HC Leipzig III (N) 24 (11)
SV Koweg Görlitz 25 (14)

Das frühe Aufstehen am Sonntag-Morgen hat sich für die Handballerinnen des SV Koweg Görlitz gelohnt. Das Jahresauftaktduell mit der 3.Vertretung des HC Leipzig gewannen die Neißestädterinnen trotz arger Personalnot mit 25:24 und holen damit erneut gegen eine Spitzenmannschaft Punkte.
Sonntag-Morgen 6Uhr - als andere von der Party kamen, bestiegen die Görlitzerinnen den Bus Richtung Messestadt, um dort fünf Stunden später zu ihrem erstes Duell im Jahr 2011 anzutreten. „Wir haben alles für den Erfolg gegeben. Im Bus haben wir die Musik ordentlich aufgedreht, damit alle bis Leipzig munter werden“, berichtete SV-Trainer Jörg Adam. Die Gastgeberinnen hatte er im Vorfeld schon in die Favoritenrolle gedrückt, als im Abschlusstraining weitere Hiobsbotschaften folgten, waren die Fronten eigentlich erst Recht geklärt. Emilia Wascioniunek zog sich eine Verletzung am Ellenbogen zu, Juliane Conrad musste krankheitsbedingt komplett passen. Damit ging es mit nur zwei Auswechselspielern zum HCL. „Und das gegen ein Juniorteam, dass schönen Tempohandball spielt“, schwante Adam nichts Gutes. Doch was er dann von seinen Damen geboten bekam stimmte ihn mehr als glücklich. Die Görlitzerinnen kamen richtig gut ins Rennen und nahmen die Schnelligkeit des Spiels und den Kampf an. In einem recht ausgeglichenen Duell hatten die Gäste mehrfach die Oberhand gewonnen, ließen die Messestädterinnen aber immer auf Schlagdistanz. Zweimal führte Koweg mit drei Treffern. Einmal zum Seitenwechsel (14:11), und später noch einmal durch eine starke Schlussphase 90 Sekunden vor dem Abpfiff mit 25:22. Adam: „Wir haben dann einfach nur noch versucht die Führung über die Zeit zu retten.“ Mehr als der Anschlusstreffer war für die Gastgeberinnen aber nicht mehr drin. Die Görlitzerinnen bestätigen damit ihren positiven Trend, der sich in den letzten Spielen der Hinrunde bereits andeutete. Die seit sieben Spieltagen anhaltende Siegesserie des Liganeuling HC Leipzig III beendete Koweg damit mit einem knappen Sieg. Adam glücklich: „Trotz der schlechten Besetzung trägt die Arbeit der letzten Monate so langsam Früchte. Wir sind wieder ein Stück voran gekommen. Es ist das dritte Spiel, wo wir gegen eine Spitzenmannschaft punkten. Es zeigt sich also, dass der Zeitpunkt gekommen ist, wo wir uns mit diesen Teams durchaus messen können.“ In einer geschlossenen Mannschaftsleistung, bei der jede Feldspielerin mindestens einen Treffer verzeichnen konnte, stachen Rückraumspielerin Andrea Witschel und Torfrau Anke Thonke etwas heraus. Witschel, sonst überwiegend für die Abwehr zustädnig, konnte die Gunst der Stunde nutzen und hatte auf der rechten Halbposition viele gute Momente. Und Thonke zeiget vor allem im zweiten Durchgang gute Reflexe. „Wir hatten uns als Ziel gesetzt, in Leipzig ein gutes Spiel zu machen. Dass wir mit zwei Punkten belohnt wurden ist umso schöner“, meinte Adam abschließend. In der kommenden Woche müssen sich seine Damen auf heimischen Terrain erneut einem großen Namen stellen. Zu Gast in der Sporthalle Rauschwalde ist niemand geringeres als Spitzenreiter SG HV Chemnitz 2010. Görlitz könnte einen Beitrag leisten, dass der Aufstiegskampf in die Mitteldeutsche Liga wieder spannender wird.

Koweg spielte mit: Thonke (Tor), Loniewska (1), Witschel (6), Hähnel (6), Riediger (1), Thun (1), Kurtycz (7/3), Wascioniunek (2), Seidel (1), Rejfur (1)

Spielfilm: 0:1, 6:6, 9:10, 11:14, 15:16, 20:20, 22:25, 24:25

Robert Eifler