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ABTEILUNGEN  Handball  1.Männermannschaft
27/10/2011
John erwartet eine Trotzreaktion.
Spieltag eins nach der ersten Saisonniederlage. Spieltag eins, in dem sich die Sachsenliga-Handballer des SV Koweg Görlitz vor ihrem Coach Carsten John neu beweisen dürfen. Am Sonntag (17Uhr) geht es für die Neißestädter zum Tabellenvorletzten HVH Kamenz. Angesichts der deutlichen Unterschiede in der Tabellensituation schreit alles nach einem klaren Auswärtssieg – wären da nicht die vielen Ausfälle auf Görlitzer Seite.
Es dauerte eine komplette Woche, bis SV-Trainer Carsten John die herbe 32:39-Heimpleite gegen den HC Einheit Plauen verkraftet hatte. Bitter stieß ihm auf, auf welche Art und Weise die Niederlage zu Stande kam. „Die Missachtung meiner Forderungen hat mich sehr enttäuscht. Es ist deprimierend, wenn du dich als Trainer so akribisch auf einen Gegner vorbereitest, und dann die Mannschaft keinen deiner Ratschläge beherzigt“, so John. Nach einer Woche „Eiszeit“ hat John die Beziehung zu seiner Mannschaft wieder aufgewärmt – ohne dabei den Vergleich gegen Plauen vergessen zu lassen. In einer ausführlichen Videoanalyse durften sich seine Spieler noch einmal die Heimpartie anschauen und sich kritisch mit ihren Leistungen auseinandersetzen. Schon vor dieser Maßnahme stand fest, dass es nicht nur eine einfache Niederlage war, sondern dass für diese auch noch teuer bezahlt werden musste. Das „Urgestein“ im Team, Danilo Krause, zog sich eine Verletzung an der Hand zu, die klaffende Wunde musste mit mehreren Stichen genährt werden. Robert Meißner und Peer Purschke zogen sich Knieverletzungen zu, die weitere Einsätze erst einmal fragwürdig erscheinen lassen. Und wäre das noch nicht allen Unheil genug, wird auch Abwehrchef Marco Brendler im Spiel gegen Kamenz nicht zur Verfügung stehen. Die Ausfälle sind für John aber noch lange kein Grund, seinen Optimismus zu verlieren. „Dann gewinnen eben die anderen Spieler. Ich erwarte, dass sich die Jungs den Frust von der Seele werfen“, so der SV-Coach. Am Sonntag können jeder Einzelne beweisen, dass das, was gegen Plauen abgeliefert wurde, nur ein Ausrutscher war. Vorsicht vor Kamenz ist dennoch geboten, auch wenn sich der Gastgeber in der Abstiegszone festgekrallt hat. Schon in der ersten Oberliga-Saison der Neißestädter startete der HVH schwach in die Saison – und befreite sich mit einem deutlichen 39:23-Sieg gegen Koweg von allen Zwängen und belegte am Ende der Spielserie noch den 7.Platz. John: „Es ist ohnehin eine Art Derby, schon allein das sorgt für Spannung. Und Kamenz benötigt unbedingt Punkte. Ich erwarte deshalb einen hochmotivierten Gastgeber.“ Für ihn sind Vergleiche gegen die Lessingstädter immer etwas besonderes. „Ich erinnere mich gern an die alten Zeiten zurück. Ich kann dem Verein und der Mannschaft ehrlichen Herzens nur viel Glück wünschen, dass es wieder aufwärts geht“, fügt John an. Auch für SV-Rückraumspieler Radim Vanek wird die Partie etwas besonderes in seinem Spielkalender darstellen. Vor zwei Jahren lief er selbst noch im Trikot des HVH auf – und in der letzten Saison musste er im Auswärtsspiel viel einstecken.

Robert Eifler


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