11/07/2011
Am Anfang steht der Löbauer Berg.
Gute Leistung, und schon gar nicht der Klassenverbleib in einer so ambitionierten Klasse wie der Sachsenliga, kommt nicht davon, weil sich die Spieler an sonnigen Wochenenden vielleicht einen Ausflug zum Badestrand gönnen. Nein, es gelingt nur durch harte Arbeit, was den Handballern des SV Koweg Görlitz in der Vorbereitung auf eine Saison immer wieder aufs Neue bewusst wird – oder aber von ihrem Trainer Carsten John vor Augen geführt wird. Über seine letzten Worte am Sonntagmittag, nach einer dreitägigen Trainingsqual am Löbauer Berg, werden sich die Spieler am meisten gefreut haben: „Das Trainingslager ist beendet“, verkündete John, schob aber auch das Wörtchen „leider“ gleich noch hinterher. Es verdeutlicht, dass er seine Jungs gern noch etwas weiter hätte schufften lassen, denn er weiß, wie schwer es in der kommenden Saison für seine Mannschaft werden wird. John: „Wir dürfen nichts unversucht lassen, denn uns steht ein langer Weg bevor.“ Und am Beginn stehen Treppenläufe und der gefürchtete Löbauer Berg. „Die Treppenläufe am Freitag waren eine kleine Überraschung“, schmunzelte John. Bei seinen Spielern erntete er dafür nur wenig Begeisterungsstürme. Der Samstag gestaltete sich vorerst noch locker mit einem Lauf durch Löbau, wobei da schon 12 Sprinteinheiten hinzugefügt wurden. Nach einem Kraftkreis und der mittäglichen Stärkung in der Gaststätte „Zur guten Quelle“ schickte der SV-Coach seine Spieler zum berüchtigten Lauf auf den Löbauer Berg, den Torhüter Thomas Kirchhoff wiederholt in knapp 32 Minuten als erster hinter sich ließ. „Aber auch allen anderen Spielern bereitete der Hügel keine Probleme“, so John. Was bedeutete, dass alle Anwesenden innerhalb von 40 Minuten die Ziellinie überquerten. Nach solchen Belastungsphasen frischte John das Trainingslager immer wieder mit einstündigen Handballspielen auf. Die Überraschung am Sonntag stieß bei einigen schon eher auf Gegenliebe: ein Fußballspiel auf dem Großfeld. John: „Wille und Durchsetzungsvermögen waren hier gefragt.“ John lies seine Jungs an diesen drei Tagen nicht nur Schwitzen, sondern nutze auch die intensive Zusammenkunft für viele Gespräche mit der Mannschaft. Da wurde nicht nur die abgelaufene Saison ausgewertet, sondern auch intern Meinungen und Zielsetzungen für das kommende Spieljahr besprochen. „Ich bin mit diesem Trainingslager sehr zufrieden“, so das Fazit des Trainers, der dies auch begründet: „Einsatz und Disziplin haben ganz einfach gestimmt. Kompliment und Annerkennung gibt’s für alle, die mitgezogen haben.“ Besonders gefreut hat er sich über die Teilnahme von Nachwuchskeeper Michael Hollain, der nicht nur im kader der Nationalmannschaft seiner Altersklasse steht, sondern jüngst mit seinem Team auch den Aufstieg in die Mitteldeutsche Oberliga realisierte. „Dieses Interesse würde ich mir auch von manch anderen Spielern noch wünschen“, kam John an diesem Wochenende aber nicht ohne Kritik aus. „Es wird weitere Möglichkeiten geben mich zu überzeugen. Aber die Teilnehmer von diesem Wochenende werden Vorteile besitzen“, so der Coach weiter.
Robert Eifler