SV Koweg Görlitz 27 (11)
SG DHfK Leipzig/ NHV Delitzsch 24 (11)

Auch wenn noch vieles zu verbessern ist, die Sachsenliga-Handballer des SV Koweg Görlitz haben die ersten beiden Punkte sicher. Zum Saisonauftakt lieferten sich die Neißestädter gegen den Liganeuling SG DHfK Leipzig/ NHV Delitzsch ein hart umkämpftes Match und siegten aufgrund einer Leistungssteigerung in der 2.Halbzeit mit 27:24 (11:11).
Welch Auswirkungen ein Auftaktspiel haben kann ist den Neißestädtern noch von der letzten Saison bewusst. Damals starteten die Görlitzer mit einem Unentschieden gegen Kamenz und mussten in der Folge erst einmal drei Niederlagen einstecken. In der zweiten Sachsenliga-Saison in Serie wollten es die Koweg-Jungs gleich besser machen. „Zum Saisonauftakt weißt du nie so richtig wo genau du stehst. Es war verdammt wichtig, dass wir mit einem Sieg in die Saison gestartet sind. Das müssen wir jetzt nur noch ausbauen“, atmete SV-Trainer Carsten John nach dem Abpfiff einmal tief durch. Denn ganz so sicher war der doppelte Punktgewinn aufgrund auffälliger Anlaufschwierigkeiten im ersten Durchgang überhaupt nicht. Da leisteten sich die Blau-Gelben zahlreiche technische Fehler, gute Einwurfmöglichkeiten blieben ungenutzt liegen. John: „Man hat gesehen, dass alle mächtig aufgeregt waren. Das mussten wir so schnell wie möglich abstellen.“ Einer, den John in dieser Phase gern gebracht hätte, war der japanische Neuzugang Hiroki Kuwano. Doch da waren ihm die Hände gebunden, denn die Freigabe vom japanischen Verband ließ noch auf sich warten. Auch die Vereinsbemühungen in den letzten Tagen waren erfolglos. John aber hofft: „Ich gehe fest davon aus dass er in der kommenden Woche spielbereit ist. Das muss dann einfach klappen.“ So dauerte es knapp 15 Minuten, bis seine Jungs die richtigen Stellhebel gefunden hatten, einer aggressiven Gästemannschaft Paroli zu bieten. Bis dahin gelangen den Neißestädtern gerade einmal drei Torerfolge (3:6). Fünf Minuten später war immerhin der Ausgleich hergestellt, für eine eigene Führung reichte es allerdings nicht. Aber genau diese brauchte es nach Meinung Johns, um das Spiel zu drehen. Gesagt, getan, denn mit dem Seitenwechsel drehten die Görlitzer mächtig auf. Von einem 13:13 (35.) spurteten die Gastgeber innerhalb von zehn Minuten auf beruhigende sechs Tore Vorsprung (21:16) davon. Das Fundament für diesen Euphoriephase wurde eindeutig in der Abwehr gelegt, wo Marco Brendler wieder einmal alle Fäden zog. „Die Jungs haben sich in dieser Phase selbst aus dem Sumpf herausgekämpft. Wir haben hinten sehr gut gestanden und vorn einfache Tore gemacht. So stelle ich mir das vor, das hat mir richtig gut gefallen“, applaudierte John. Torhüter Peer Purschke entnervte die Gäste zusätzlich mit vier gehaltenen Siebenmetern. Es brauchte halt nur ein wenig Sicherheit, und die mussten sich die Spieler selbst holen. Gerade in den Protagonisten der Endformation fand John die sechs Spieler, denen er zutraute, den Vorsprung über die Zeit zu retten. „Ich hätte es mir nicht verziehen wenn durch viele Wechsel Unruhe hereingekommen wäre und wir eventuell einen Punkt, wenn nicht sogar beide noch verloren hätten. Wir mussten das Spiel irgendwie über die Zeit retten.“ Das gelang dann auch, und die Begeisterung unter den knapp 450 Zuschauer kannte keine Grenzen mehr.

Koweg spielte mit: Purschke, Matthieu (beide Tor), Noack, Hentschel, Brendler (5), Rechner, Türkowsky (9/3), Besser-Wilke (3), Krause (1), Meißner, Masat (1), Vanek (8)

Spielfilm: 0:1 (1.), 1:3 (5.), 2:3 (10.), 2:6 (14.), 6:6 (20.), 8:10 (25.), 11:11 (30.), 13:13 (35.), 18:14 (40.), 21:16 (45.), 24:18 (50.), 26:20 (55.), 27:24 (60.)

Robert Eifler


Fotos: Gert Richter



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