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ABTEILUNGEN  Handball  1.Frauenmannschaft
29/01/2012
Koweg-Damen gewinnen "nur" mit sieben Toren.
SV Koweg Görlitz 26 (14)
SV Chemie Zwickau 19 (12)

Der Anspruch ist deutlich gewachsen. Das steht außer Frage. Das zeigte sich für die Sachsenliga-Handballer des SV Koweg Görlitz besonders im Heimspiel gegen den SV Chemie Zwickau. Obwohl die Mannschaft um Trainer Jörg Adam mit 26:19 (14:12) gewann, „hielt sich die Freude in Grenzen“, so Adam.
Schön spielen wollten die Görlitzerinnen. Und das Publikum mal wieder ordentlich unterhalten. „Beides ist uns aber nicht gelungen“, musste Adam nach dem Spiel feststellen. Auch wenn das Ergebnis auf den ersten Blick deutlich aussieht, Freude darüber wollte nicht so recht ausbrechen. Der Görlitzer Coach sieht in diesen Reaktionen den Ausdruck des gestiegenen Anspruchs um den Frauenhandball in der Neißestadt. „Wir müssen aber auch mal auf dem Teppich bleiben. Vor genau einem Jahr wären wir noch heilfroh gewesen, so ein Spiel gewonnen zu haben“, fügt Adam an. Aus seiner Sicht darf nicht vergessen werden, dass Mannschaften wie Zwickau ebenfalls technisch und athletisch top ausgebildet sind und „auch Handball spielen können“. Das zeigten die Gäste vor allem im ersten Durchgang, als die dem Gastgeber oftmals die Führungsrolle absprachen und selbst vorlegten. Das schwerwiegendste Problem auf Seiten der Koweg-Damen zeigte sich in einer eklatanten Abschlussschwäche. Allein 14 Mal scheiterten die Neißestädterinnen in Halbzeit eins vor dem gegnerischen Kasten – also genauso oft wie sie einnetzten konnten. Selbst die treffsichersten Spielerinnen Jeanette Adam, Marzena Kot – die übrigens ihr 100.Saisontor warf – und Yvonne Kurtycz beteiligten sich an dieser Fehlwurfquote. „Wir sind nicht so schnell vom Start weggekommen wie wir das eigentlich wollten. Die Mannschaft hat dadurch auch etwas an Sicherheit eingebüßt“, erklärt Adam. Wesentlich bessern sollte sich das auch im zweiten Spielabschnitt nicht. Ganz im Gegenteil, die Anzahl der technischen Fehler, die sich zuvor noch in Grenzen hielten, passte sich nun an die Fehlwurfquote an. Hilfreich waren dagegen Umstellungen in der Defensive, die sich bezahlt machten. Eine gute Nicole Seidel im Tor wurde durch eine noch bessere Martina Köppe ersetzt, Kurtycz wurde im Abwehrzentrum von Juliane Conrad ersetzt und Kerstin Thun lief gleichzeitig zu Hochform auf. Sieben Treffer lies dieses Abwehrbollwerk nur noch zu. Und weil die Görlitzer Offensive, die wahrlich nicht ihren besten Tag erwischte, selbst fünfmal mehr einnetzte, erhöhte sich der Vorsprung bis zum Abpfiff auf sieben Tore. Und dennoch blieben die Neißestädterinnen erstmals in dieser Saison in einem Heimspiel unter 30 Tore – auch wenn mit dem Halbzeitstand der 500.Saisontreffer gelang. So viel wie noch keinem anderen Team in dieser Liga. „Das war heute wieder viel mit Krampf. Wir dürfen aber die Maßstäbe nicht aus den Augen verlieren. Wir haben gewonnen, und das hat erst einmal Priorität“, so Adam abschließend. Und die Position im Kampf um die Meisterschaft hat sich dadurch nicht verschlechtert.

Koweg spielte mit: Köppe, Seidler (beide Tor), Adam (2), Witschel (2), Engler, Riediger (4), Draeger, Thun, Kot (6/3), Conrad (5/2), Kurtycz (2), Wasiucionek (3), Rejfur (2)

Spielfilm: 1:3, 6:6, 9:10, 14:12, 16:12, 19:14, 22:15, 24:17, 26:19

Robert Eifler




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