10/03/2011
Restprogramm wird eingeläutet
Die Sachsenliga-Handballerinnen des SV Koweg Görlitz haben letztes Wochenende mit einem Sieg das Restprogramm eingeläutet. Am Sonntag (14Uhr) müssen die Neißestädterinnen zur abstiegsbedrohten Bundesliga-Reserve des SC Riesa. Da das Team die Reise mit nur einer Wechselalternative antritt rechnet SV-Trainer Jörg Adam mit einem schweren Stand in der Sportstadt.
Wenn man zu einer zweiten Mannschaft eines Vereins fährt dann kann sich der Gast nie wirklich sicher sein, wer denn nun beim Gegenüber antritt. Gerade abstiegsbedrohte Mannschaften greifen gern auf Spieler der ersten Mannschaft zurück. Der SV Koweg Görlitz macht keinen Hehl daraus, die gleiche Strategie für das Verbandsliga-Team zu verfolgen. Da die erste Mannschaft am Sonntag bei der Zweitliga-Reserve des SC Riesa aufschlägt auch für Adam nur eines sicher: „Die sind unberechenbar.“ Mit der sehr erfahrenen und qualifizierten Trainerin Angela Wohlrab wird Riesa am Sonntag den Versuch antreten, sich aus dem Tabellenkeller herauskämpfen zu wollen. Und dagegen kann Adam voraussichtlich nur sieben Feldspielerinnen uns zwei Torhüterinnen setzen. Mit Emilia Wasiociunek fällt erneut eine wichtige Protagonistin aus. Die Polin stieg zu schnell wieder ins Trainingsgeschäft ein, die alte Verletzung ist nicht vollständig auskuriert. Und auch Doreen Gieseler, letzte Woche noch zehnfache Torschützin, steht gegen Riesa nicht zur Verfügung. Adam: „Für eine Momentaufnahme mit einem Sieg gegen Riesa werde ich aber nicht von unserem eingeschlagenen Weg abweichen, dass die Priorität aktuell auf unserer zweiten Mannschaft liegt.“ Dennoch werden die verbliebenen blau-gelben Spielerinnen um die Chance eines Sieges kämpfen. „Wir wollen die Punkte mitnehmen, aber es wird schwer werden. Wir dürfen uns von der Tabellensituation der Riesaer nicht täuschen lassen“, fügt der SV-Coach weiter an. Mit sieben Punkte und Platz zehn muss der SC noch um den Klassenverbleib bangen. Dort standen die Görlitzerinnen auch noch Mitte November und schon damals hat sich Adam nicht verrückt machen lassen und in das Potential seiner Mannschaft vertraut. Seine Vorstellungen haben sich inzwischen bestätigt, aktuell bildet sein Team mit Platz 6 den Abschluss der oberen Tabellenhälfte. „Wir haben inzwischen bewiesen dass wir zurecht dort oben stehen. Und ich sehe noch weiteres Steigerungspotential in dieser Mannschaft“, so Adam. Der Rückstand zur Spitze resultiert weitgehend aus den knappen Niederlagen zum Saisonauftakt. Inzwischen hat das Team seine Anfangsnervosität abgelegt und zu einer eingespielten Truppe gereift, die sich auch von personellen Rückschlägen nicht zurückwerfen lässt. Mit dem polnischen Neuzugang Magdalena Loniewska, die sich zum Anfang der Saison schwer verletzte und bis dato ausfiel, wird demnächst wieder eine spielstarke Akteurin zum Team hinzustoßen. Loniewska kämpft sich in den Trainingseinheiten schon langsam heran. Auch sonst sieht Adam noch weitere Reserven, so befindet er sein Team taktisch noch nicht vollständig ausgereift. Adam: „Mich interessiert eine stetige Entwicklung der Mannschaft, und keine Leistungsverwaltung. Ich hoffe dass die Spielerinnen und der Verein dieses Ziel mit mir zusammen weiterverfolgen werden.“ Das sind keine hohlen Worte, Adam hat in den letzten Wochen Taten folgen lassen. Der Saisonverlauf spiegelt somit die positive Entwicklung der Mannschaft wieder, die der SV-Coach gewillt ist fortzusetzen. Das Ziel muss es sein, sich in den nächsten Jahren oben in der Sachsenliga festzusetzen und dann möglicherweise auch in der höheren Liga anzugreifen.
Robert Eifler