Die Endspielphase beginnt am Samstag.
Es hat gerade die Rückrunde in der Sachsenliga begonnen, Jörg Adam, Trainer der Handball-Damen des SV Koweg Görlitz, spricht den kommenden Vergleichen aber schon den Endspielcharakter zu. Eines dieser Spiele ist am Samstag (16Uhr), wenn die Neißestädterinnen den Tabellen-3. HSG Neudorf/Döbeln empfangen. Dieser hat am letzten Wochenende – als erste Mannschaft in dieser Saison überhaupt – immerhin den Spitzenreiter SC Markranstädt besiegt.
Es war die Überraschung des Spieltages. Während sich die Neißestädterinnen am letzten Wochenende auf den Heimweg von ihrer Partie gegen die SG Pirna/Heidenau aufmachten kam die Meldung, dass der Tabellenführer SC Markranstädt seine erste Niederlage einstecken musste. Mit einem 20:18 schaffte es die HSG Neudorf/Döbeln als erste Mannschaft überhaupt, dem bis dato schadlos durch die Liga spazierenden SC die Punkte streitig zu machen. Damit bekommen die Görlitzerinnen ein Geschenk überreicht, an dass kaum einer mehr geglaubt hatte. Denn der Kampf um die Meisterschaft ist damit wieder offen. Nun bekommen es die Damen um Trainer Jörg Adam am Samstag selbst mit der HSG zu tun. Adam: „Die Euphorie ist spürbar angestiegen, das ist doch völlig klar. Wenn wir es aber einmal sachlich und nüchtern betrachten dann ist das kommende Spiel in erster Linie ein Spiel um Platz 2.“ Dieser wäre den Neißestädterinnen bei einem Sieg und einem dann auf sechs Punkte anwachsenden Vorsprung kaum mehr zu nehmen. „Wenn wir aber verlieren, dann gerät dieser noch einmal in ernsthafte Gefahr“, warnt Adam. Es wäre vermutlich auch der Todesstoß im Meisterschaftsrennen, denn auf einen weiteren Ausrutscher der Markranstädter würde keiner mehr setzen wollen. Adam: „Für mich gehen am Samstag die Endspielphase los. Wir dürfen uns keine Fehler mehr leisten, wie beispielweise letztes Jahr in Bischofswerda.“ Koweg befindet sich aber auch in der günstigen Lage, fast alle Spiele gegen die Mannschaften der oberen Tabellenhälfte in den eigenen vier Wänden austragen zu dürfen. Und da hofft Adam auf die weiterhin wachsende Begeisterung in der Anhängerschaft. „Wer Markranstädt schlagen kann, der kann auch gegen uns gewinnen. Wir müssen am Samstag alles mobilisieren, damit das nicht passiert“, appelliert der SV-Coach. Auch wenn mit Marzena Kot, Jeanette Adam und Yvonne Kurtycz gleich drei wichtige Spielerinnen angeschlagen in den Vergleich gehen werden, so haben „alle drei genug Adrenalin im Blut, um sich diese Spitzenspiele nicht entgehen zu lassen“, so Adam.
Robert Eifler
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