06/11/2010
Koweg-Damen legen wieder den Vorwärtsgang ein.
SV Koweg Görlitz 30 (12)
SC Riesa II (N) 19 (07)
Sechs Pflichtspiele hintereinander wollte es nicht mit einem Punktgewinn klappen. Am Samstag gab es für die Sachsenliga-Handballerinnen des SV Koweg Görlitz wieder Grund zur Freude. Über den direkten Kontrahenten SC Riesa II triumphierten die Neißestädterinnen mit 30:19 deutlich und machten so ihren zweiten Saisonsieg perfekt.
Nach Wochen des Abgangs in die Niederungen der Sachsenliga geht es jetzt für die Damen des SV Koweg Görlitz wieder ein Stück aufwärts. Zum zweiten Mal in dieser Saison – beide Male auch noch auf heimischen Boden – gingen die Neißestädterinnen als Sieger vom Platz und sorgen damit für eine erste kleinere Erleichterung. „Diesen Sieg haben sich die Mädels verdient. Er wird ihnen weiteren Mut geben“, atmete auch SV-Coach Jörg Adam einmal tief durch. Gegen den Liganeuling ließen seine Damen nie den Hauch eines Zweifels am zweiten Doppelpack der Saison aufkommen. Und dafür bekamen die Görlitzerinnen auch ranghohe Unterstützung, denn zwei Tage vor dem Vergleich mit den Sportstädterinnen erhielt Jeannette Adam die Spielberechtigung. Treffender hätte es kaum sein können, denn Riesa zählte zur letzten Station ihrer Profilaufbahn. Adam: „Riesa hat Jeannette sehr ernst genommen und sie sehr oft gleich doppelt gedeckt. Das hat anderen Spielerinnen natürlich mehr Freiräume geboten.“ Dass die Trainerfrau jetzt zu einer festen Konstante im Görlitzer Kader werden könnte ist aber nicht geplant, wie Adam hinzufügt: „Sie soll und will niemanden einem Spielplatz wegnehmen und der Entwicklung der Mannschaft nicht im Weg stehen. Auch wenn sie topfit ist und noch drei, vier Jahre Handball auf hohem Niveau spielen kann, so ist ein langfristiges Engagement kein Thema für sie.“ Am zweiten Saisonsieg hatte sie jedenfalls mit entscheidenden Anteil. Neben ihren drei Treffern strahlte Adam Ruhe und Souveränität aus. „Was schön mit anzusehen was sie da abgeliefert hat“, brachte der SV-Coach die Meinung der Fans in der erneut gut gefüllten Sporthalle Rauschwalde auf den Punkt. Aber nicht nur Adam wusste zu überzeugen, auch Andrea Witschel gab auf der Spielmacherposition eine gute Figur ab. Nach einer anfänglichen Gästeführung drehten die Neißestädterinnen den Spieß kurzerhand um und bauten sich kontinuierlich eine Führung auf, die zur Mitte der zweiten Halbzeit erstmals zweistellig wurde (20:10) und schließlich im 30:19-Endergebnis mündete. Nicht nur dass die Ballgewinne aus der starken Deckung heraus effizient genutzt wurden, auch am Siebenmeterpunkt trat Besserung ein – sieben der neun Versuche fanden erfolgreich ihr Ziel, die Quote ist damit für Adam zufriedenstellend. Der hohe Kantersieg minimiert auf einen Schlag das Trefferdefizit der Görlitzerinnen auf sieben Tore. Und weil der BSC Victoria Naunhof beim bisher noch glücklosen Tabellenschlusslicht SV Rotation Weißenborn stolperte tauschen die Blau-Gelben nicht nur die Plätze mit den Sportstädtern, sondern klettern gleich noch ein Stück weiter nach oben. Adam: „Ich breche nicht in Panik aus wenn wir ein paar Spiele verlieren. Und genauso herrscht jetzt nicht völlige Euphorie, nur weil wir ein Spiel gewonnen haben. Es steht uns noch viel Arbeit bevor, und dieser Sieg war ein erster wichtiger Schritt.“
Koweg spielte mit: Seidel (Tor), Loniewska, Witschel (7), Hähnel, Engler, Riediger (1), Thun (1), Gieseler (2), Conrad (2), Kurtycz (9/6), Wasciunionek (3/1), Rejfur (2), Adam (3)
Spielfilm: 3:5, 7:6, 12:7, 17:9, 20:10, 24:14, 30:19
Robert Eifler