SSV Stahl Rietschen : SV Koweg Görlitz 3. 22:21 (5:8)

Nach gut fünf Monaten Unterbrechung gaben die „Alten Herren“-Handballer des SV Koweg Görlitz nun wieder ihr Stelldichein in der Ostsachsenklasse mit einer Ausfahrtsaufgabe. Die Fahrt dazu ging zum SSV Stahl Rietschen. In einer spannenden und abwechslungsreichen Partie hatten die Gastgeber am Ende das Quentchen Glück mehr auf ihrer Waagschale. Die Partie endete 22:21 (5:8) aus Sicht der Stahler.
Es war sehr junges und frisches Team, das da die Görlitzer in Rietschen Empfing. Die Blau-Gelben durften sich also auf eine sehr temporeiche Begegnung einstellen. Da hieß es erneut die Kräfte gut einzuteilen, damit man auch im späteren Verlauf der Partie noch einige Akzente setzen könne. Beim letzten Aufeinandertreffen Ende 2019 hatten die Koweg-Herren deutlich zu spüren bekommen, wie schnell Rietschen umschalten und den Gegner überrennen kann. Damals unterlagen die Neißestädter überraschend deutlich 24:34. Im neuerlichen Duell ging es wesentlich spannender zu. Im ersten Durchgang hatten die Görlitzer noch weitgehend alles gut im Griff. Den Gastgeber, bis dato noch ohne Sieg in dieser Saison, ließ man bis zur Strafraumgrenze gewähren – anschließend aber sorgte ein beherztes Zugreifen für das Ende der Angriffsbemühungen. Und bei Durchbrüchen oder Fernwürfen stand Torwart Björn Szmais seinen Mann. So kam es dann auch, dass die Rietschener nach dem 3:1 gute 18 Minuten auf ihren nächsten Torerfolg warten mussten. Die Görlitzer trafen in der Zwischenzeit sechs Mal (4:7), ließen bis dahin aber auch einige Chancen liegen. Das 5:8-Halbzeitergebnis hatte ein wenig etwas von letzten Heimspiel der Görlitzer Mitte November, als man Hoyerswerda mit 18:12 besiegte. Das Konzept schien also aufzugehen – vorerst. Denn im zweiten Durchgang erlebten die Neißestädter einen deutlich frischeren Gastgeber, der nun alles auf schnellen Angriffshandball setzte. Bei eigenen Ballverlusten schafften es die Koweg-Herren nun seltener, den Tempo-Gegenstoß der Rietschener zu unterbinden. Auch die Abwehr stand nicht immer so solide wie nach in Halbzeit eins, so dass den Stahlern mehr Chancen geboten wurden. Den erstmaligen Ausgleich (12:12, 42.) konnten die Görlitzer noch kontern (13:15), dem anschließenden 15:15 folgte die Führungsübernahme der Gastgeber bis auf ein 20:17 (56.). Die Messen schienen gelesen zu sein. Doch ähnlich wie im Auswärtsspiel beim OHC Bernstadt gaben die Görlitzer nicht auf und konnten 63 Sekunden vor dem Ende den erneuten Ausgleich (21:21) erzwingen. Am Ende reichte es aber nicht für einen Punktgewinn, da der letzte Angriff der Koweg-Herren nichts einbrachte, Rietschen im Gegnzug aber 4 Sekunden vor dem Abpfiff noch einen Siebenmeter erzwang. Dennoch: für die Koweg-Herren war der in Gemeinschaft erlebende Wiedereinstieg in die Saison und die damit verbundene körperliche Ertüchtigung ein toller Moment.

Koweg: Szmais – Liebig, Kuhnt (2), Schulz (5/2), Feja (6), Günther, Krause (3), Hahn (3/1), Fröck, Eifler (2)

Torfolge: 0:1 (1.), 3:1 (6.), 3:3 (14.) 3:7 (24.), 5:8 (28.), 7:10 (36.), 12:12 (42.), 13:15 (47.), 17:15 (49.), 20:17 (56.), 21:21 (59.), 22:21 (60.).

Robert Eifler