zu transportieren. Auf gerade einmal einen Torhüter und neun Feldspieler konnte SV-Trainer Carsten John zurückgreifen. „Wir waren trotzdem guter Dinge, dort etwas bewerkstelligen zu können. Und der gute Start sollte eigentlich auch Mut gemacht haben“, so John. Denn mit einer 3:0-Führung bewiesen die Gäste, nicht als Punktelieferant nach Zwickau gekommen zu sein. Geschlagene acht Minute dauerte es, bis der Tabellenzweite überhaupt seinen ersten Torerfolg bejubeln durfte. Genauso zäh, wie sie die Anfangsphase mit Treffern gestaltete, ging es eigentlich auch über die ganze Spielzeit zu. John: „Wir werfen 66 Mal aufs Tor, haben also die Chance auf 66 Tore. Treffen aber nur 17 Mal. Die Effektivität war von allen Positionen ziemlich schlecht.“ Gänzlich auf Null sank die Torausbeute der Görlitzer in zwei Spielphasen. In der ersten verloren die Gäste ihre 4:2-Führung innerhalb von acht Spielminuten hin zu einem 4:6-Rückstand. „Das ist eine Phase die richtig wehgetan hat. Wir machen uns alles durch ein miserables Angriffsspiel wieder kaputt“, wetterte John. Doch ganz verlorenen Posten gerieten die Neißestädter später im zweiten Spielabschnitt. Diesmal dauerte es geschlagene zwölf Minuten, in denen die Koweg-Spieler viel einstecken, selbst aber nichts zu feiern hatten. Mit dem dadurch immer deutlicher werdenden Vorsprung für Zwickau – der Gastgeber setzte sich von einem 12:15 auf ein 12:21 ab – verschoben sich auch die Ziele der Görlitzer zum Ende der Partie. John: „Es galt dann, den Rückstand nicht noch weiter ausufern zu lassen und das Spiel mit einem halbwegs vernünftigen Eindruck zu beenden.“ Auch wenn aus dem zwischenzeitlich zweistelligen Unterschied (13:24) nur noch sieben Tore Differenz wurden, den Charakter eines Spitzenspiel ließ die Begegnung deutlich vermissen. Vor allem die Einstellung seiner Spieler stieß dem SV-Coach bitter auf. „Ich muss heute in Frage stellen, ob alle diesen Kampfeswillen, den es für ein solches Spiel bedurft hätte, für sich gespürt haben. Ich weiß nicht ob allen bewusst war, um was es heute hier ging.“ Sein ausdrückliches Saisonziel lautete nach dem guten Start ins neue Jahr Festigung des dritten Platzes. Doch dafür bedarf es mehr als die gezeigte Leistung in Zwickau – auch wenn Koweg aufgrund der Unterbesetzung scheinbar mit stumpfen Waffen zu kämpfen hatte. Aus dieser allgemeinen Kritik will John allerdings seinen einzig verblieben Torhüter, Florian Matthieu, ausgenommen wissen. „Auch wenn ich einen zweiten dabei gehabt hätte habe ich nie die Notwendigkeit verspürt, auf der Torhüterposition wechseln zu müssen“, so John. Für den Rest der Mannschaft könnte der Satz des „gebrauchten Tages“ dienen, denn den bekamen wohl alle Feldspieler angedreht. John: „Wenn das heute so einer war, dann haben wir es jetzt für diese Saison hinter uns. Aber ich bin auch zu fein jetzt zu sagen: Mund abputzen und weitermachen. Denn eigentlich habe ich gedacht, dass wir schon wesentlich weiter sein sollten.“ Er erwartet nun zuerst in den anstehenden Trainingseinheiten, und dann im kommenden Auswärtsspiel beim HSV Dresden eine entsprechende Antwort seiner Mannschaft. Denn noch so ein Spiel darf es nicht geben, will sich das Team nicht noch die Saison kaputtmachen, sagt der SV-Coach.

Koweg spielte mit: Matthieu (Tor), Noack (3), Vogt, Kuwano, Brendler (1), Rechner (1), Besser-Wilke (2), Krause (2), Masat (5/3), Vanek (3)

Spielfilm: 0:3 (5.), 2:4 (10.), 5:4 (15.), 7:5 (20.), 12:8 (30.), 13:8 (35.), 15:12 (40.), 21:12 (50.), 24:17 (60.)

Robert Eifler




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