SV Koweg Görlitz 33 (15)
SG Pirna/Heidenau 19 (07)

Selten dürfte Jörg Adam ein Spiel seiner Mannschaft so entspannt vom Spielfeldrand aus verfolgt haben wie zum Auftakt der neuen Saison. Die Sachsenliga-Handballerinnen des SV Koweg Görlitz fuhren gegen den Liganeuling SG Pirna/Heidenau einen nie gefährdeten 33:19 (15:7)-Sieg ein und dürfen stehen erstmals auf der Spitzenposition.
„Für meine Verhältnisse war das ein recht ruhiger Handballnachmittag. Es war von der ersten Minute an zu sehen dass es mit dem Sieg klappen würde“, meint Adam zum ersten Ligapflichtsiel seiner Damen. Lockerheit auf der einen Seite, Unentspanntheit auf der anderen. Nicht nur den Schiedsrichtern machte die Sperrung des Tunnels Königshainer Berge und die damit verbundene Vollauslastung der Ausweichstraßen zu Schaffen, auch die Gäste der SG Pirna/Heidenau konnten nicht rechtzeitig in der Neißestadt antreten. Als Vorteil für seine Mannschaft wollte Adam dies nicht bewerten: „Es ist auch schwer bei 45 Minuten Verspätung die Spannung auf das Spiel zu halten. Da hatten es die Gäste vielleicht etwas besser, denn für die hieß es aussteigen und mit Frust in die Partie gehen.“ Letztlich reichte dieser Frust aber nicht aus, um den Neißestädterinnen in irgendeiner Form gefährlich werden zu können. Mit dem Anpfiff spulten die Gastgeberinnen fast schon routiniert ihr Programm herunter und ließen die SG nur bis 3:3 an einer Punktteilung schnuppern. Mit dem nächsten Treffer von Pirna/Heidenau hatte Koweg schon sechs weitere dazwischengelegt (9:4) und den Grundstein für einen Kantersieg gelegt. Schrittweise bauten die Görlitzerinnen ihren Vorsprung aus, und hatten mit dem 18:8 kurz nach dem Seitenwechsel erstmals eine zweistellige Führung (18:8). Auch wenn es alles nach einem entspannten Auftritt aussah, Kritikpunkte fand Adam dennoch. „Es ist bei weitem noch nicht so wie ich es mir vorstelle. Wir haben in der 2.Halbzeit nicht mehr ganz so flüssig gespielt. Außerdem hat unsere rechte Abwehrreihe zu viele Tore zugelassen“, so der SV-Coach. Mit sieben Gegentoren im ersten Durchgang konnte er noch ganz gut leben, die zwölf Buden nach dem Seitenwechsel stießen ihm doch etwas auf. Adam: „Wir waren nicht mehr ganz so konsequent. Wir hätten in der 2.Halbzeit ohne großen Aufwand das Spiel noch besser abarbeiten müssen.“ Dass auch die SG Pirna/Heidenau wesentlich besser spielen kann als sie sich in Görlitz präsentiert hat ist ihm bewusst, seine Mannschaft hätte aus der Verfassung an diesem Spieltag aber noch merh Kapital schlagen können. Was bleibt ist vorerst der höchste Saisonsieg, und der bedeutet nach dem ersten Spieltag nun mal auch die Tabellenführung. Und das gab es für ein Görlitzer Sachsenliga-Team noch nie. Adam: „Wir wissen diesen Sieg richtig einzustufen. Der 1.Platz ist eine schöne Laune des ersten Spieltages. Wir werden in den nächsten Wochen sicherlich der Realität auch wieder ein Stück näher kommen.“ Wesentlich wertvoller wäre ohnehin die Tabellenführung zum Saisonende. Trotz Kantersieg bleiben die Neißestädter aber auf dem Teppich, denn „es werden noch ganz andere Gegner kommen“, so der SV-Coach. Er wird schon dafür sorgen dass sich seine Damen jetzt nicht selbstherrlich zurücklehnen und der völligen Euphorie verfallen.

Koweg spielte mit: Köppe, Thonke, Seidel (alle Tor), Draeger (2), Adam (2), Witschel (3), Hähnel, Engler (1), Conrad (9/4), Kurtycz (4/1), Wasiucionek (1), Rejfur (3), Kot (8/1)

Spielfilm: 1:0, 3:3, 9:4, 14:6, 15:7, 18:8, 21:9, 24:12, 27:15, 30:16, 32:17, 33:19

Robert Eifler



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