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ABTEILUNGEN  Handball  1.Frauenmannschaft
12/12/2010
Positiver Trend hält an
Wer nicht dabei gewesen war, der hat etwas verpasst – die Sachsenliga-Handballerinnen des SV Koweg Görlitz bestätigen im letzten Spiel des Jahres ihren positiven Trend und ringen dem SC Markranstädt, einem Meisterschaftsfavoriten, mit dem 24:24 einen Punktverlust ab. SV-Trainer Jörg Adam bestätigt nach dem Spiel, die bisher beste Saisonleistung seiner Mannschaft gesehen zu haben.
„Wir sind zwar keine Spitzenmannschaft, aber wir können mit den besten Teams der Liga mithalten“, beschreibt Adam seine Eindrücke nach dem Remis. Der SC Markranstädt hat klar die Meisterschaft vor den Augen, um sich, wie einst, wieder im Profi-Handball zu etablieren. Die finanziellen Grundbedingungen sind zweifelsohne gegeben. Doch die Neißestädterinnen machten es sich in ihrem letzten Spiel des Jahres, gleichzeitig der Abschluss der Hinrunde, zur Aufgabe, dem Meisterschaftsfavoriten einen Stein in den Weg zu legen. Aus eigener Kraft ist der Aufstieg nach dem Punktverlust jedenfalls nicht mehr realisierbar. Für Adam ist das aber nur eine Randnotiz, vielmehr steht die Leistung seiner Damen im Vordergrund. „Wir haben uns dieses Remis wirklich erspielt. Wir hatten da einen ordentlichen Gegner vor der Nase und nicht etwa eine schwache Mannschaft“, so Adam. Den Grundstein für den Erfolg legten die Görlitzerinnen schon mit dem Start, denn in der Anfangsphase gaben die Gastgeberinnen ordentlich Gas und führten nach zehn Minuten mit 5:1. Ein Auftritt, mit dem die Markranstädterinnen sicherlich nicht gerechnet hätten. In dieser Phase machte sich vor allem Andrea Witschel auf der vorgezogenen Abwehrposition verdient. Und damit nicht genug, Koweg verteidigte den Vorsprung bis weit in den zweiten Durchgang hinein. Auf dem Weg dahin konnten zwar erneut einige Strafwürfe vom Punkt nicht verwandelt werden, der engagierte Auftritt lässt dieses kleine Manko aber übersehen. Die insgesamt 14 zugesprochenen Siebenmeter begründet Adam: „Wir haben unsere Angriffe endlich mal mit voller Konsequenz durchgezogen und nicht wie früher abgebrochen. Ich habe heute die feste Entschlossenheit bei meinen Damen gesehen, in diesem Spiel etwas ausrichten zu wollen.“ Erst beim 20:20 gelang den Gästen der erste Ausgleich – für Adam ein überfälliges Zwischenergebnis zu diesem Zeitpunkt. Vor allem die großgewachsene Kreisläuferin bereitete den Koweg-Damen so einige Probleme. Adam musste aber erneut eine weitere Veränderung in seinem Team feststellen: „Früher wäre das der Knackpunkt gewesen, an dem wir das Spiel aus der Hand gegeben hätten. Das war diesmal überhaupt nicht der Fall.“ Wohl auch, weil einige Wechsel frischen Wind für die Schlussphase brachten und die Neißestädterinnen somit im Rennen hielten. Selbst eine dreifache Unterzahl richtete keinen Schaden an. Vor allem das Duell zwischen SC-Spielerin Anika Ludwig und Trainerfrau Jeanette Adam entwickelte sich zunehmend spannender, weil es beide Topspielerinnen schafften, sich gegenseitig zu neutralisieren. Die letzten Minuten lieferten sich die beiden Team ein Spiel auf Messers Schneide, das am Ende verdienter Maßen keinen Sieger, in Koweg wohl aber einen Gewinner finden sollte. Die Gastgeberinnen hatten in den letzten 20 Sekunden zwar noch einmal die Chance, sich auch den zweiten Punkt zu sichern, doch das Team wollte in Unterzahl nichts riskieren und setzte auf die Sicherheitsvariante. Adam: „Markranstädt ist zweifelsfrei spielerisch eine Klasse besser als wir. Dass wir gegen diese Mannschaft ein Unentscheiden errungen haben ist ein Zeichen dafür, dass es bei uns aufwärts geht.“ Mit dem Punktgewinn krönten die Neißestädterinnen zum Abschluss der Hinrunde jedenfalls ihren positiven Trend, der nach der enttäuschenden Niederlage gegen den BSC Victoria Naunhof Mitte November begann. Koweg geht mit nunmehr neun Punkten auf dem 8.Platz in die Weihnachtpause – eine Zwischenbilanz, die sich im Gegensatz zu der Ausbeute vor wenigen Wochen durchaus sehen lassen kann.

Koweg spielte mit: Seidel, Thonke (beide Tor), Heinsch, Witschel (1), Hähnel (2), Engler (2), Riediger (4), Adam, Thun, Gieseler (2), Conrad (2), Kurtycz (9/7), Wascioniunek (2/1), Rejfur

Spielfilm: 5:1, 6:5, 13:10, 15:10, 18:14, 20:20, 20:21, 22:22, 24:24

Robert Eifler


Fotos: Gert Richter




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