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ABTEILUNGEN  Handball  1.Männermannschaft
16/10/2011
Koweg schlägt hart auf Boden der Tatsachen auf.
SV Koweg Görlitz 32 (13)
HC Einheit Plauen 39 (22)

Es war das Spitzenspiel der Sachsenliga – und es hätte richtig böse für die Handballer des SV Koweg Görlitz enden können. Nur dem guten Willen der Gäste und neuem Tabellenführer HC Einheit Plauen war es zu verdanken, dass es am Ende „nur“ bei sieben Toren Unterschied blieb. Denn Koweg hätte wesentlich deutlicher als dem 32:39 (13:22) verlieren können.
Wenn der Tabellenerste gegen den direkten Verfolger spielt, dann ist das zwangsläufig ein Spitzenspiel und der Zuschauer erwartet auch eine Begegnung auf entsprechendem Niveau. Doch dieses konnten am 5.Spieltag nur die Gäste des HC Einheit Plauen nachweisen. „Wenn das man im Nachgang noch von einem Spitzenspiel sprechen kann dann nur, weil Plauen hier vollends überzeugt hat. Der Sieg geht absolut in Ordnung“, eröffnete SV-Trainer Carsten John seine Ansprache mit Respekt in Richtung der Gäste. Gleichwohl ging er mit seinen Jungs hart ins Gericht. „Als Trainer bereitest du dich akribisch auf so einen starken Gegner vor. Wir hatten zwei Wochen Zeit, um uns auf Plauen einzustellen. Aber in der ersten Halbzeit hat die Mannschaft keinen einzigen Ratschlag von uns beherzigt“, so John weiter. Ohne Umschweife setzte Plauen mit einem schnellen 4:0 ein deutliches Signal, Koweg die Tabellenführung wieder abspenstig machen zu wollen. John musste sofort reagieren und beorderte sein Trupp bereits in der 4.Minute zu einer ersten Standpauke. Genutzt hat diese erst einmal in so fern, dass in der folgenden Viertelstunde der Rückstand zumindest nicht weiter anwuchs. Zu leicht machten es die Görlitzer ihrem Gegenüber, Tore zu erzielen. Vorrangig geschah dies über die Rückraumpositionen, die fast ohne Gegenwehr auf Höhe 10m zu ihren Würfen ansetzen und die Bälle konsequent verwandelten. Da konnte man sehen, dass den Görlitzern ein Kai Vogt fehlt, der ähnliche Akzente hätte setzen können. So aber mussten sich die Gastgeber jede Chance hart erarbeiten – erst gegen die Plauen Abwehr, und dann auch noch gegen den Keeper, der Großtaten im HC-Gehäuse vollbrachte. Richtig bitter wurde es ab der 20.Minute, als Koweg dem Druck der Gäste nicht mehr standhielt und immer mehr ins Hintertreffen geriet. John: „Ich verlange von jedem Spieler immer das Maximum, vor allem dass unsere Vorgaben umgesetzt werden. So etwas wie in der ersten Halbzeit will ich nicht noch einmal erleben.“ Es wurde sogar kurzfristig noch schlimmer. Fünf Minuten nach dem Wiederanpfiff stellte Plauen mit dem 26:13 den größten Abstand her und schaltete anschließend einen Gang herunter. Kurz darauf war der Arbeitstag für SV-Kreisläufer Erik Besser-Wilke, der erst zur Halbzeitpause zum Team hinzustoß, schon wieder beendet. Nach einer Abwehraktion kassierte Besser-Wilke glatt Rot. Es glich doch aber mehr einer Randnotiz in einem Spiel, dass Koweg einfach nicht gewinnen konnte. Was blieb war reine Ergebniskosmetik gegen einen starken Ligakonkurrenten, der fortan seine Leistungsträger schonte und weiteren Talenten Einsatzzeiten gab. „Nur wegen dieser Tatsache haben wir es geschafft, das Ergebnis noch halbwegs erträglich aussehen zu lassen. Das hätte richtig bitter für uns enden können. Somit müssten wir uns bei Plauen eigentlich noch bedanken. Du kannst gegen Plauen verlieren, aber nicht so“, meint John weiter. Das einzig erfreuliche für ihn war, dass die beiden Görlitzer Nachrücker Björn Hentschel und Patrick Michel nach ihren Einwechselungen sofort ins Spiel fanden und beide zweimal einnetzten. Von der Tabellenführung können sich die Neißestädter nach dem 32:39 wieder verabschieden, aber „wir hatten ohnehin nicht das Ziel, mit dem Aufstieg irgendetwas zu tun zu haben“, so John. Nach vier Siegen ist Koweg nunmehr wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen, und Plauen ist nicht der einzig schwere Brocken in der Liga. John: „Wir stecken jetzt aber auch nicht den Kopf in den Sand und verzweifeln.“

Koweg spielte mit: Purschke, Matthieu (beide Tor), Noack (2), Kuwano (5), Hentschel (2), Brendler (4), Rechner (1), Türkowsky (6/1), Michel (2), Krause (2), Meißner, Masat, Vanek (8), Besser-Wilke

Spielfilm: 0:4 (5.), 4:7 (10.), 7:11 (15.), 9:15 (20.), 11:20 (25.), 13:22 (30.), 13:26 (35.), 17:27 (40.), 20:31 (45.), 23:33 (50.), 28:37 (55.), 32:39 (60.)

Robert Eifler


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