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ABTEILUNGEN  Handball  1.Frauenmannschaft
26/02/2012
Wenn sich ein Unentschieden wie ein Sieg anfühlt.
SV Koweg Görlitz 29 (12)
SC Markranstädt 29 (13)

Auch wenn eigentlich alles beim alten geblieben ist, so ist den Sachsenliga-Handballerinnen des SV Koweg Görlitz am 17.Spieltag doch ein ganz großer Coup gelungen. Denn die Fakten sprechen eindeutig für sich: eine ausverkaufte Rauschwalder Sporthalle, ein Topspiel auf hohem sportlichen Niveau und ein 29:29 (12:13)-Unentschieden gegen den Favoriten SC Markranstädt, dass sich für die Gastgeberinnen aber wie ein Sieg anfühlte. Die Schlussphase tat ihr übriges hinzu, dass keiner der Anwesenden auch nur zu denken wagte, schon vor dem Abpfiff die Halle zu verlassen.
Da steht Marzena Kot, Rückraumspielerin beim SV Koweg Görlitz, neun Sekunden vor dem Spielende am Siebenmeterpunkt. Alle Hoffnungen auf Gastgeberseite ruhen auf der Polin, die zuvor zehnmal aus dem Feld und zweimal vom Punkt sicher verwandelte. Denn ihr Wurf könnte darüber entscheiden, ob sich die Koweg-Damen mit dem Sachsenliga-Spitzenreiter SC Markranstädt schiedlich, friedlich die Punkte teilen oder aber am Ende mit leeren Händen dastehen. Kot wirft, zielt aber zu genau und trifft nur das Aluminium. Das schien es gewesen zu sein. Doch die Görlitzerinnen sollten in dieser kurzen Zeit noch zwei weitere Möglichkeiten bekommen, den Ball doch noch zu versenken. Denn der Ball wurde vom Pfosten zu Andrea Witschel gelenkt, die wiederrum an der gegnerischen Torhüterin scheiterte. Der Ball kam nochmals zurück, Yvonne Kurtycz nahm sich beherzt das Spielgerät und vollendete mit ihrem 11.Treffer den aus Görlitzer Sicht (fast) perfekten Spieltag. „Diese Szene war bezeichnend für unser Spiel. Uns gelingt nicht alles, aber wir haben gekämpft. Diesen Ball wollten wir unbedingt versenken“, beschreibt SV-Trainer Jörg Adam die letzten Sekunden. Und dabei hatte in der 58.Minute keiner mehr zu träumen gewagt, dass es überhaupt noch für eine Punkteteilung reichen würde. Zu diesem Zeitpunkt lag Koweg mit 25:27 in Rückstand, und „wenn man mit zwei Toren minus in den Endkampf geht, dann ist man immer etwas benachteiligt“, ergänzt Adam. Was seine Damen in den letzten Spielszenen aber zeigten beschreibt er selbst als perfekte taktische Leistung. Beim 28:28 trugen die Gäste ihren letzten Angriff vor und waren dabei auf der rechten Seite auch erfolgreich. Adam: „Wir sind in dieser Phase ein extrem hohes Risiko eingegangen und haben eine höhere Niederlage in Kauf genommen. Wir wussten, dass uns ein Unentschieden eigentlich nicht viel nützt.“ Am Ende holten sich Görlitzerinnen das Remis, was gegen den haushohen Favoriten schon eine handfeste Sensation ist, bemerkt Adam. Das wussten mit Sicherheit auch die SC-Damen, die kurze Zeit brauchten um zu registrieren, dass sich durch die Punkteteilung an ihrer Situation nichts geändert hat. Und dabei hatten die Gäste noch alles versucht, das Spiel zu ihren Gunsten zu entscheiden. Mit der kurzfristig verpflichteten Evelina Zart hatte sich Markranstädt eine Bundesligaerfahrene Spielerin geholt, die ihren Beitrag zu zwei Punkten leisten sollte. Ihr angedachtes Abwehrkonzept mit einer Manndeckung auf SC-Rückraumspielerin Anika Geisenhainer mussten die Görlitzerinnen deshalb aufgeben. „Sich so eine Spielerin kurzfristig zu leisten zeigt die bessere wirtschaftliche Lage in Markranstädt. Und vielleicht hat das genau das eine Tor ausgemacht, dass uns gefehlt hat“, so Adam. Das eine Tor hatte Corinna Riediger auf der Hand, die bei der ersten und einzigen Führung der Neißestädterinnen (14:13) einen Konter nicht verwandeln konnte. Für Adam eine mitentscheidende Szene, denn „ich bin mir sicher, dass das Spiel dann anders verlaufen wäre. Man hat in dieser Phase Markranstädt die Angst angemerkt.“ Einen Vorwurf will er seiner Spielerin aber nicht machen, denn aus seiner Sicht hat die Mannschaft alles gebracht, was er von ihr erwartet hatte. Die Erwartungshaltung bei den Zuschauerzahlen war für das Topspiel ebenfalls hoch – am Ende wurden sie sogar übererfüllt. Für einige Nachzügler hielt das Einlasspersonal die traurige Nachricht parat, dass die Halle ausverkauft und keine Kapazität mehr vorhanden sei. Adam: „Eigentlich ist das ja sensationell, damit hätte man vor einem Jahr nicht im Leben gerechnet. Auf der anderen Seite ist es auch nicht schön, wenn Leute weggeschickt werden müssen. Wir können da nur an ihr Verständnis appellieren, dass dies aus Sicherheitsgründen erfolgen muss.“ Für Überlegungen, dauerhaft in die größere Jahnsporthalle auszuweichen, ist es aus seiner Sicht noch viel zu früh. Dafür müssten kontinuierlich solche Zahlen erreicht werden. Mit Leistungen wie gegen Markranstädt sind die Neißestädterinnen da aber auf einem ganz guten Weg. Der Aufstieg ist für den SV-Coach angesichts des Remis in weite Ferne gerückt, auch wenn noch fünf Spieltage zu absolvieren sind. „Das ist die tragische Situation, wenn zwei Übermannschaften die Liga dominieren“, so Adam. Die Zeichen stehen also noch auf ein weiteres Jahr Sachsenliga.

Koweg spielte mit: Thonke, Köppe, Seidel (alle Tor), Adam (1), Witschel (2), Engler, Riediger (2), Draeger, Thun, Kot (12/2), Conrad (2), Kurtycz (11/3), Wasiucionek (1), Rejfur

Spielfilm: 0:1 (1.), 2:2 (4.), 4:4 (8.), 4:6 (10.), 6:10 (17.), 9:10 (22.), 10:12 (25.), 12:13 (30.), 14:13 (34.), 14:17 (38.), 17:20 (44.), 20:21 (48.), 23:24 (52.), 25:27 (58.), 29:29 (60.)

Robert Eifler

mehr Infos unter: www.handballfrauen.net


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