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09/01/2012
Koweg startet mit Punktgewinn ins neue Jahr.
SG DHfK Leipzig/ NHV Delitzsch 27 (15) SV Koweg Görlitz 27 (12) Mit einem Punktgewinn starteten die Sachsenliga-Handballer des SV Koweg Görlitz ins neue Jahr. Dem Gastgeber SG DHfK Leipzig/ NHV Delitzsch zwangen die Neißestädter ein 27:27 (12:15)-Remis auf . „Ich glaube wir können mit dem Unentschieden etwas besser leben als Delitzsch“, äußerte sich SV-Trainer Carsten John zufrieden nach dem Abpfiff. Nach längeren Spielpausen, wie zuletzt bedingt durch den Jahreswechsel, weiß ein Trainer nie so genau, wo die Mannschaft mit dem ersten Spiel wieder steht. Und entgegen den eigenen Erwartungen musste John feststellen: „Das war ein sehr schönes und schnelles Spiel. Eigentlich hatte ich gedacht, dass es mehr ein Herumgestochere wird.“ In einer von Temporeichtum und Abwehrkampf geprägten Begegnung setzten im ersten Durchgang vor allem die Gastgeber die erfolgreicheren Momente und führten maximal mit vier Toren (14:10). Es deutete alles darauf hin, als wolle die SG Revanche für ihre Auftaktniederlage bei den Neißestädtern nehmen. Doch weit gefehlt, denn diese Rechnung machten sie ohne ihre Gäste, die innerhalb von fünf Minuten nach dem Wiederanpfiff den Rückstand egalisierten (15:15). Was folgte waren spannende 25 Restminuten, in denen sich keines der beiden Teams stärker in den Vordergrund spielen konnte. Auch wenn John das Unentschieden als einen gerechten Ausgang bezeichnete, aus seiner Sicht hätte sein Team auch gut und gern mit beiden Punkten nach Hause fahren können. Neben der mangelhaften Chancenverwertung machten für ihn vier Szenen den Ausschlag, dass dies eben nicht gelang. „Wir haben innerhalb der 45. Und 50.Minute vier klare Möglichkeiten aus der Hand gegeben, unsere kleine Führung auf zwei oder gar drei Tore auszubauen. Ich denke damit hätten wir das Spiel gewinnen können.“ In den angesprochenen Szenen leisteten sich die Neißestädter zwei Fehlwürfe und zwei technische Fehler. John: „Wenn du gegen so eine starke Mannschaft gewinnen willst, dann darfst du dir diese Schwächen eben nicht leisten. Wir haben uns mit einer absolut überzeugenden Leistung in der Abwehr den einen Punkt aber verdient.“ Verdient hat sich ein Protagonist der Gastgeber auch eine Rote Karte nach dem Abpfiff. Als schlechter „Verlierer“ präsentierend wollte er es sich nicht nehmen lassen, seinen Unmut über die Entscheidungen der Schiedsrichter offen kund zu tun. Es sind aber Entgleisungen, die im Eifer des Gefechts und bei allen Emotionen im Handball vorkommen können. SV-Kreisläufer Erik Besser-Wilke weiß ein Lied davon zu singen, dass es in anderen Sportarten weit weniger harmonisch zugeht. Als Polizeibeamter muss er oftmals am Wochenende sogenannte „Brisanzspiele“ im Fußball absichern, und da wird das Maß an Unterstützung oftmals überschritten. „Es ist für mich immer deprimierend, wenn ich mich da hinstellen und Krawalle verhindern muss, wenn ich eigentlich auch Handball spielen könnte. Dass es regelmäßig zu Schlägereien kommt ist für mich absolut nicht nachvollziehbar“, so Besser-Wilke. Dabei erwähnt er auch, dass dies nicht nur Erscheinungen im Profigeschäft sind. Zuletzt wurde seine Einheit auch bei einem Bezirksligaspiel abgestellt, um für Ruhe und Ordnung außerhalb des Platzes zu sorgen. Besser-Wilke: „Wenn im Handball die Fans das Parkett stürmen, dann aus purere Freude über den Klassenverbleib oder die Meisterschaft. Im Fußball endet das nicht selten mit Prügeleien. Für mich sind Handballfans eindeutig intelligenter.“ Er beweist Woche für Woche, dass Fairness in Mannschaftssportarten absolut wichtig ist. „Ich muss die gegnerische Mannschaft nicht unbedingt mögen. Aber für mich gehört der Respekt genauso dazu, dem Gegner zu gratulieren, wenn er gewonnen hat“, fügt der Kreisläufer an. Dass die Gratulationen in Richtung gegnerische Mannschaft in den letzten Jahren aber immer weniger wurden liegt nicht zuletzt auch an ihm. Trainer John kann sich noch gut an seine ersten Einheiten bei Koweg erinnern. „Ich habe damals mit jedem ein Gespräch geführt. Erik war überzeugt von sich, es zum Stammspieler schaffen zu können. Und das in einer Zeit, wo er oftmals im Kader nicht berücksichtigt wurde.“ Vier Jahre später muss John feststellen, dass „ich meinen Hut vor ihm ziehen muss, ich kann auf ihn eigentlich nicht mehr verzichten.“ Dabei wäre es fast anders gekommen, wenn Handball-Nationalspieler Lars Kaufmann nicht zum Verwandschaftkreis Besser-Wilkes zählen würde. „Ich habe mir damals mal ein Spiel zwischen Concordia Delitzsch und dem OHV Löbau angeschaut. Nach dem Spiel war ich etwas deprimiert, warum ich nicht gleich zum Handball gegangen bin, anstatt zum Fußball. Wer weiß was da jetzt noch möglich gewesen wäre.“ Seinen Traum, noch höherklassiger als aktuell zu spielen, verfolgt er mit eiserner Zielstrebigkeit. Neben den dreimaligen Trainingseinheiten pro Woche, zu denen er schon seit Jahren weite Fahrtstrecken in Kauf nimmt, gönnt sich Besser-Wilke kaum Ruhephasen. „Ich mache eigentlich jeden Tag Sport“, gesteht er. Darunter zählt neben Besuchen im Fitnessstudio auch Joga. „Entgegen aller Vorurteile ist das schon richtig anstrengend. Und ich habe dadurch Muskelgruppen entdeckt, die ich vorher gar nicht kannte.“ Die Sportbegeisterung ist in seinem familiären Umfeld fest verankert. Freundin Magdalena spielt selbst im 1.Damenteam des Vereins, seine Eltern lassen sich kaum ein Handballspiel entgehen. „Es sind aber auch die Zeiten wo wir uns mal sehen können. Da ich mit Magda in Jelenia Gora wohne ist das alles sehr knapp bemessen“, so der Polizeibeamte. Koweg spielte mit: Purschke, Matthieu (beide Tor), Noack (1), Kuwano (2), Brendler (2), Rechner, Türkowsky (5), Besser-Wilke (2), Krause (2), Meißner, Masat (2), Vanek (11/1) Spielfilm: 0:1 (1.), 3:2 (5.), 6:6 (10.), 8:7 (15.), 11:8 (20.), 14:10 (25.), 15:12 (30.), 17:17 (35.), 19:19 (40.), 22:22 (45.), 24:24 (50.), 26:25 (55.), 27:27 (60.) Robert Eifler Finde uns auf facebook... |
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