Den Schwung aus dem zweiten Heimsieg mitnehmen heißt es am Samstag (17Uhr) für die Handballerinnen des SV Koweg Görlitz. Im Nachbarschaftsduell der Sachsenliga müssen die Neißestädterinnen zu einem Kontrahenten fahren, wo sich noch vor wenigen Jahren Nationalspielerinnen die Klinke in die Hand gaben – zum BSC Victoria Naunhof.
BSC Victoria Naunhof – das bedeutete bis vor einigen Jahren noch Frauen-Regionalliga-Handball in Sachsen. Das war einmal, und aktuell kämpfen die BSC-Damen ums nackte Überleben in der Sachsenliga. Der große Schrecken kam zum Ende der letzten Saison, als Naunhof den Aufstieg in die Mitteldeutsche Liga verpasste und anschließend bis auf zwei Spielerinnen den kompletten Kader aus diversen Gründen verlor. Ein Rückzug kam für BSC-Trainerin Maria Gebauer nicht in Frage. Nach einem Totalumbruch konnte das Ziel für die neue Saison nur Klassenverbleib lauten, und dieser wäre nach momentanem Stand knapp erfüllt. Die Neißestädterinnen, unmittelbarer oberer Tabellennachbar der Gastgeberinnen, haben aber nicht vor, in Naunhof Aufbauhilfe zu leisten. SV-Trainer Jörg Adam will sich ebenfalls Luft zur Abstiegszone verschaffen und weiter in Mittelfeld aufzurücken. „Wir müssen uns auf uns selbst konzentrieren, dann sollten wir auch Chancen haben, mit zwei Pluspunkten aus Naunhof zurückzukehren“, so Adam, der in der Vergangenheit aus vier Vergleichen mit dem BSC dreimal erfolgreich vom Platz ging. Dass Naunhof am letzten Wochenende gegen Schlusslicht Weißenborn verloren hat sieht Adam etwas problematisch. Zum einen hätte er gern Weißenborn früh auf Abstand gewusst, zum anderen macht es Naunhof für die kommende Partie umso unberechenbarer. Adam: „Da weiß man nie, ob die jetzt auf Wiedergutmachung sühnen oder in ein tiefes Loch gefallen sind. Wir müssen aber von ersterem ausgehen.“ Naunhof präsentiert sich mit einem mit Abstand schwächsten Angriff der Liga, selbst Mannschaften, die aktuell noch ein Spiel weniger haben, sind da erfolgreicher. Der Ligatorschützenliste nach zu urteilen hat der BSC mit Stephanie Birnstock und Anne Feige zwei Akteure, die das Angriffsspiel auf sich ziehen.

Robert Eifler