„Drei Wochen Pause. Aber wenn möglich fit halten“, hatte Jörg Adam, Trainer des Handballfrauen des SV Koweg Görlitz, noch vor einer Woche verordnet. Nach Abschluss der ersten Trainingsphase mit dem 18km Lauf rund um den Berzdorfer See als Höhepunkt konnte er seine Damen zufrieden in eine kurze Erholungsphase schicken. Für gewöhnlich sind die Spielerinnen in dieser Zeit selbst dafür verantwortlich, sich weiter in Bewegung zu halten. Und da kam den Neißestädterinnen am vergangenen Wochenende das traditionelle Beach-Handballturnier in Halbendorf (bei Weißwasser), eingebettet in das örtliche Neptun-Fest, ganz entgegen. Immerhin prägen Mannschaften bis in die Sachsenliga das sportliche Niveau dieser Veranstaltung. Wie all die Jahre zuvor reisen die Görlitzerinnen dabei ohne ihren Trainer an. Adam aber konnte es nicht lassen, sich zumindest am Samstag von den Qualitäten seiner Damen auf dem aufgeheizten Sand zu überzeugen. „Ich war nur aus purem Interesse dort. Die Mädels regeln alles unter sich selbst und brauchen dafür keinen Trainer. Es war doch schon ganz ordentlich, was sie da gezeigt haben“, so Adam. Denn in der Vorrunde ging lediglich ein Spiel recht unglücklich verloren. Im anschließenden K.o.-System mussten die Koweg-Damen in allen drei Spielen stets Zusatzschichten schieben. Beim Beach-Handball werden beide Halbzeiten getrennt voneinander betrachtet. Gewinnt jedes Team eine Halbzeit, dann wird das Spiel in Form eines Penalty mit je fünf Spielerinnen entschieden – ähnlich wie am Sonntag das Fußball-Finale der Frauen-Weltmeisterschaft seinen Sieger fand. In Viertel- und Halbfinale behielten die Neißestädterinnen die Nerven und stellten sich im Endspiel um den Titel dem Verbandsligisten SC Hoyerswerda. Dabei mussten sich die Neißestädterinnen dann aber mit der Rolle des Unterlegenen abfinden, ein Penalty-Wurf verfehlte das Ziel. „Wir brauchten immer die erste Halbzeit, um uns zu finden. Die zweite Halbzeit war dann immer sehr überragend von uns gespielt“, wusste Yvonne Kurtycz die Leistung des eigenen Teams einzuschätzen. Der 2.Platz ist aber nicht die beste Platzierung, die die Damen in ihrer fünf-jährigen Teilnahme bisher abgeliefert haben. Im Dress des OHV Löbau reichte es zwei Mal zum Titelgewinn. Mit oder ohne Titel in 2011, die Görlitzerinnen konnten zufrieden wieder nach Hause fahren. Aber auch dort wäre es fatal, sich auszuruhen. Denn Adam hat für die zweite Trainingseinheit Anfang August bereits einen Athletiktest versprochen.
Robert Eifler